Mit dem Herbst kommt nicht nur buntes Laub, sondern auch der Wunsch nach Wärme, Ruhe und mehr Essen. Unser Körper schaltet einen Gang runter, der Appetit nimmt zu, die Lust auf Bewegung lässt nach.
Die Evolution hat uns immer noch im Griff. Als Vorbereitung auf den harten Winter sollen wir Fettreserven anlegen. Das war mal sinnvoll, heute ist es das nicht mehr.
Aber es führt dazu, dass wir uns weniger bewegen, dass wir mehr schlafen und gleichzeitig mehr Lust auf größere Portionen, kalorienreiches Essen und jede Menge Snacks zwischendurch bekommen.
Der Stoffwechsel verlangsamt sich, wir werden träge und oft müde. Das Gewicht nimmt zu.
Aber man kann gegensteuern. Hier kommen 7 Möglichkeiten, den Stoffwechsel im Herbst anzukurbeln, den Winterschlaf und die Gewichtszunahme zu vermeiden.
Inhalt
- Warum wir im Herbst mehr Hunger und weniger Energie haben: Die Evolution hat uns im Griff
- 7 Möglichkeiten, der herbstlichen Stoffwechsel-Trägheit entgegenzuwirken
- Licht
- Wechselduschen
- Kälte regt den Stoffwechsel an
- Spazieren gehen
- Vitamin-A-reiche Ernährung hilft bei der Stoffwechsel-Aktivierung
- Scharfe Gewürze für mehr Stoffwechselaktivität
- Tee für die Stoffwechselanregung
- Fazit
Warum wir im Herbst mehr Hunger und weniger Energie haben: Die Evolution hat uns im Griff
Jedes Jahr ist es wieder so. Wenn die Blätter fallen, die Tage kürzer werden, die Temperaturen kühler, dann überkommt uns eine große Trägheit.
Das Sofa ruft, der Widerstand gegen kalorienreiche Versuchungen schwindet, die ersten Kilos sammeln sich an, werden noch unter warmer Kleidung versteckt.
Der Stoffwechsel verlangsamt sich, alles ist auf maximale Energieaufnahme, minimalen Energieverbrauch ausgerichtet.
Schuld ist die Evolution. Es war mal sinnvoll, sogar überlebenswichtig, vor dem Winter eine solide Fettschicht zu bilden, als Reserve für nahrungsarme Zeiten.
Heute sind die Zeiten nicht ganz so nahrungsarm, der Körper strebt trotzdem nach dieser Fettschicht. Die Maßnahmen, die er ergreift, um das durchzusetzen, sind vielschichtig.
Das gibt umgekehrt aber eine Reihe von Möglichkeiten, gegenzusteuern, dem Stoffwechsel nochmal auf die Sprünge zu helfen.
Herbstliche Gewichtszunahme, Trägheit, Müdigkeit und depressive Verstimmungen müssen nicht sein.
7 Möglichkeiten, der herbstlichen Stoffwechsel-Trägheit entgegenzuwirken
- Das evolutionäre Programm wird ausgelöst durch nachlassendes Tageslicht. Mehr Licht hilft gegen Müdigkeit, gegen depressive Verstimmungen, gegen zu viel Appetit und Heißhunger.
- Wechselduschen am Morgen machen besser wach als Kaffee. Das gibt Energie für den Tag, hilft gegen den Blues, vermeidet, dass der Stoffwechsel einschläft.
- Kälte aktiviert das braune Fettgewebe, was den Energieverbrauch erhöht.
- Spaziergänge (oder sonstige Aktivitäten) an der frischen Luft bringen Tageslicht und Kältereize. Sport darf, muss aber nicht sein
- Vitamin-A reiche Ernährung hilft bei der Aktivierung des braunen Fettgewebes, was den Energieumsatz erhöht.
- Scharfe Gewürze sorgen für mehr Thermogenese, also Wärme, die von innen kommt. Das erhöht den Energieverbrauch.
- Verschiedene Tees helfen, die Lust auf Süßes zu bändigen und den Stoffwechsel in Schwung zu bringen
Man muss nicht alle diese Möglichkeiten anwenden. Man kann sich die aussuchen, die einem gefallen, die, mit denen man gut zurecht kommt. Was es genau damit auf sich hat, dazu folgen jetzt noch ein paar Erläuterungen.
Licht
Kürzere Tage, nachlassendes Tageslicht sind ein eindeutiges Zeichen, dass der Winter näher rückt. Der Körper registriert diese Veränderungen und stößt das Winter-Vorbereitungsprogramm an.
Der Stoffwechsel wird runtergefahren, der Appetit gesteigert, Bewegung und Energieverbrauch werden durch Trägheit vermieden. Wir nehmen zu, weil der Körper will, dass wir zunehmen.
Nachlassendes Licht ist der Schlüssel, der dieses Programm auslöst, aber mit Licht kann man auch verhindern, dass es abläuft, oder zumindest seinen Start verschieben.
Tagsüber ist es unter freiem Himmel immer heller als in geschlossenen Räumen. Auch dann, wenn die Sonne nicht scheint, wenn es regnet oder diesig bis neblig ist. Wer so viel wie möglich rausgeht, in dieses Tageslicht, kann dem evolutionären Energiespar-Programm entgegenwirken.
Alternativ oder zusätzlich kann eine Tageslicht-Lampe helfen, wie sie für Lichttherapie verwendet wird.
Licht-Anwendung zum Abnehmen oder um das herbstliche Zunehmen zu verhindern, lohnt sich wirklich. Es wirkt nicht nur auf das Gewicht, auf den Stoffwechsel und den Appetit, sondern auch auf die Stimmung.
Hier gibt es mehr zur Licht-Wirkung.
Wechselduschen
Morgens kalt, oder abwechselnd warm und kalt zu duschen, bringt den Stoffwechsel in Schwung. Das macht wach, viel besser als Kaffee.
Regelmäßig angewendet, macht es auch widerstandsfähig gegen Krankheiten, und kältetolerant. Das bedeutet, dass man nicht so leicht friert, auch wenn es kalt ist. Der Körper stellt die Wärme dann selbst her, wobei er natürlich Energie verbraucht. Der Stoffwechsel arbeitet auf Hochtouren.
Muss man kalt duschen? Nein, muss man nicht, aber es ist eine gute Möglichkeit, im Herbst den Stoffwechsel anzukurbeln.
Die positive Wirkung der Kälte auf den Stoffwechsel lässt sich auch anders herstellen.
Kälte regt den Stoffwechsel an
Der Mensch muss seine Körpertemperatur konstant halten. Wenn es in der Umgebung kalt ist, egal warum, dann stellt der Körper die Wärme selbst her. Das aktiviert den Stoffwechsel, das verbraucht Energie.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie man die Kälte anwenden kann. Es muss auch keine Eiseskälte sein. Wenn man die Heizung ein Grad niedriger einstellt, muss der Körper die Temperaturdifferenz ausgleichen. Meistens merkt man das gar nicht.
Wenn man sich dran gewöhnt hat, kann man die Temperatur noch ein Grad runterdrehen, der Körper wird sich auch an diese Veränderung anpassen.
Man kann aber auch einfach rausgehen. Kälte und gleichzeitig Licht anwenden, um dem Stoffwechsel einen Kick zu geben. Temperaturen unter Null sind nicht erforderlich, normale Herbsttemperaturen haben eine Wirkung.
Man darf es auch extrem machen, wenn man möchte. Eisbaden ist auch Kälteanwendung, die den Stoffwechsel in Schwung bringt.
Wer es so extrem nicht mag, kann kaltes Wasser trinken. Das hat einen kleineren Effekt, aber er ist vorhanden.
Wenn man sich regelmäßig der Kälte aussetzt, dann wird der Körper braunes Fettgewebe aktivieren. Dieses stoffwechselaktive Fett erzeugt Wärme aus dem Körperfett, ohne dass wir frieren würden. Dabei wird eine Menge Energie verbraucht, der Stoffwechsel läuft auf Hochtouren.
Spazieren gehen
Im Herbst ist es meistens schon zu kühl, um einfach draußen zu sitzen. Man würde frieren. Bewegung schafft die Wärme, die das Frieren vermeidet. Spazieren gehen ist gut geeignet, aber jede Art Bewegung im Freien erfüllt den Zweck.
Wer regelmäßig draußen im Tageslicht, in den kühlen Herbsttemperaturen spazieren geht, profitiert von der Wirkung des Lichts und von der Wirkung der Kälte. Durch die Bewegung wird der Stoffwechsel aktiviert, so dass man nicht friert.
Die Empfehlung für das herbstliche Stoffwechsel-Aktivierungsprogramm ist also regelmäßiges Spazieren gehen.
Spazieren gehen hat noch mehr Vorteile. Man sollte es also wirklich in Erwägung ziehen.
Wer möchte, kann natürlich auch Sport machen. Aber Spazieren erfüllt bereits den Zweck. Auch wenn man nur in der Mittagspause 10 Minuten spazieren geht, profitiert man davon. Der Stoffwechsel kommt in Schwung, man setzt sich dem Tageslicht aus, man aktiviert den Stoffwechsel und vermeidet so Trägheit und zu viel Essen.
Mehr Infos zum Spazieren gehen
Natürlich leistet auch die Ernährung einen wichtigen Beitrag.
Vitamin-A-reiche Ernährung hilft bei der Stoffwechsel-Aktivierung
Das evolutionäre Programm möchte uns überreden, viel zu essen, kalorienreich zu essen und überhaupt, immer zu essen. Der Tipp, das nicht zu tun, hilft dagegen nur bedingt.
Was hilft, ist, sich die Mechanismen zunutze zu machen, den Körper sozusagen mit seinen eigenen Waffen zu schlagen.
Wir haben gesehen, dass Kälte den Stoffwechsel anregt. Und dass Kälte die Bildung von braunen Fettzellen anregen kann, die dann wiederum den Stoffwechsel noch mehr anheizen.
Damit der Körper braune Fettzellen bilden kann, braucht er Vitamin A. Im Herbst gibt es eine Menge Lebensmittel, die reichlich Vitamin A enthalten.
Wer also ganz bewusst Vitamin-A reiche Lebensmittel wie Kürbis, Möhren, Süßkartoffeln, Spinat, Grünkohl, aber auch Eier, Leber, Käse und andere Milchprodukte in seine Ernährung integriert, gibt dem Körper alles, was er braucht, um braune Fettzellen zu aktivieren.
Nur Vitamin A reicht allerdings nicht. Kälte muss auch sein.
Verstärken kann man die Wirkung der gesunden Gerichte noch durch scharfe Gewürze, die die Thermogenese anregen.
Scharfe Gewürze für mehr Stoffwechselaktivität
Gewürze wie Ingwer, Chili, Zimt, Cayenne-Pfeffer und ähnliche zünden ein kleines Stoffwechsel-Feuerwerk. Der Körper produziert Wärme, der Stoffwechsel arbeitet. Richtig dosiert, schmecken Gerichte mit diesen Gewürzen hervorragend, passen perfekt zum Herbst.
Wem das nicht reicht, oder vielleicht auch nicht so richtig zusagt, kann auch Tee trinken.
Tee für die Stoffwechselanregung
Tee wärmt von innen, die richtigen Tees kurbeln den Stoffwechsel an. Tee ist das ideale Herbstgetränk, das auch Naschereien eindämmen kann.
Besonders geeignet sind Teesorten wie Ingwer-Tee, Grüner Tee, Chai-Tee, Mate-Tee, Pfefferminztee.
Fazit
Der Körper reduziert im Herbst die Stoffwechselaktivität, damit wir an Gewicht zulegen, Reserven anlegen. Wer jetzt zunimmt, ist also nicht selbst schuld.
Wenn man trotzdem nicht einfach zugucken möchte, kann man genau in das Programm eingreifen, das der Körper anwendet.
Licht suggeriert dem Körper, dass es noch gar nicht soweit ist, dass der Winter noch nicht vor der Tür steht.
Kälte von außen zwingt den Körper, Wärme zu produzieren. Das kurbelt den Stoffwechsel an.
Die richtige Ernährung mit Vitamin A, scharfen Gewürzen und wärmenden Tees sorgt dafür, dass der Körper Wärme produziert.
Beides zusammen regt die Bildung von braunen Fettzellen an, die den Stoffwechsel in Schwung bringen, Wärme produzieren, Energie verbrauchen.
Herbstliche Gewichtszunahme muss also nicht sein.