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Frieren beim Abnehmen – zwei Seiten einer Medaille

Abnehmen geht häufig mit Frieren einher. Die Kälteempfindung ist ein Warnzeichen, das man ernst nehmen sollte. Aber es gibt eine gute Seite: im Kalten verbraucht man mehr Energie.
Frieren beim Abnehmen - ein Zeichen, dass man was falsch macht
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10 Minuten
Astrid Kurbjuweit
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Wer abnehmen möchte, hat oft das Problem, dass es scheinbar immer kälter wird. Man friert selbst bei sommerlichen Temperaturen.

Es macht sich eine Kälte breit, der auch mit warmen Getränken, dicken Pullovern und Wollsocken nur sehr bedingt beizukommen ist.

Das kann selbst im Hochsommer passieren. Was kann man tun gegen das Frieren beim Abnehmen?

Um Probleme zu lösen, hilft es oft, sich zu fragen, worin die Ursache besteht. So verhält es sich auch beim Frieren beim Abnehmen. Wenn man erkannt hat, warum man friert, kann man das Problem viel einfacher lösen.

Daneben gibt es natürlich auch die Frage, ob Frieren vielleicht das Abnehmen beschleunigen könnte. Beides soll hier behandelt werden.

Und natürlich kann man Heizkosten sparen und genau damit abnehmen.

Ursachen des Frierens beim Abnehmen

Frieren ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf zu geringe Temperatur an der Körperoberfläche. Es ist also erstmal völlig normal.

Frieren bei niedrigen Temperaturen

Bei zu niedrigen Temperaturen friert man, das ist eigentlich trivial. Dagegen hilft meistens warme Kleidung, aber auch Heizen und Bewegung.

Die Temperatur der Körperoberfläche hängt aber auch von der Durchblutung der oberflächlichen Blutgefäße ab.

Frieren durch Verengung der Blutgefäße

Durch Genuss- und andere Mittel oder Substanzen, die zu einer Verengung der oberflächlichen Blutgefäße führen, wie zum Beispiel Nikotin, aber auch durch körpereigene Stoffe wie Adrenalin kann die Temperatur der Körperoberfläche absinken.

Das gilt alles generell, unabhängig vom Abnehmen.

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Adrenalin wird aber zum Beispiel bei Stress ausgeschüttet, und Abnehmen kann unter Umständen sehr stressig sein. Zum Beispiel, wenn es einem nicht schnell genug geht.

Frieren durch verlangsamten Stoffwechsel

Die Temperatur der Körperoberfläche wird natürlich auch mit bestimmt von der Stoffwechselabwärme, die bei allen Stoffwechselprozessen im Körper entsteht. Dies ist der Punkt, der im Zusammenhang mit dem Abnehmen besonders wichtig ist.

Abnehmen und Frieren: wer abnimmt, friert leichter, aber Frieren hilft auch beim Abnehmen

Abnehmen und Frieren: wer abnimmt, friert leichter, aber Frieren hilft auch beim Abnehmen
Foto: MDV Edwards/Shutterstock

Diese Stoffwechselprozesse sind abhängig von der allgemeinen Fitness, aber auch von der Ernährung. Abnehmen geht oft damit einher, dass zu wenig gegessen wird, sodass auch nur sehr wenig Abwärme entsteht.

Unter diesen Umständen macht sich dann eine oft gleichzeitig vorhandene, schlechte körperliche Fitness bemerkbar, die zu verminderter Kreislauf- und Stoffwechselaktivität führt.

Wenig Bewegung, wenig Sport, schlechte Fitness führen, vor allem in Kombination mit nicht ausreichender Ernährung, zu einer herabgesetzten Stoffwechselrate, die sich nicht nur in Frieren, sondern auch in vermindertem Energieverbrauch auswirkt.

Frieren, weil man versucht zu schnell abzunehmen

Frieren kann also tatsächlich ein Anzeichen dafür sein, dass man versucht, schneller abzunehmen, als möglich ist.

Der Körper versucht, Energie zu sparen und drosselt den Energieverbrauch. Dadurch wird dann nicht mehr genug Wärme produziert.

Das ist ein typisches Phänomen, wenn man versucht, zu schnell abzunehmen und deswegen zu wenig isst.

Frieren hat nichts mit der Fettschicht zu tun

Die verringerte Dicke der Fettschicht hat dagegen nur wenig Einfluss auf das Frieren.

Die Fettschicht isoliert zwar tatsächlich, sodass ein Erfrieren, also eine zu geringe Körperkerntemperatur, umso unwahrscheinlicher wird, je dicker die Fettschicht ist. Aber sie hat keinen Einfluss auf die Temperatur der Körperoberfläche.

Frieren beim oder nach dem Abnehmen liegt also meistens daran, dass der Stoffwechsel durch zu wenig Essen verlangsamt ist. Man nimmt also nicht schneller ab, wenn man noch weniger isst, man friert nur mehr.

Außerdem führt der verlangsamte Stoffwechsel dazu, dass auch nach der Diät noch sehr wenig Energie verbraucht wird, sodass ein Jo-Jo-Effekt sehr wahrscheinlich kommen wird.

Was hilft gegen das Frieren beim Abnehmen?

Frieren ist natürlich unangenehm. Da das Frieren beim Abnehmen dazu auch noch ein Anzeichen für einen verlangsamten Stoffwechsel, also auch für verlangsamtes Abnehmen ist, sollte man wirklich etwas dagegen tun.

Als Sofortmaßnahmen helfen warme Kleidung, vor allem warme Socken und Halstücher oder Schals, warme Getränke, warme Bäder und Bewegung. Auch scharfe Gewürze am Essen können vorübergehend helfen.

Da diese Sofortmaßnahmen nicht gegen die Hauptursache des Frierens beim Abnehmen helfen, nicht gegen die herabgesetzte Stoffwechselrate helfen, sollte man diese auf längere Sicht besser beachten.

Das bedeutet, nicht nur die Symptome, also das Frieren selbst, bekämpfen, sondern vor allem die Ursachen der Symptome.

Mehr essen und mehr bewegen bringt den Stoffwechsel wieder in Schwung

Die Ursachen des Frierens zu bekämpfen bedeutet für die meisten Abnehmwilligen, mehr zu essen und sich mehr zu bewegen, die körperliche Fitness zu verbessern.

Mehr essen ist für viele gar nicht so einfach, denn die Angst, man könnte zu viel essen und dann wieder zunehmen, ist weit verbreitet.

Wenn man zu wenig isst, nimmt man aber auch nicht ab, eben weil der Stoffwechsel dann auf Sparflamme schaltet. Beziehungsweise bereits auf Sparflamme geschaltet hat, wie man am Frieren erkennen kann.

Die richtige Essensmenge erkennen

Wer Probleme hat, die richtige Essensmenge zu erkennen, sollte sich von Fachleuten helfen lassen, zum Beispiel von Diätassistenten, Ernährungsberatern oder von der Abnehmschule.

Es gibt Formeln und Rechner, die helfen, den eigenen Energiebedarf abzuschätzen. Auch wenn die nur ungefähre, nicht exakte Ergebnisse liefern können, so kann man doch in den meisten Fällen erkennen, dass man ruhig etwas mehr essen kann, ohne gleich zuzunehmen.

Das sollte man dann auch tun. Zumindest so lange, bis das Frieren wieder ein normales Maß angenommen hat. Also bis der Stoffwechsel wieder auf Touren gekommen ist.

Frieren ist nur ein Symptom, man sollte die Ursachen ändern

Es ist wirklich wichtig, nicht zu wenig zu essen, frieren ist nur ein harmloses Anzeichen dafür. Schlimmer ist, dass man nicht oder nur sehr langsam abnimmt, wenn man zu wenig isst und dass gleichzeitig ein Jo-Jo-Effekt und schlimme Heißhungeranfälle drohen, die dann alle Mühen wieder zunichtemachen.

Bewegung hilft gegen das Frieren

Ebenso wichtig ist es, sich regelmäßig zu bewegen, Sport zu machen. Das wirkt zum einen sofort gegen das Frieren, weil der Körper eben durch die Bewegung mehr Wärme produziert.

Aber es wirkt auch langfristig, weil der Stoffwechsel sich verbessert, der Kreislauf sich stabilisiert und der Energieverbrauch und damit auch die Wärmeproduktion durch mehr Muskelmasse vergrößert werden.

Stress vermeiden hilft

Es ist eine gute Idee, etwas gegen den Stress zu tun. Denn Stress kann das Frieren verstärken und auch den Fettabbau behindern. Abgesehen davon ist Stress auch als solcher nicht so angenehm.

Häufig hilft es schon, sich weniger ehrgeizige Ziele zu setzen, nicht von sich zu verlangen, dass um jeden Preis am Ende der Woche eine bestimmte Anzeige auf der Waage zu stehen hat.

Mit etwas mehr Gelassenheit, die natürliche Gewichtsschwankungen akzeptiert, ist es möglich, den Stress beim Abnehmen gering zu halten und damit dann tatsächlich besser abzunehmen. Auch ganz ohne Frieren und andere unangenehme Begleiterscheinungen.

Kann man durch Frieren abnehmen?

Neben dem Problem, dass man durch Abnehmen das Frieren befördern kann, gibt es aber noch die gute Kehrseite der Medaille: Man kann durch Frieren abnehmen!

Dabei muss man gar nicht vor Kälte zittern, es reicht aus, etwas sparsamer mit der Energie umzugehen, die man teuer bezahlen muss.

In kalter Umgebung verbraucht der Körper mehr Energie

Eigentlich ist es logisch. Da der Mensch eine konstante Körpertemperatur braucht, muss er bei Kälte mehr Energie aufwenden, um diese Temperatur herzustellen.

Bewegung in der Kälte verbraucht richtig viel Energie, auch ohne zu Frieren

Bewegung in der Kälte verbraucht richtig viel Energie, auch ohne zu Frieren
Foto: David Prado Perucha/Shutterstock

Frieren ist das Anzeichen, dass das nicht so richtig gelingt. Man kann aber etwas tun, um die Kälte auszugleichen, ohne zu frieren. Und dabei trotzdem mehr Energie verbrauchen. Insbesondere mehr Fett zu verbrennen.

Braunes und weißes Fettgewebe

Die Forschung hat das braune Fettgewebe identifiziert, das dafür zuständig ist, aus den Fettreserven Wärme herzustellen. Auch ohne zu frieren.

Es gibt die These, dass Übergewicht auch deshalb so weit verbreitet ist, weil wir alle in gut geheizten Wohnungen leben. Ein bisschen mehr Kälte würde uns wahrscheinlich guttun.

Jedenfalls kann man durch fortgesetzten Aufenthalt in (etwas) kälteren Räumen die Menge an braunem Fettgewebe im Körper erhöhen. Damit erhöht sich dann auch der Energieverbrauch.

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Und man kann sich im Kalten bewegen, entweder draußen oder auch in kaltem Wasser. Durch die Bewegung wird Wärme produziert, sodass man nicht friert. Der Energieverbrauch ist trotzdem erhöht.

Körperfett oder Heizenergie: Wo kommt die Wärme her?

Wir sind es gewohnt, das ganze Jahr über in wohlig warmen Wohnungen zu sitzen. Das kostet eine Menge Heizenergie.

Gleichzeitig wird der Energieaufwand, den der Körper betreiben muss, um die Körpertemperatur konstant zu halten, minimiert.

Wir bezahlen also teuer für unsere Heizung, während wir reichlich Energie auf den Hüften gespeichert haben, die das gleiche Wärmeempfinden produzieren könnte.

Das muss nicht sein.

Heizkosten sparen und dabei abnehmen

Man kann das Abnehmen unterstützen, indem man die Raumtemperatur zunächst um ein Grad absenkt. Sobald man sich dran gewöhnt hat, kann man ein weiteres Grad kühler einstellen.

Mit jeder weiteren Temperaturabsenkung muss der Körper zusätzlich gegensteuern, also Energie in Wärme umwandeln.

Durch langsame Gewöhnung kann man vermeiden, dass man unangenehm frieren muss. Zusätzlich hilft sportliche Betätigung, oder ganz allgemein Bewegung.

Denn je fitter man ist, umso besser ist der Körper in der Lage, mit unterschiedlichen Temperaturen umzugehen. Man kann also lernen, sich sowohl bei Kälte als auch bei Hitze wohlzufühlen. Einfach durch sportliche Betätigung, verbunden mit Gewöhnung an die unterschiedlichen Temperaturen.

Kalte Luft hilft beim Abnehmen (kaltes Wasser auch)

Vor allem der Ausgleich kalter Umgebungstemperaturen verbraucht dabei viel Energie. Das gilt auch dann, wenn man sich warm anzieht.

Denn die Luft, die man atmet, ist immer so kalt wie die Umgebung. Und die Lunge und Atemwege haben eine riesige Oberfläche, über die die Luft erwärmt wird. Was Energie verbraucht.

Es hilft also auch beim Abnehmen, in einem kühlen Schlafzimmer zu schlafen. Natürlich unter einer warmen Decke, damit man nicht friert.

Es hilft auch, kalt oder zumindet kühl zu duschen oder in kaltem Wasser zu schwimmen.

Auch kaltes Wasser zu trinken, unterstützt das Abnehmen. Auch wenn dieser Effekt eher klein ist. Vorhanden ist er.

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Beitragsbild: gpointstudio/Shutterstock