Eine Gewichtszunahme während der Schwangerschaft ist unvermeidlich. Wer hier nicht zunimmt, macht was ganz wichtiges falsch. Wer übergewichtig ist, braucht und sollte vielleicht nur wenig zunehmen, aber ganz ohne Zunahme geht es auch hier nicht.
Nach der Geburt haben es dann aber viele Frauen eilig. Das zusätzliche Gewicht und vor allem der Bauch sollen möglichst sofort wieder weg. Vorbild sind hier häufig Prominente, die wenige Tage nach der Geburt so aussehen, als wäre nie irgendetwas gewesen. Abnehmen nach der Schwangerschaft sollte trotzdem noch etwas warten.
Inhalt
- Abnehmen während der Schwangerschaft?
- Ernährungsumstellung während der Schwangerschaft
- Abnehmen nach der Geburt
- Nicht in der Stillzeit abnehmen
- Nach dem Abstillen geht es los mit dem Abnehmen
- Gewichtszunahme nach dem Abstillen
- Welches ist das richtige Gewicht?
- Sinnvolle Methoden der Gewichtsreduktion
- Sport und Bewegung zum Abnehmen nach der Schwangerschaft
Abnehmen während der Schwangerschaft?
Wer übergewichtig ist und durch die Schwangerschaft, bedingt durch die hormonelle Umstellung, plötzlich voller Tatendrang ist, möchte vielleicht genau jetzt abnehmen.
Es gibt gute Gründe, das nicht zu tun. Die Versorgung des ungeborenen Kindes sollte oberste Priorität haben, dazu gehört auch eine Versorgung mit allen Nährstoffen.
Abnehmen führt aber oft dazu, dass viele Nährstoffe nur noch in kleiner Menge aufgenommen werden.
Eine ungewollte Gewichtsreduktion, vor allem in der ersten Zeit der Schwangerschaft, ist meistens keine Katastrophe, solange man nicht untergewichtig wird. Aber lieber einmal öfter zur Ärztin gehen als einmal zu wenig.
Ernährungsumstellung während der Schwangerschaft
Dagegen ist es eine gute Idee, während der Schwangerschaft die Ernährung umzustellen und sich jetzt so richtig gesund zu ernähren. Das ist gut für Mutter und Kind und es macht auch das Abnehmen nach der Schwangerschaft einfacher.
Abnehmen nach der Geburt
Auch direkt nach der Geburt sollte man nicht abnehmen, jedenfalls dann nicht, wenn man sein Kind stillt.
Tatsächlich ist es gesünder und auch bei weitem realistischer, etwas gelassener an das Problem heranzugehen. Denn es dauert ein bisschen, bis sich herausstellt, ob es hier überhaupt ein Problem gibt, oder ob alles seinen ganz normalen Gang geht. Vor allem ist es wichtig, nicht schon während der Stillzeit abzunehmen.
In der Zeit kommt es aber häufig zu einer ungewollten Gewichtsabnahme, einfach weil das Stillen enorm viel Energie verbraucht. Mehr als die Schwangerschaft.
Die Gewichtszunahme, die während der Schwangerschaft stattgefunden hat, wird also während der Stillzeit oft ganz von alleine wieder rückgängig gemacht. Die zusätzlichen Reserven hatten also ihren Sinn.
Nicht in der Stillzeit abnehmen
Stillen braucht eine Menge Energie. Die Frau muss den gesamten Energiebedarf des Babys zusätzlich zu ihrem eigenen aufbringen.
Das Baby wächst, braucht also viel Energie. Viele Frauen nehmen deshalb in der Stillzeit ganz von alleine ab, einfach weil sie es nicht schaffen, bei dem ganzen Stress auch noch genügend zu essen.
Es zeigt sich also, dass die Gewichtszunahme während der Schwangerschaft durchaus gut und sinnvoll war. Denn jetzt wird die Energie gebraucht.
Für das Kind ist es allerdings besser, wenn die Mutter möglichst wenig oder noch besser garnicht abnimmt. Denn heutzutage sind im Körperfett eine Menge unerwünschter, teilweise auch giftiger Stoffe eingelagert, die zum Teil aus der allgemeinen Umweltverschmutzung stammen und die beim Abnehmen freigesetzt werden.
Da es sich um fettlösliche Substanzen handelt, gehen sie in die Muttermilch über und werden vom Kind aufgenommen. Auch wer nicht stillt, kann durch das Abnehmen die Entgiftungsfunktion seiner Leber stark strapazieren, das sollte man sich vielleicht in dieser stressigen Zeit nicht auch noch antun.
Die Schlussfolgerung ist also ganz einfach. Keine Diät, keine Abnehmversuche in der Stillzeit. Wenn das Gewicht von alleine etwas runtergeht, braucht man sich deswegen keine Sorgen zu machen, aber provozieren sollte man es nicht.
Stattdessen sollte man sich während der Stillzeit, genau wie in der Schwangerschaft, möglichst gesund und abwechslungsreich ernähren.
Auch Bewegung in Form von Spaziergängen an der frischen Luft oder ähnlichem ist der Gesundheit und dem Wohlbefinden förderlich. Das gilt für Mutter und Kind.
Sport sollte man in den ersten Wochen nach der Geburt erstmal nicht machen. Die Hebamme oder die Gynäkologin wissen, wann es Zeit ist, mit der Rückbildungsgymnastik zu beginnen.
Diese ist als erster Sport nach der Geburt am besten geeignet, meistens ist sechs bis acht Wochen nach der Geburt der passende Zeitpunkt, um damit anzufangen.
Dass man während der Stillzeit nicht abnehmen sollte, bedeutet allerdings nicht, dass man beliebig alles, oder auch „für zwei“ essen sollte. Denn zunehmen muss dann auch nicht sein.
Wer also dazu neigt, sich bei passender Gelegenheit oder passender Ausrede hemmungslos den Bauch vollzuschlagen, kann auch in der Stillzeit schon daran arbeiten, hier zu einem angemesseneren Essverhalten zu finden.
Auch wenn das noch nicht direkt zu einer Reduktion des Körpergewichtes führt, kann es doch der erste Einstieg in ein vernünftiges Abnehmprogramm sein.
Nach dem Abstillen geht es los mit dem Abnehmen
Egal, wie lange man sein Kind stillt, nach dem Abstillen ist der richtige Moment, um den eigenen Körper und die Anzeige der Waage mal kritisch zu betrachten. Frauen die nicht stillen, sollten dies auch erst ein paar Wochen nach der Geburt tun, nicht sofort.
Vieles erledigt sich in der Zwischenzeit ganz von alleine. Wenn man jetzt allerdings feststellt, dass das Gewicht zu hoch ist, ist der richtige Zeitpunkt gekommen, etwas dagegen zu unternehmen. Die erste Frage, die man sich stellen sollte ist die nach dem anzustrebenden Gewicht.
Gewichtszunahme nach dem Abstillen
Nach dem Abstillen passiert es einigen Frauen, dass sie jetzt zunehmen. Ohne es zu wollen. Woran liegt das?
Während des Stillens ist der Kalorienbedarf natürlich erhöht, der Mehrbedarf ist größer als während der Schwangerschaft.
Und wenn dann nach dem Abstillen auf einmal nicht mehr so viel Energie verbraucht wird, kann es eine Weile dauern, bis man sich dran gewöhnt hat, wieder weniger zu essen.
Es bedeutet ja auch eine hormonelle Umstellung, die vielleicht nicht von heute auf morgen fertig ist.
Wie leicht oder schwer die Umgewöhnung fällt, ist unterschiedlich.
Eigentlich hat die Natur Hunger und Appetit so eingerichtet, dass wir immer genau so viel essen, wie wir in der jeweiligen Lebenssituation gerade brauchen.
Tatsächlich ist es ein Merkmal unserer heutigen Zeit, dass das bei ganz vielen Menschen nicht mehr funktioniert.
Ganz viele Menschen haben eine Diätkarriere hinter sich, oder zumindest mehrere Abnehmversuche. Das bringt die natürliche Regulation durcheinander.
Zum einen kann es sein, dass sich der Appetit und der Hunger nach einer Weile anpassen, so dass sich das Gewicht einpendelt.
Zum anderen kommt es aber oft vor, dass Frauen mit dem Gewicht, das sich einpendelt, nicht einverstanden sind.
Welches ist das richtige Gewicht?
Die meisten Frauen streben nach der Geburt das Gewicht an, das sie vor der Schwangerschaft hatten.
Manche möchten auch noch weniger wiegen, zum Beispiel weil sie vorher schon übergewichtig waren oder weil sie denken, dass sie, wenn sie schon anfangen, dann auch gleich Nägel mit Köpfen machen können.
Allerdings sollte man sich fragen, inwieweit die angestrebten Ziele realistisch sind. Denn im statistischen Durchschnitt wiegen Frauen nach Geburten etwas mehr, und sie behalten ein leichtes Gewichtsplus für ihr gesamtes restliches Leben.
Je mehr Schwangerschaften eine Frau hatte, umso mehr wiegt sie im Durchschnitt, bis zu ihrem Lebensende. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber wie realistisch es ist, für sich selbst so eine Ausnahme in Anspruch nehmen zu wollen, muss sich jede Frau selbst fragen.
Stillen relativiert übrigens diese Gewichtszunahme. Frauen die nicht stillen, wiegen also eher nach der Schwangerschaft dauerhaft mehr als Frauen, die ihr Kind oder ihre Kinder stillen.
Dieses Mehrgewicht betrifft nicht nur Frauen, denen ihr Gewicht egal ist (das sind nur ganz wenige), und auch nicht nur solche, die vor lauter Stress nicht mehr wissen, wo ihnen der Kopf steht und die deshalb nicht abnehmen.
Es betrifft schlicht alle. Jede Frau muss sich also fragen, wieviel Stress sie sich mit zwei oder drei zusätzlichen Kilos machen möchte, die vielleicht so oder anders nicht mehr weggehen werden.
Man kann sich also eine Menge Stress ersparen, wenn man seine eigenen Wunschvorstellungen mal einer kritischen Prüfung unterzieht und sich mal fragt, wie realistisch das angestrebte Ziel eigentlich ist.
Das ändert allerdings nichts daran, dass die meisten Frauen feststellen werden, dass es so oder anders ein paar Kilo weniger ruhig sein könnten. Und das lässt sich in den meisten Fällen auch erreichen.
Ob es bis zum Wunschgewicht runtergeht, oder ob es am Ende etwas mehr bleiben wird, kann man ja dann sehen. Erstmal anfangen, die Feinheiten finden sich dann.
Sinnvolle Methoden der Gewichtsreduktion
In vielen Fällen reguliert sich das Gewicht in den Monaten nach der Geburt ganz von alleine wieder ein. Der Körper verändert sich nach und nach, das Gewicht wird weniger, der Bauch wieder flacher. Ganz von alleine.
Allerdings bleibt man dann oft bei einem leicht höheren Gewicht stehen, als man vor der Schwangerschaft hatte. Gerade soviel mehr, dass die alten Hosen nicht mehr passen.
Über diese vielleicht zwei Kilo gibt es dann eine Menge Stress. Der zu dem sowieso durch das Kind vorhandenen Stress hinzukommt. Und Stress macht dick.
Auch wenn man manchmal das Gefühl hat, vor lauter Stress nicht zum Essen zu kommen und deshalb abzunehmen. Langfristig kehrt sich dieser Effekt in sein Gegenteil um.
Eine sinnvolle Methode zur Gewichtsreduktion kann deshalb der Versuch sein, den Stress zu reduzieren. Oft regelt sich dann die Sache mit dem Gewicht mit der Zeit ganz von alleine.
In jedem Fall sollte man sich mit dem Abnehmen nicht noch zusätzlichen Stress machen. Das ist kontraproduktiv. Vielleicht kann man ja auch eine Zeit lang mit den zwei zusätzlichen Kilos leben und die dann in Angriff nehmen, wenn das Kind etwas größer ist.
Viele fragen danach, welche Diät zum Abnehmen nach der Schwangerschaft am besten geeignet ist. Die Frage lässt sich nicht so einfach beantworten, sind doch die meisten Diäten überhaupt zum Abnehmen nicht geeignet, also auch nicht nach der Schwangerschaft.
Sinnvolle Abnehmmethoden unterscheiden garnicht nach dem Zeitpunkt, die sind immer sinnvoll. Es ist immer sinnvoll, sich zu bewegen, sich gesund und nicht zu üppig zu ernähren.
Nur mit dem intensiven Sport sollte man nach der Schwangerschaft noch eine ganze Weile lang zurückhaltend sein, es sei denn, die Gynäkologin oder Hebamme haben ihn ausdrücklich empfohlen.
Sinnvoll ist, regelmäßig und nicht zuviel zu essen, und regelmäßig und ausreichend zu schlafen. Denn Schlafmangel wird oft mit Hunger vewechselt, so dass man zuviel isst.
Da das mit einem kleinen Kind oft schwierig zu realisieren ist, ist es auch sinnvoll, sich flexible Abnehmziele zu setzen. Und sich nicht zu ärgern oder aufzuregen, wenn das Gewicht mal stehenbleibt oder sogar nochmal leicht ansteigt.
Sinnvoll ist, langsam und mit Genuss zu essen, was mit einem Baby oder Kleinkind oft nicht ganz einfach ist. Man kann aber abwechselnd ein paar Bissen essen und sich dann wieder dem Kind zuwenden, nochmal ein paar Bissen essen, undsoweiter.
Dadurch dauert die Mahlzeit recht lange, was gut ist. Nicht so gut ist, hektisch sein Essen runterzuschlingen. Dadurch isst man meistens zuviel. Also lieber mit Pausen und Unterbrechungen essen, bis man satt ist. Dadurch isst man weniger, kann eher abnehmen.
Sinnvoll ist, keine Diätprodukte zu essen, sondern das, was man gerne essen möchte. Das, was man wirklich genießen kann. Und dann aufzuhören mit Essen, wenn man satt ist. Eigentlich ganz einfach.
Reste sind Reste, egal wer sie übrig lässt. Reste zu essen, wenn man schon satt ist, macht dick.
Sport und Bewegung zum Abnehmen nach der Schwangerschaft
Wie sonst auch, sind Sport und Bewegung auch nach der Geburt wichtige Bausteine, wenn es ums Abnehmen geht.
Allerdings sollte direkt nach der Geburt noch kein Sport gemacht werden. Bewegung in Form von Spaziergängen oder auch Dehnübungen oder leichter Gymnastik ist jedoch erlaubt.
Übertreiben und unangemessener Ehrgeiz sollte allerdings unbedingt vermieden werden. Vor allem der Beckenboden sollte in den ersten Wochen nach der Geburt nicht unnötig belastet werden.
Hebamme oder Gynäkologin geben Auskunft darüber, wann es soweit ist, mit der Rückbildungsgymnastik zu beginnen. Diese stellt auch den Einstieg in das weitere Sportprogramm dar.
Erst wenn der Beckenboden wieder soweit gestärkt ist, dass er größere Belastungen aushalten kann, ist an Sportarten wie Joggen oder auch an Ballsportarten zu denken.
Aber das muss es ja für viele auch garnicht sein. Walking oder schnelleres Gehen sind oft ein sinnvoller Einstieg, wenn man länger keinen Sport gemacht hat.
Bis die Fitness soweit angestiegen ist, dass sinnvoll auf Jogging umgestiegen werden kann, ist auch der Beckenboden nochmal ausreichend gestärkt. Es greift also durchaus eins ins andere, wenn man es mit einer gewissen Gelassenheit angeht.
Oft ist es auch sinnvoll, weniger an den Kalorienverbrauch zu denken, als an den Spaß an der Sache.
Babyturnen verbraucht zwar nicht so viele Kalorien, kann aber auch für die Mutter die bessere Alternative sein. Stress zu vermeiden, ist dem Wohlbefinden in jedem Fall zuträglich, und wer sich wohlfühlt, nimmt viel leichter ab.