Vielen Menschen geht es schon so: sie treiben regelmäßig Sport, sie ernähren sich gesund, und sie nehmen nicht ab.
Das kann eine Reihe von Gründen haben, einer davon ist die Ungeduld. Wer noch nicht so lange Sport treibt, hat noch nicht genügend Kondition, um viele Kalorien zu verbrennen.
Durch regelmäßiges Training wird sich diese Kondition mit der Zeit einstellen, und dann nimmt man auch ab.
Wenn man bisher keinen Sport gemacht hat, scheint einem zum Beispiel dreimal in der Woche 30 Minuten Training viel zu sein.
Dabei kann ein relativ Untrainierter in 30 Minuten vielleicht 250 Kalorien verbrennen. Auch wenn die Fähigkeit Kalorien zu verbrennen natürlich individuell sehr verschieden ist, sieht man doch, dass es auf diese Weise ungefähr 10 Wochen dauert, bis man 7000 Kalorien extra verbraucht hat. Soviel Energie ist ungefähr in einem Kilo Körperfett enthalten.
Durch Training verbessert sich natürlich die Leistungsfähigkeit, sodass Trainierte in derselben Zeit mehr Kalorien verbrauchen können. Und sie können länger durchhalten und öfter trainieren.
Im Laufe der Zeit kommt man also fast zwangsläufig dahin, dass man mit Sport abnimmt. Bedingung ist allerdings ein regelmäßiges Training, das dem sich verändernden Leistungsstand angepasst wird.
Wer gerade mit Sport beginnt, baut erstmal Muskulatur auf. Dadurch verändert sich zwar nichts am Gewicht, aber der Fettanteil wird geringer. Man hat also schon abgenommen, nur die Waage hat noch nichts davon gemerkt.
Auch das ändert sich, wenn man dabei bleibt. Denn sobald der Körper genügend Muskulatur aufgebaut hat, um die neuen Anforderungen gut zu erfüllen, wird der Fettabbau auch auf der Waage sichtbar.
Sport führt zu einer Reihe von weiteren Veränderungen im Körper, zum Beispiel vergrößert sich die Blutmenge, und die Glykogenspeicher werden auch größer.
Beides kann zu einer Gewichtszunahme durch den Sport führen, die mit dem Körperfett nichts zu tun hat. Es ist also sinnvoll, zusätzlich zur Waage auch noch andere Kriterien zu beachten.
Wenn zum Beispiel die Kleider größer zu werden scheinen, dann ist das ein Indiz für die beginnende positive Veränderung der Körperzusammensetzung, auch dann, wenn die Waage dasselbe oder sogar mehr anzeigt.
Abnehmen durch Sport führt also nicht unbedingt zu einer schnellen Abnahme, dafür ist sie dann umso dauerhafter. Es lohnt sich auf jeden Fall dabeizubleiben, auch wenn es manchmal so scheint, als ob es mit der Abnahme nicht weiter gehen würde.
Sport und Ernährung
Ein weiterer Grund, warum es manchmal so scheint, als ob Sport nicht zur Gewichtsreduktion führen würde: Sport führt nur dann zur Gewichtsabnahme, wenn die extra verbrauchten Kalorien nicht durch zusätzliches Essen wieder aufgenommen werden.
Und das kann am Anfang, wenn man noch wenig Kalorien verbraucht, schon durch sehr wenig essen passieren, besonders wenn man meint, man könnte sich für Sport mit Essen belohnen.
Aber auch gut Trainierte essen meistens aus Gewohnheit genau die richtige Menge, um ihr Gewicht zu halten. Das ist eigentlich ein gutes Zeichen, denn es zeigt, dass die körpereigenen Regulationsmechanismen funktionieren. Nur wenn man abnehmen möchte, muss man an diesen Gewohnheiten etwas ändern.
Schließlich gibt es noch eine Gruppe von Menschen, die nicht abnehmen, weil sie zu wenig essen. Wenn man über längere Zeit deutlich zu wenig isst, dann passiert das gleiche wie bei Diäten, der Körper reduziert seinen Grundumsatz, sodass die betroffenen Menschen mit deutlich weniger Kalorien ihr Gewicht halten.
Davon sind auch Ausdauersportler betroffen. Mit Krafttraining kann diesem Effekt wirksam begegnet werden, da die Ursache des reduzierten Grundumsatzes häufig eine reduzierte Muskelmasse ist.