Vitaminreiche Lebensmittel, besser als Nahrungsergänzung
27. August 2021
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2 Minuten
Astrid Kurbjuweit

Vitamine sind lebenswichtige, essenzielle Nährstoffe, die täglich mit der Nahrung aufgenommen werden müssen. Der Körper kann sie nicht selbst herstellen.

Im Gegensatz zu Mineralstoffen und Spurenelementen sind Vitamine organische Verbindungen, die durch Hitze, Sonnenlicht oder lange Lagerung zerstört werden können.

Mit einer gesunden, vollwertigen Ernährung werden normalerweise alle Vitamine in ausreichender Menge zugeführt. Durch Diäten oder andere Formen der Fehlernährung kann es jedoch zu einem Vitaminmangel kommen.

Ein Vitaminmangel kann im Extremfall auch zu bestimmten Krankheiten führen. So führt ein Mangel an Vitamin C zu Skorbut und ein Mangel an Vitamin B1 führt zu Beri-Beri.

Auch für die anderen Vitamine sind entsprechende Mangelkrankheiten bekannt, sie treten jedoch in den Industrieländern nur bei gleichzeitigem Vorhandensein anderer Krankheiten wie zum Beispiel Alkoholismus auf.

Aber auch eine Überversorgung mit Vitaminen ist gar nicht so selten, sie wird allerdings für gewöhnlich durch die zusätzliche Einnahme von Vitaminpräparaten ausgelöst.

Insbesondere bei den fettlöslichen Vitaminen ist es relativ einfach, durch Nahrungsergänzungsmittel oder mit Vitaminen angereicherte Lebensmittel zu einer Überversorgung zu kommen. Nicht nur extrem hohe Dosierungen, sondern auch die Einnahme leicht erhöhter Mengen über längere Zeit können zu einer Überversorgung (Hypervitaminose) führen.

Dies kann durchaus gesundheitsschädlich sein. Insbesondere eine Überdosierung von Vitamin A kann in Extremfällen zu Vergiftungen bis zum Tod führen.

Auflistung der Vitamine

Vitamine sind erst seit etwas mehr als 100 Jahren bekannt. Chemisch handelt es sich nicht um eine einheitliche Stoffklasse. Auch die Wirkung der Vitamine im Körper ist sehr unterschiedlich.

Gemeinsam ist ihnen, dass sie lebensnotwendig sind, vom Körper nicht selbst hergestellt werden können und dass es sich um organische Verbindungen handelt. Vitamine dienen nicht der Energieversorgung, sondern der Regelung vieler unterschiedlicher Prozesse im Körper.

Nach dem heutigen Stand der Forschung werden 13 Substanzen in die Klasse der Vitamine eingeordnet. Die Benennung ist nicht besonders systematisch, da sich herausgestellt hat, dass einige Substanzen, die man ursprünglich für Vitamine hielt, doch keine sind.

Auf der anderen Seite hat sich herausgestellt, dass das Vitamin B eine ganze Klasse sehr unterschiedlicher Substanzen mit ebenso unterschiedlichen Wirkungen ist. Ebenso ist in der Liste noch das Vitamin D enthalten, obwohl man heute weiß, dass es eigentlich kein Vitamin ist, denn der Körper kann es selbst herstellen.

Zu den Vitaminen werden heute gezählt: Vitamin A (Retinol), Vitamin B1 (Thiamin), B2 (Riboflavin, früher Vitamin G), B3 (Niacin), B5 (Panthothensäure), B6 (Pyridoxin), B7 (Vitamin H oder Biotin), B9 (Folsäure), B12 (Cobalamin), C (Ascorbinsäure), D (Calciferol), E (Tocopherol), K (Phyllochinon).

Manchmal werden essenzielle Fettsäuren noch als Vitamin F bezeichnet.

 

Alle Vitamine sind entweder in Wasser oder in Fett löslich. Fettlöslich sind die Vitamine A, E, D und K. Sie können im Körper gespeichert werden, müssen also nicht ständig zugeführt werden.

Die restlichen Vitamine, also Vitamin C und die B-Vitamine, sind wasserlöslich. Sie können, bis auf das Vitamin B12, nicht vom Körper gespeichert werden, müssen also regelmäßig zugeführt werden.

Versorgung mit Vitaminen

Eine gesunde, vollwertige Ernährung mit einem hohen Anteil an naturbelassenen Lebensmitteln sichert die Versorgung mit Vitaminen und allen anderen lebensnotwendigen Stoffen. Allerdings ernähren sich nicht alle Menschen gesund und vollwertig.

Die Versorgung der Bevölkerung mit den meisten Vitaminen ist dennoch ausreichend. Eine nicht ausreichende Versorgung betrifft in Deutschland vor allem das Vitamin Folsäure.

Vor allem in den Wintermonaten kann auch die Versorgung mit Vitamin D zu knapp sein. Wer über Nahrungsergänzung nachdenkt, sollte also zuerst diese beiden Vitamine in Betracht ziehen. Dabei kann Vitamin D vom Körper selbst hergestellt werden, ein ausreichender Aufenthalt im Freien vorausgesetzt.

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