Viele Frauen und manche Männer machen ihr Selbstbewusstsein von ihrem Körpergewicht abhängig. Sie fühlen sich dick und halten sich entsprechend für minderwertig.
Diese Einstellung ist keineswegs auf tatsächlich Übergewichtige beschränkt, auch viele Normalgewichtige und sogar Untergewichtige fühlen sich zu dick und damit nicht liebenswert.
Diese Einstellung hat Folgen, für die Lebenszufriedenheit der Betroffenen, aber auch für das Körpergewicht.
Woher kommt die Vorstellung, dick wäre gleichbedeutend mit minderwertig, nicht liebenswert?
Inhalt
Was ist Selbstbewusstsein?
Der Begriff Selbstbewusstsein wird in verschiedenen Bedeutungen verwendet. In der Psychologie bezeichnet er die Tatsache, dass Menschen sich ihrer selbst bewusst sind.
Aber auch, dass sie ihren Wert kennen, im Sinne eines Selbstwertgefühls.
Dass sie also, im vermuteten Gegensatz zu den Tieren, wissen, dass sie existieren, dass sie so sind, wie sie sind. Dass sie ihre Eigenschaften und Fähigkeiten so einschätzen, wie diese tatsächlich sind.
Dass sie sich der Tatsache bewusst sind, dass sie schön sind, klug sind, erfolgreich sind, Ziele erreichen können.
Wer an diesen Dingen zweifelt, hat ein geringes Selbstbewusstsein.
Wer dagegen von seiner eigenen Großartigkeit überzeugt ist, obwohl das nicht den Tatsachen entspricht, der ist arrogant, nicht selbstbewusst.
Selbstbewusstsein stärken - Selbstzweifel und Komplexe besiegen.
Dieses Buch ist ein ausführlicher Ratgeber zu dem Thema Selbstbewusstsein stärken.
Es erläutert, was unter dem Begriff Selbstbewusstsein zu verstehen ist, und klärt darüber auf, welcher Unterschied zu Begriffen wie Narzissmus und Arroganz besteht
Selbstbewusstes Auftreten kann über Fehler, Ahnungslosigkeit und Gewissenlosigkeit hinwegtäuschen.
Selbstbewusstsein kann den Wert Anderer neidlos anerkennen, Arroganz macht andere klein.
Mangel an Selbstbewusstsein kann dazu führen, dass positive Eigenschaften und Fähigkeiten untergehen, nicht bemerkt werden.
Wo kommt Selbstbewusstsein her?
Selbstbewusstsein entsteht aus den Erfahrungen, die ein Mensch mit sich selbst macht, aber auch aus den Erfahrungen mit den Reaktionen anderer Menschen auf ihn.
Wer die Erfahrung macht, dass er Fähigkeiten hat und Leistungen erbringt, der wird Selbstbewusstsein entwickeln.
Wer aber nur immer wieder gesagt und gezeigt bekommt, er hätte Fähigkeiten und er wäre besser als andere, der wird auch Selbstbewusstsein entwickeln. Das dann allerdings nicht in Übereinstimmung mit den Tatsachen steht.
Wer immer gesagt oder vermittelt bekommt, nicht gut genug zu sein, der wird ein geringes Selbstbewusstsein, ein schwaches Selbstwertgefühl entwickeln.
Das Frauenbild in der Gesellschaft
Leider ist es immer noch so, dass Frauen über ihr Aussehen definiert werden. Es ist ein gesellschaftlicher Konsens, dass man eine attraktive Frau an ihrem Aussehen erkennt, Schlankheit ist dabei eine Grundvoraussetzung.
Männer können auch mit Übergewicht als attraktiv angesehen werden, von Gleichberechtigung kann hier also keine Rede sein.
Eine selbstbewusste Frau, die sich ihres Wertes bewusst ist.
Foto: T.Den_Team/Shutterstock
Klugheit, Warmherzigkeit, Bildung, Weltoffenheit, beruflicher Erfolg und alle anderen denkbaren Attribute werden bei einer attraktiven Frau sicherlich auch akzeptiert.
Aber wenn sie nicht schlank ist, dann kann sie sich Kopfstellen, sie wird die gesellschaftliche Anerkennung nicht bekommen.
Diese Einstellung ist in unserer Gesellschaft verankert, jeder und jede lernt sie von klein auf. Die schlimmste Kritik, die man an einer Frau üben kann, ist ihr zu sagen, dass sie dick ist.
Das wirkt sich auf das Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein aus. Frauen zweifeln eher an sich selbst als Männer.
Natürlich haben in einer solchen Umwelt bereits kleine Mädchen Angst davor, dick zu werden oder es vielleicht sogar schon zu sein.
Schließlich könnte es sein, dass die kleinen Fettröllchen am Bauch oder der vorstehende Knochen an der Hüfte von anderen als dick angesehen werden könnten.
Auf diese Weise wird das herrschende Schlankheitsideal verinnerlicht und weitergegeben.
Von Frauen und Mädchen, die an sich zweifeln, und von Männern, die in selbstgerechter Weise über andere urteilen.
Immerhin gibt es inzwischen Gegenbewegungen. Body Positivity ist die Überzeugung, dass alle Körper gleich schön und attraktiv sind. Es gibt Kritik an dieser Bewegung, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Denn es hilft dabei, selbstbewusst aufzutreten, was tatsächlich dazu führt, dass man als attraktiver wahrgenommen wird.
Schlankheitsideal und Selbstbild: Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl
Das vorherrschende Schlankheitsideal für Frauen entspricht eher den Körperformen eines vorpubertären Mädchens als einer erwachsenen Frau.
Es ist also für eine erwachsene Frau so gut wie unmöglich, es zu erreichen.
Wenn sie es allerdings verinnerlicht hat, dann wird sie, womöglich ihr Leben lang, versuchen, es zu erreichen.
Durch diese ständig scheiternden Versuche entsteht dann das Selbstbild eines Versagers. Nicht nur, dass sie zu dick ist, sie ist auch unfähig abzunehmen. Das nagt am Selbstbewusstsein.
Hinzu kommt, dass Diäten dick machen. Je mehr frau versucht, dem Schlankheitsideal zu entsprechen, um so weiter wird sie sich davon entfernen.
Es ist also durchaus möglich, dass mit der Zeit aus dem vermeintlichen Übergewicht ein ganz reales wird.
Echtes Selbstbewusstsein hat kein Problem damit, Tatsachen als solche anzuerkennen.
Wer tatsächlich selbstbewusst ist, wird also erkennen, dass das vermeintliche Scheitern nichts mit eigener Unfähigkeit zu tun hat.
Ausweg aus dem Dilemma
Je mehr frau versucht, dem Schlankheitsideal zu entsprechen, um so weiter wird sie sich also davon entfernen.
Der Ausweg aus diesem Dilemma beginnt dann, wenn man anfängt, das Schlankheitsideal zu ignorieren.
Auch Frauen bestehen nicht nur aus ihrem Aussehen. Sie haben vielfältige Fähigkeiten und Interessen, jede vereint auf sich eine Fülle positiver Eigenschaften.
Das Umdenken ist sicherlich nicht einfach, aber mit der Konzentration auf die eigenen Stärken und positiven Seiten, mit der Beschäftigung mit interessanten Themen und interessanten Menschen kann es gelingen, auch wenn es seine Zeit brauchen wird.
Neue Interessen müssen sich entwickeln, neue Denkweisen eingeübt werden. Wenn man das tut und sich dann selbst akzeptiert, so wie man eben ist, wird man feststellen, dass sich das Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein verbessern.
Wenn man sein Leben heute lebt und nicht mehr glaubt, es würde erst dann anfangen, wenn man sein ideales Gewicht erreicht hat, wird das Gleiche feststellen können.
Wenn man die Dinge, die man gerne tun möchte, jetzt tut, statt sie auf schlanke Zeiten zu verschieben, dann wird man im Laufe der Zeit sein Selbstbewusstsein nicht mehr von seinem Körpergewicht abhängig machen.
Selbstbewusstsein macht schlank
Wenn es gelingt, sich mit wichtigeren und interessanteren Dingen zu beschäftigen als ausgerechnet mit dem Körpergewicht, dann wird man einige erstaunliche Entdeckungen machen können.
Man kann mit sich und seinem Leben zufrieden sein, ganz egal, wie man aussieht und ganz egal, wie viel man wiegt.
Mit der Lebenszufriedenheit wird dann auch das Selbstbewusstsein steigen, das Gefühl der Minderwertigkeit wird mehr und mehr in den Hintergrund treten.
Durch diese Entwicklungen wird die Beschäftigung mit dem Körpergewicht, mit Diät und Waage zunehmend in Vergessenheit geraten.
Dadurch verschwinden auch Jo-Jo-Effekt und Frustessen, man nimmt ab. Selbstbewusstsein macht tatsächlich schlank.
Wie kann man sein Selbstbewusstsein stärken?
Wer erkannt hat, dass das Selbstbewusstsein eher nicht so groß ist, sucht nach Möglichkeiten, es zu stärken. Das ist eine richtig gute Idee!
Wie macht man das? Es gibt viele Möglichkeiten, viele Punkte, an denen man ansetzen kann, um sein Selbstbewusstsein zu verbessern.
Ein Punkt ist das Bedürfnis, perfekt zu sein. Alles perfekt zu machen.
Wer sich davon verabschiedet, wer akzeptiert, dass viele Dinge einfach mal gut genug sind, so wie sie sind, lässt nicht nur eine Menge Stress los, sondern gewinnt auch an Selbstbewusstsein.
Was enorm hilft, sind realistische Ziele. Wer aufhört, von der Modelfigur zu träumen, sondern stattdessen anstrebt, ein paar Kilo weniger zu wiegen, setzt sich erreichbare Ziele.
Ziele tatsächlich aus eigener Kraft zu erreichen, stärkt das Selbstbewusstsein enorm.
Den Fokus der Aufmerksamkeit verschieben, hilft auch dabei, ein gesundes Selbstbewusstsein zu entwickeln.
Nicht mehr auf die Dinge gucken, die man nicht kann, die einem nicht gefallen an einem selbst, sondern ganz aktiv auf die Dinge, die man gut kann, wo man Erfolg hat, was man gut an sich selbst findet.
Nicht nur auf das Aussehen gucken, sondern auf alle anderen Eigenschaften und Fähigkeiten. Da ist enorm viel Positives, man muss nur hingucken. Wer das tut, stärkt sein Selbstbewusstsein.
Anerkennen, dass Menschen verschieden sind, dass jeder und jede auf ihre ganz einzigartige Weise gut und liebenswert ist. Und anfangen, sich selbst zu lieben, egal, was andere tun oder sagen, stärkt auch das Selbstbewusstsein.
