Die Ananas-Diät ist eine der vielen leider trügerischen Mono-Diäten, die mit schnellen Anfangserfolgen die Hoffnung auf dauerhafte Gewichtsreduktion schüren, um dann doch nur in anfänglichem Wasserverlust und nachfolgendem Jo-Jo-Effekt zu enden.
Wie mit allen Crash-Diäten nimmt man auch mit dieser Diät zunächst schnell ab. Und natürlich ist Ananas ein gesundes, kalorienarmes Obst, das man sich bedenkenlos gönnen kann. Leider hat die Diät ein paar sehr unangenehme Nachteile, um die es hier gehen soll.
Denn wie alle Crash-Diäten wird auch die Ananas-Diät in unregelmäßigen Zeitabständen hervorgekramt und als das neueste Abnehmwunder beworben.
Da die Ananas aber trotzdem gesund und kalorienarm ist, kommt zum Schluss noch ein Vorschlag, wie man dieses exotische Obst sinnvoll in einen erfolgversprechenden Plan zum Abnehmen einbaut. In Mengen, die nicht dazu führen, dass es einem zu den Ohren wieder raus kommt.
Inhalt
Die Ananas-Diät
Die Ananas-Diät heißt nicht nur so, sie besteht tatsächlich aus Ananas. Aus nichts anderem als Ananas. Morgens, mittags, abends und zwischendurch gibt es Ananas.
Dabei soll man ca. 2 ganze, große, frische Früchte pro Tag essen, was zu einer Aufnahme von ca. 1.000 kcal führt. Mit 1.000 Kalorien am Tag nimmt man schnell ab, keine Frage.
Man braucht auch keinen weiteren Ernährungs- oder Mahlzeitenplan. Man teilt sich die beiden Früchte so ein, dass man zu jeder Mahlzeit etwas davon isst, so dass sie am Abend weg sind.
Wie bei Crash-Diäten üblich, ist die Zeit der Diät begrenzt. Zwischen drei und 7 Tagen soll man die Diät machen.
Ananas ist lecker, aber eine ganze Woche lang nichts anderes essen, kann hart werden. Gesund ist es auch nicht.
Dafür sind Erfolge auf der Waage garantiert, wenn man durchhält.
Ananas, die Frucht und ihre Nährwerte
Ananas ist ein sehr gesundes Obst, daran besteht kein Zweifel. Sie enthält jede Menge Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und Enzyme.
Es spricht also nichts dagegen, die saftige, tropische Frucht zu essen, auch beim Abnehmen. Das Obst hat ca. 50 kcal pro 100g.
Im Einzelnen sind pro 100g 0,5g Eiweiß und 0,2g Fett enthalten. Das kann man getrost vernachlässigen. Die Kalorien stammen aus etwa 12g Kohlenhydraten. Der größte Teil dieser Kohlenhydrate sind Zucker und kurzkettige Kohlenhydrate.
Schon aus dieser Nährwertverteilung ergibt sich, dass eine Ernährung, die nur aus Ananas besteht, keine wirklich gute Idee ist. Der Mensch braucht Eiweiß und Fette, die hier nicht vorkommen.
Kurzkettige Kohlenhydrate schmecken gut, führen aber zu schnellem Blutzuckeranstieg und ebenso schnellem nachfolgendem Blutzuckerabfall. Oder kurz, zu Heißhunger.
Der Ballaststoffanteil von etwa einem Gramm pro 100g Frucht federt das ein wenig ab, aber nicht in ausreichendem Maße.
Auf der positiven Seite steht allerdings der Mineral- und Vitamingehalt der Südfrucht. Viel Vitamin C, Vitamin A und fast alle B-Vitamine sind vertreten, dazu Kalium, Magnesium, Calcium und jede Menge Spurenelemente.
Mit zwei großen Früchten am Tag ist man mit allen diesen Nährstoffen gut bis reichlich versorgt. Eine solche gute Versorgung ist auch tatsächlich notwendig, wenn man erfolgreich abnehmen möchte.
Das Besondere an der Ananas sind aber die Enzyme, und hier vor allem das Bromelain. Auf diesem Enzym beruhen die Hoffnungen vieler Abnehmwilliger.
Bromelain in der Ananas
Bromelain ist ein Enzym, das zuerst in der Ananas entdeckt wurde, das aber auch in anderen Lebensmitteln vorkommt, wenn auch in geringerer Menge. Es wirkt eiweißspaltend, zerlegt also Eiweiße in ihre Bestandteile, die Aminosäuren.
Das kann bei der Verdauung nützlich sein. Allerdings kann die menschliche Verdauung auch sowieso schon Eiweiße spalten, braucht diese Nachhilfe also nicht unbedingt.
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Das Enzym wirkt dann auch noch gerinnungshemmend und entzündungshemmend, auch abschwellend und dadurch schmerzlindernd nach Verletzungen. Das ist gut, spielt aber fürs Abnehmen keine Rolle.
Und um in den Genuss dieser Wirkungen zu kommen, nützt es nichts, die Frucht einfach zu essen. Man muss das isolierte Enzym in magensaftresistenten Kapseln oder Tabletten zu sich nehmen, sonst wird es verdaut und damit unwirksam.
Dass Bromelain tatsächlich Eiweiße spalten kann, wird man feststellen, wenn man zwei ganze Ananas an einem Tag isst. Die Mundschleimhaut, deren Zellen ja wie der ganze menschliche Körper auch zu einem großen Teil aus Eiweiß bestehen, wird durch das Enzym angegriffen, wird wund und schmerzt.
Damit diese Wirkung eintritt, muss man eine ganze Menge davon essen, aber mit dieser Diät schafft man die notwendigen Mengen.
Aber spätestens, wenn die ersten wunden Stellen im Mund auftauchen, hört der Spaß bei dieser Diät auf. Es tut weh.
Bromelain: Enzyme und ihre abnehmfördernde Wirkung
Dem Bromelain werden alle möglichen Wirkungen nachgesagt, darunter auch die, den Körper zu einem größeren Energieverbrauch zu bringen, als die Frucht enthält.
Wenn das stimmen würde, dann würde man umso schneller abnehmen, je mehr Ananas man essen würde. Das ist leider nicht der Fall.
Bromelain kann Eiweiße spalten, das ist Fakt. Aber im Kontext der Ananas-Diät wird aus diesem Fakt die Behauptung abgeleitet, dass dadurch die Fettverbrennung angekurbelt wird. Wie das gehen soll, bleibt offen.
Hinzu kommt, dass Enzyme, auch das Bromelain, auch aus Eiweißen bestehen, die im Magen in ihre Bestandteile, die Aminosäuren, zerlegt werden. Was sie unwirksam macht.
Durch einfaches Essen können die Enzyme also nicht an den Ort gebracht werden, an dem sie ihre Wirkung entfalten könnten. Sie werden auf dem Weg dorthin schlicht verdaut.
Bevor die Verdauung stattfinden kann, merken allerdings viele Menschen eine Wirkung der Enzyme.
Sie führen zu schmerzhaften Entzündungen der Mundschleimhaut, die zwar meistens mehr unangenehm als gefährlich sind, aber jedenfalls umso schlimmer ausfallen, je mehr Ananas man gegessen hat.
Der Versuch, jeden Tag zwei Kilo frische Ananas zu essen, wie bei dieser Diät empfohlen wird, kann also sehr leicht an entzündeter Mundschleimhaut scheitern.
Weshalb manche auf Dosen-Ananas zurückgreifen.
Ananas aus der Dose – warum Konserven nicht für die Diät taugen
Gekochte Ananas hat diese eiweißspaltende Wirkung nicht, führt nicht zu entzündeter Mundschleimhaut, was allerdings daran liegt, dass die Enzyme durch das Kochen zerstört werden.
Wer also trotzdem eine Ananas-Diät durchführen möchte, der muss entweder die Entzündung in Kauf nehmen, oder Ananas-Konserven essen.
Da diese die wirksamen Enzyme nicht mehr enthalten, stellt eine solche Vorgehensweise natürlich den Erfolg der gesamten Diät infrage.
Hinzu kommt, dass Obst-Konserven meistens recht viel Zucker enthalten, was den Abnehmbemühungen nicht förderlich sein dürfte. Der Kaloriengehalt ist jedenfalls deutlich höher, bei niedrigerem Vitamingehalt.
Vor- und Nachteile der Ananas-Diät
Es zeigt sich also, dass diese Crash- und Mono-Diät gravierende Nachteile hat.
Die Frucht ist zwar gesund, es ist also eine gute Idee, frische Ananas zu essen. Sie hat auch relativ wenig Kalorien, dabei viele Vitamine und andere Nährstoffe, wie anderes Obst auch.
Ananas ist also sehr gut geeignet, eine Diät oder gesunde Ernährungsform zu ergänzen. Kleine Mengen frischer Ananas haben auch keine nachteiligen Wirkungen auf die Mundschleimhaut.
Wenn man sich allerdings ausschließlich davon ernährt, dann erleidet man recht schnell Mangel an allen möglichen Stoffen, zum Beispiel an Eiweiß.
Denn die Enzyme bestehen zwar aus Eiweißen, aber die Mengen sind so gering, dass sie nicht als Beitrag zur Eiweißversorgung betrachtet werden können.
Eine Ananas-Diät kann also dazu führen, dass nicht nur vermehrt Wasser ausgeschieden wird, was einen schnellen Gewichtsverlust nach sich zieht.
Sie kann auch dazu führen, dass der Körper vermehrt Eiweiß, also im Wesentlichen Muskulatur, abbaut, anstelle von Fett, um den Eiweißmangel der Ernährung auszugleichen.
Das führt dann zwar zu recht schneller Gewichtsreduktion, da in den Muskeln nur ca. 4.000 kcal pro Kilo gespeichert sind, im Körperfett dagegen 7.000.
Um ein Kilo Muskulatur abzubauen, muss man also nur 4.000 Kalorien einsparen, das geht also deutlich schneller, als Fett abzubauen.
Aber es führt eben auch zum Jo-Jo-Effekt, weil der Grundumsatz des Körpers durch den Verlust an Muskelmasse verringert wird.
Der deutliche Gewichts- und Wasserverlust bei der Diät liegt auch daran, dass so gut wie kein Salz gegessen wird. Der Körper braucht aber Salz, um notwendiges Wasser zu speichern.
Wenn kein Salz mehr gegessen wird, wird also zunächst sehr viel Wasser ausgeschieden. Was aber sofort rückgängig gemacht wird, sobald in der Ernährung wieder genug Salz vorkommt.
Die Ananas-Diät ist also bestenfalls dazu geeignet, das Körpergewicht kurzfristig und vorübergehend zu verringern, für dauerhafte Abnehmerfolge ist diese Diät aber eher kontraproduktiv. Auf Dauer wird man eher zu- als abnehmen.
Ein nicht zu unterschätzendes Problem bei dieser Diät ist die Einseitigkeit.
Jeden Tag Ananas, und vor allem, nur Ananas, führt binnen kürzester Zeit dazu, dass selbst ausgesprochene Liebhaber die Frucht nicht mehr sehen können.
Ananas als Bestandteil einer Diät oder Ernährungsform
Wer gerne Ananas isst und abnehmen möchte, tut aber gut daran, diese leckere Frucht in seinen Abnehmplan mit einzubauen.
Dabei ist eine ganze Ananas im Allgemeinen zu viel, um sie auf einmal zu essen. Man muss sie irgendwie lagern.
Die ganze Frucht kann man einfach in der Küche lagern, allerdings nur ein paar Tage.
Die angeschnittene Frucht sollte man im Kühlschrank lagern, wobei die Schnittstellen luftdicht mit Frischhaltefolie abgedeckt werden sollten. So hält sie sich ein paar Tage, während denen man immer mal ein Stück oder eine Scheibe Ananas essen kann.
Man kann sie auch gut einfrieren. Einfach in Stücke schneiden, verpacken und ins Gefrierfach legen. So hält sie sich mehrere Monate.
Ananas eignet sich während des Abnehmens, während einer Diät hervorragend als Snack oder Zwischenmahlzeit. Einfach pur genießen, oder als Teil eines Obstsalates, mit Sesam, Nüssen oder Frischkäse kombinieren.
Viele Rezepte mit Ananas sind zum Abnehmen geeignet. Gute Kombinationen sind mit Käse, anderen Milchprodukten, Reis oder auch auf Brot.
Ananas schmeckt gut in süßen, aber auch in pikanten Gerichten. Sie sorgt für eine gute Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen.
Man kann Ananas zum Frühstück essen, als Teil des Müslis, oder zum Mittag- oder Abendessen, als Teil von Rezepten, die viele andere Zutaten enthalten können.
- Als Snack: Man kann frische Ananasstücke als gesunden Snack zwischen den Mahlzeiten genießen.
- In Salaten: Man kann einzelne Stücke zu grünen Salaten oder Obstsalaten hinzufügen, um ihnen einen süßen und saftigen Geschmack zu verleihen.
- In Smoothies: Man kann die tropische Frucht mit anderen Früchten und Joghurt oder Quark mixen, um köstliche und nährstoffreiche Smoothies zuzubereiten.
- In herzhaften Gerichten: Man kann die Frucht in herzhaften Gerichten wie Hühnchen-Curry oder gegrilltem Gemüse-Spieß für interessante Geschmackskombinationen verwenden.
- Als Dessert: Man kann die gegrillte Frucht mit etwas Honig und Zimt für ein einfaches und gesundes Dessert essen.
Die Ananas bringt immer ihre vielen Vitamine und ihren himmlischen Geschmack mit.