Low Carb ist immer noch in aller Munde. Damit einher geht die Überzeugung, man dürfte keine Nudeln, keine Pasta essen, wenn man abnehmen möchte.
Glücklicherweise stimmt das nicht. Es kommt nicht darauf an, ob man Nudeln isst, sondern darauf, wie man sie isst.
Hier geht es um das Abnehmen mit Nudeln und Pasta, und wie man es sich leicht und lecker macht.
Inhalt
- Keine Nudeln, keine Pasta zum Abnehmen? Warum das nicht wahr ist
- Abnehmen mit Nudeln und Pasta: Qualität vor Quantität
- Selbst kochen, selbst Nudeln herstellen: einfacher als man denkt
- Selbstgemachter Pastateig
- Nudelteig – Grundrezept
- Varianten und Möglichkeiten
- Nudel- oder Pastateig für Einsteiger
- Weitere Verarbeitung
- Wozu der Aufwand gut ist
Keine Nudeln, keine Pasta zum Abnehmen? Warum das nicht wahr ist
Schon länger gibt es das Dogma, dass man mit Kohlenhydraten nicht abnehmen kann, dass alle kohlenhydratreichen Lebensmittel sozusagen automatisch dick machen würden.
Seither kämpfen viele nicht nur mit dem Übergewicht, sondern auch noch mit dem schlechten Gewissen.
Weil es gar nicht so einfach ist, auf Brot, Reis und Nudeln zu verzichten. Schlank werden sie trotzdem nicht, oder jedenfalls nicht besser oder dauerhafter als andere.
Übergewicht grassiert immer noch wie eine Seuche. Es ist Zeit zum Umdenken.
Denn tatsächlich kann man mit allem und jedem abnehmen, auf das richtige Maß kommt es an.
Und auf den Genuss. Denn mit Genuss kann man sehr viel besser abnehmen als mit Disziplin und schlechtem Gewissen. Darauf sollte man also mehr achten als auf den Kohlenhydratgehalt.
Wer sein Essen wirklich genießt, wer langsam und genussvoll isst, der isst selten zu viel.
Es lohnt sich also mehr, sich für Essen zu entscheiden, das einem wirklich gut schmeckt, das man wirklich genießen kann, als für Essen, das man nur aus vermeintlich vernünftigen Gründen isst, obwohl man viel lieber etwas anderes gegessen hätte.
Was man dann auch sehr häufig trotzdem noch isst. Zusätzlich.
Abnehmen mit Nudeln und Pasta: Qualität vor Quantität
Es gibt also keinen Grund, auf die geliebte Pasta zu verzichten. Aber es gibt mehr als einen Grund, auf Qualität, guten Geschmack und Genuss zu setzen, nicht auf riesige Mengen.
Gute Qualität, Genuss und Spaß am Essen lassen sich gut realisieren, wenn man sein Essen selbst herstellt. Jeder kann kochen lernen, es ist gar nicht so schwer.
Selbst kochen, selbst Nudeln herstellen: einfacher als man denkt
Nicht nur die Nudelsoße, auch die Pasta selbst kann man leicht selbst herstellen.
Das gibt einem nicht nur das besondere Erlebnis wirklich guten, frischen Essens von erlesener Qualität, sondern dadurch gewinnt man auch einen besseren Bezug zu seinem Essen, die Wertschätzung und damit der Genuss steigen an.
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Und durch das Teigkneten kann man auch noch die eine oder andere Kalorie verbrauchen. Nicht zuletzt macht Kochen Spaß, sorgt also für gute Laune, was auch ein Schlankmacher ist.
Selbstgemachter Pastateig
Wer seine Pasta selbst herstellt, kann den Unterschied zwischen frischer Pasta und den üblichen, getrockneten Nudeln erleben. Und er kann sich seine ganz persönliche Pasta selbst kreieren.
Diese oder jene Mehlsorte, Vollkorn- oder ausgemahlenes Mehl oder doch Hartweizengrieß, mit Ei oder ohne, vielleicht mit Farbe und unterschiedlichen Geschmacksrichtungen wie Spinat, Safran oder Tomate?
Auch die Ausformung der Nudeln kann man frei wählen. Einfache Formen lassen sich von Hand oder mit Nudelholz und Messer herstellen, für komplexere Formen braucht man eine Nudelmaschine mit den entsprechenden Aufsätzen.
Nudelteig – Grundrezept
Der einfachste Nudelteig besteht aus Mehl, Salz und Wasser. Auf 500 Gramm Mehl nimmt man etwa 5 Gramm Salz und 250 ml Wasser.
Mehl und Salz vermischen, das Wasser nach und nach hinzufügen, denn die exakte Menge hängt von der Mehlsorte ab, lässt sich also nicht genau im Voraus bestimmen.
Beim Kneten kann die Küchenmaschine helfen, aber wenn es richtig gut werden soll, muss man Hand anlegen.
Der Teig ist gut, wenn er weich und geschmeidig ist, ohne zu kleben. Das erreicht man mit einer möglichst geringen Wasserzugabe und viel kneten. Noch mehr kneten. Geduldig immer weiter kneten.
Varianten und Möglichkeiten
Die Auswahl des Mehls bestimmt zu einem großen Teil, wie die Pasta am Ende wird.
Die Geschmäcker sind verschieden, und unterschiedliche Nudelsorten harmonieren mit den verschiedenen Beilagen und Soßen. Experimentieren hilft dabei, die persönlichen Favoriten herauszufinden.
Gut geeignet sind Weizenmehle und Dinkelmehle. Und Weizen- oder Dinkelgrieß. Echte italienische Pasta besteht aus Hartweizengrieß. Deutsche Nudeln enthalten Eier. Es ist Geschmackssache.
Sowohl Weizen- als auch Dinkelmehl gibt es in unterschiedlichen Ausmahlungsgraden. Das reicht von der Type 405 bei Weizenmehl beziehungsweise 630 bei Dinkelmehl bis zu echtem Vollkornmehl, das überhaupt nicht ausgemahlen, das nur fein zerkleinert ist.
Immer noch sehr hell, aber ein bisschen griffiger ist die Type 550, die es nur bei Weizenmehl gibt. Sowohl bei Weizen- als auch bei Dinkelmehl gibt es die Type 1050, die eine eher dunkle Farbe hat.
Weizenmehl gibt es dann noch in der Type 1600. Beide Getreidesorten werden auch als Vollkornmehl angeboten.
Wer eine Getreidemühle hat, kann Vollkornmehl auch selbst herstellen, aus ganzen Getreidekörnern. Was dann nochmal ein Plus an Frische und Qualität mit sich bringt.
Je höher die Typenzahl, desto stärker ist der Eigengeschmack des Getreides. Das gilt natürlich besonders für Vollkornmehl. In gleichem Maße nimmt der Mineralstoff- und Ballaststoffanteil im Mehl zu, und damit seine Fähigkeit, langanhaltend satt zu machen.
Wer sich also Sorgen um seinen Blutzuckerspiegel macht, sollte am besten Mehl mit hohen Typenzahlen beziehungsweise Vollkornmehl verwenden.
Mit Safran, Tomatenmark oder Spinat lässt sich der Nudelteig färben beziehungsweise auch geschmacklich verbessern.
Für Eiernudeln kann man auf 500 Gramm Mehl ein bis drei Eier verwenden, muss dann natürlich weniger Wasser nehmen. Wer möchte, kann noch einen Esslöffel Olivenöl dazugeben.
Es ist etwas schwieriger, aus Vollkornmehl einen glatten, geschmeidigen Teig herzustellen als wenn man Auszugsmehl verwendet. Wenn man ein wenig helleres Mehl zugibt, löst sich das Problem.
Nudel- oder Pastateig für Einsteiger
Aus der Menge der möglichen Zutaten ergibt sich natürlich eine große Auswahl an Möglichkeiten, die für den Anfänger verwirrend sein kann. Folgendes Rezept ist also als Einstieg und Ausgangspunkt geeignet.
Weizenmehl Type 405 und Hartweizengrieß in gleicher Menge, zum Beispiel jeweils 250 Gramm. Dazu 5 Gramm Salz und zwei Eier, etwas Wasser, so dass sich ein geschmeidiger Teig ergibt.
Alle Zutaten in der Küchenmaschine verkneten, bis kein Mehl mehr zu sehen ist. Nur wenig Wasser verwenden, es nach und nach vorsichtig in kleinen Mengen (Teelöffel verwenden) zugeben. Das Ergebnis ist erstmal krümelig.
Dann von Hand weiterkneten, bis der Teig schön geschmeidig ist.
Der Teig darf nicht kleben, er muss sich eher elastisch anfühlen. Das erreicht man mit wenig Wasser, aber viel Kneten. Den Teig in eine Folie einschlagen und mindestens eine Stunde, ruhig auch über Nacht, kaltstellen.
Weitere Verarbeitung
Egal, für welche Kombination von Zutaten man sich entschieden hat, hat man nach der Ruhezeit des Teiges die Möglichkeit, von Hand weiterzuarbeiten oder mit der Pastamaschine.
Wer das erste Mal Nudeln selbst macht, wird vermutlich von Hand arbeiten. Das ist kein Problem, nur etwas anstrengend.
Man kann das ruhig als wesentlichen Teil von Abnehmen mit Nudeln und Pasta begreifen, dann fügt es sich nahtlos in das Abnehm- und Genussprogramm ein.
Der Teig muss dann nochmal gründlich durchgeknetet werden. Von Hand geht das einfacher, wenn man ihn in zwei Hälften teilt und die getrennt weiterverarbeitet.
Alternativ kann man ihn zum Kneten portionsweise durch die Nudelmaschine schicken. Zusammenfalten und nochmal durchschicken, zehn- oder auch fünfzehnmal.
Erst dann dünn ausrollen (zwischen Frischhaltefolie oder auf mit ein wenig Mehl bestäubter Arbeitsplatte) und mit einem Messer in die gewünschten Formen schneiden oder eben von der Nudelmaschine in die gewünschten Formen pressen lassen.
Auf einem Küchentuch oder einem Pastaständer zwischenlagern. Dabei locker verteilen, lieber ein zweites Tuch verwenden als übereinanderstapeln.
In einem großen Topf viel Wasser mit reichlich Salz aufkochen, eine kleine Menge Nudeln vorsichtig hineingleiten lassen, so dass der Kochvorgang nicht unterbrochen wird, zwei bis drei Minuten kochen und wieder herausfischen.
Warmstellen. Die nächste Portion kochen. Falls es doch zu viel auf einmal war, so dass es einen Moment lang nicht kocht, die Kochzeit nicht verlängern, sondern probieren, ob die Nudeln gar sind. Nicht zu lange kochen.
Pasta mit Soße nach Wahl genießen, am besten in netter Gesellschaft.
Wenn es zu viel Teig war, kann man die Nudeln auch trocknen. Dann sind sie haltbar und haben später eine entsprechend verlängerte Kochzeit, wie gekaufte Nudeln. Alternativ kann man den Nudelteig auch einfrieren.
Wozu der Aufwand gut ist
Manch einer wird sich fragen, wozu das alles gut sein soll, sich soviel Arbeit zu machen, wo es fertige Nudeln in annehmbarer Qualität für Centbeträge zu kaufen gibt.
Die Antwort ergibt sich aus der Einleitung zu diesem Artikel.
Abnehmen funktioniert nicht, indem man mal eben nebenbei etwas Essbares reinschiebt. Im Gegenteil ist diese verbreitete Vorgehensweise einer der Gründe für das grassierende Übergewicht.
Wer nicht auf sich und sein Essen aufpasst, wer ihm nicht seine volle Aufmerksamkeit widmet, der isst meistens zuviel und nimmt zu. Während der Genuss zu kurz kommt. Was oft dazu führt, dass man noch mehr isst.
Da spielt es dann keine Rolle mehr, ob das Essen kohlenhydratreich ist oder nicht. Trotz zu vieler Kalorien bleibt das Gefühl, zu kurz gekommen zu sein.
Dabei ist Essen zentral wichtig. Lebenswichtig. Und für wichtige Dinge sollte man sich Zeit nehmen.
Wer sich Zeit für sein Essen nimmt, wer es ernst und wichtig nimmt, wer es mit allen Sinnen genießt, der braucht nicht immer noch mehr zu essen, weil er auch so genug von allem bekommt. Und mitkriegt, dass er es bekommt.
So funktioniert Abnehmen mit Nudeln und Pasta. Man kann auch sagen, so funktioniert Abnehmen. Man darf alles essen, solange man es mit allen Sinnen genießt, ihm seine volle Aufmerksamkeit widmet.
Hinzu kommen ein paar zwar weniger wichtige, aber eben doch vorhandene Randerscheinungen.
Während man den Teig knetet, kann man nicht nur ein paar Kalorien verbrennen, kann man nicht nur nicht essen, sondern auch ein wenig die Hektik des Tages vergessen.
Richtig angefangen, kann das Teigkneten geradezu meditativ wirken. Jedenfalls entspannend und entschleunigend.
Das tut gut, bei der verbreiteten Hektik, dem verbreiteten Stress. Davon ein wenig runterzukommen, und sei es auch nur für kurze Zeit, wirkt dem Übergewicht entgegen, erleichtert das Abnehmen.
Denn Stress ist einer der wirksamsten Dickmacher, man sollte ihm aus dem Weg gehen, wo man nur kann.
Wer sich also dazu entscheidet, sein Essen wichtig zu nehmen, ihm also Zeit zu widmen, der tut sich in mehrfacher Hinsicht etwas Gutes.
Dass er frisches, qualitativ hochwertiges Essen ohne Zusatzstoffe, dafür mit allen Inhaltsstoffen naturbelassener Lebensmittel bekommt, ist nur eine der Folgen.
Selbst hergestellte Nudeln und Pasta machen also nicht dick, sondern schlank. Trotz der vielen Kohlenhydrate.