Kein Wunder, dass sie sich irgendwann als hoffnungslosen Fall ansehen. Oder von anderen als solcher angesehen werden.
Ich möchte hier zeigen, dass das Unsinn ist. Niemand ist ein hoffnungsloser Fall. Es geht immer, auch wenn es manchmal schwer ist. Hier geht es darum, wie man es macht. Und welche Ziele realistisch sind. Abnehmen für hoffnungslose Fälle ist einfach nur Abnehmen. So, dass es am Ende funktioniert.
Inhalt
- Ein paar Tatsachen zu den hoffnungslosen Fällen
- Was nicht hilft
- Was wirklich wichtig ist
- Warum man trotzdem abnehmen kann und welche Denkweisen man dazu ändern muss
- Verbreitete Denkfehler und wie man sie ändert
- Warum schnell abnehmen nicht wirklich möglich ist
- Warum jedes Kilo weniger ein Erfolg ist
- Abnehmen für hoffnungslose Fälle: Was ist eigentlich Erfolg?
- Warum es so schwer ist, bis zum Wunschgewicht abzunehmen
- Die Ungeduld und wie man damit umgehen kann
- Wie viel kann man abnehmen? In welcher Zeit?
Ein paar Tatsachen zu den hoffnungslosen Fällen
Sehr viele Menschen sind dick. Je nachdem, wo man die Grenze zieht, betrifft das so ca. die Hälfte der Bevölkerung. Das wären alleine in Deutschland so ungefähr 40 Millionen Menschen. Als dicker Mensch ist man also keineswegs alleine.
Man kann fast sicher davon ausgehen, dass die meisten davon lieber schlank wären. Fast alle haben schon versucht, schlank zu werden.
Viele haben nicht so viel abgenommen, wie sie sich gewünscht hätten, und fast alle haben hinterher wieder zugenommen. Der Jo-Jo-Effekt hat zugeschlagen.
Zusammenfassend kann man sagen, erst geht es nicht schnell genug. Dann nimmt man nicht genug ab. Und zum schlechten Schluss kommen die Kilos auch noch wieder zurück.
Und das Ganze passiert unter Umständen wiederholt. Je nachdem, wie oft man es probiert. Dass da die Motivation schließlich in den Keller geht, dass man irgendwann nicht mehr glaubt, es schaffen zu können, ist kein Wunder.
Zumal die meisten Betroffenen jedes Mal eine andere, vermeintlich bessere Diät ausprobiert haben. Die Überzeugung, dass nichts hilft, drängt sich da geradezu auf. Und ist trotzdem ein Trugschluss.
Denn gerade weil so viele betroffen sind, scheint der Fehler doch eher im System zu liegen als in der einzelnen Person.
Was nicht hilft
Anfangen möchte ich mit dem, was nicht hilft. Disziplin, Härte, Selbstbestrafung, Selbstkasteiung, Hungern, strenge, einseitige Diäten oder auch exzessiver Sport werden vielleicht dazu führen, dass man das eine oder andere Kilo verliert.
Für eine dauerhafte Gewichtsreduktion sind sie ungeeignet. Entweder man nimmt wieder zu oder man rutscht in eine Essstörung. Beides ist nicht anstrebenswert.
Für viele, die bisher geglaubt haben, dass sie mit ihrer vermeintlich unzureichenden Disziplin selbst schuld sind am ausbleibenden Erfolg, bedeutet das ein Umdenken. Es geht nicht um Disziplin. Es geht nicht um die Frage der Schuld.
Was auch nicht hilft, ist so weitermachen wie bisher. Es gibt keinen Grund zu glauben, dass das, was man bisher gemacht hat, aus irgendeinem magischen Grund jetzt auf einmal funktionieren sollte.
Man kann also getrost auf die nächste Diät, das nächste Wundermittel verzichten. Die kosten Geld und Nerven, bringen im Gegenzug nur Scheinerfolge. Die fast jeder schon kennt.
Was wirklich wichtig ist
Um tatsächlich abzunehmen und hinterher nicht wieder zuzunehmen, ist es notwendig, sich auf den Weg hin zur schlanken Linie einzulassen. Abnehmen ist nichts, was man möglichst schnell hinter sich bringen und dann vergessen kann. Der Weg ist das Ziel.
Abnehmen nützt auch nur dann, wenn man hinterher nicht wieder zunimmt. Es ist besser, ein oder zwei Kilo abzunehmen und dann das neue Gewicht zu halten, als zwanzig Kilo abzunehmen und alles wieder zuzunehmen.
Wichtig ist also, sich von überzogenen Erwartungen zu befreien. Ein oder zwei Kilo weniger merkt man vielleicht nur selber, sonst niemand. Aber das macht nichts. Man fühlt sich besser, man hat mehr Energie, ist wacher und fitter. Da ist es egal, was die anderen sagen oder denken.
Diese Einstellung ist wichtig, denn mit ihr kann man, sobald man sicher ist, die ein oder zwei Kilo wirklich los zu sein, die nächsten ein oder zwei Kilo in Angriff nehmen.
Nach und nach immer ein bisschen weniger, das hilft viel mehr als in einer Gewaltaktion sehr schnell sehr viel abzunehmen und dann hilflos dem Jo-Jo-Effekt ausgeliefert zu sein.
Denn das ist leider auch eine Tatsache: Wenn der Jo-Jo-Effekt zuschlägt, dann hat man keine Chance mehr. Dann wird man wieder zunehmen, egal, was man noch tut. Es geht also darum, gar nicht erst in die Situation zu kommen.
Wichtig ist auch, sich von falschen Vorstellungen zu verabschieden. Das, was zu viel ist, ist Körperfett. Das kann man nicht schmelzen, denn es ist gespeicherte Energie. Energie, die verbraucht werden muss, wenn man abnehmen möchte.
Die Frage ist also nicht, wie man möglichst schnell abnehmen kann, sondern die Frage ist, wie man sich den weiten Weg so angenehm gestalten kann, dass man immer weiter auf ihm gehen kann.
Es ist kein Ende in Sicht. Aber bei angenehmen Dingen stört das nicht weiter. Die Überlegung ist also nicht, wie man das Unangenehme so schnell wie möglich hinter sich bringen kann, sondern wie man das Unangenehme so gestalten kann, dass es zu etwas Angenehmem wird.
Warum man trotzdem abnehmen kann und welche Denkweisen man dazu ändern muss
Dass Abnehmen bei so vielen nicht, oder jedenfalls nicht auf Dauer funktioniert, hat viele Gründe. Aber immer hat es mit der zugrundeliegenden Denkweise zu tun.
Denkweisen hat man gelernt. Also kann man sie auch wieder verlernen, kann lernen, anders, zielführender zu denken. Man kann seine Denkweisen ändern und sich damit aus dem Kreislauf der Misserfolge befreien.
Es geht nicht um die nächste, diesmal wirklich funktionierende Diät, sondern es geht um die Einstellung, mit der man das Abnehmen angeht. Wie genau man es macht, ist dann fast egal.
Es gibt also Hoffnung. Hoffnungslos ist es nur für die, die darauf bestehen, dass alles so bleiben soll, wie es ist.
Verbreitete Denkfehler und wie man sie ändert
Die meisten möchten möglichst schnell abnehmen. Viele würden, wenn sie ehrlich sind, am liebsten Morgen früh aufwachen und auf wundersame Weise schlank geworden sein. Das ist durchaus verständlich, nützt aber nichts.
Die Idee wird von vielen Wundermittel-Herstellern und Diät-Vermarktern gefördert. Sie besagt im Wesentlichen, dass man, sobald man das lästige Abnehmen hinter sich hat, unbeschwert leben und sich nie wieder um Übergewicht und Abnehmen kümmern muss.
Das ist leider ein Trugschluss. Unbeschwert zu leben ist natürlich das Ziel, aber wer einfach wieder so lebt und isst wie vorher, der wird wieder zunehmen. Man wird sich also immer weiter darum kümmern, sich damit befassen müssen.
Fakt ist, dass Abnehmen dauert. Fakt ist auch, dass Abnehmen harte Arbeit ist. Aber, und die Erfahrung wird jeder machen, der sich wirklich drauf einlässt, nichts fühlt sich so gut an, wie der selbst hart erarbeitete Erfolg. Es ist Arbeit, die Spaß macht, die man gerne tun wird, die zu der Überzeugung führen wird, dass man es selbst kann.
Warum schnell abnehmen nicht wirklich möglich ist
Schnell abnehmen ist nicht wirklich möglich. Jedenfalls dann nicht, wenn man mehr als zwei Kilo oder so abnehmen möchte. Denn schnell kann man nur Wasser und vielleicht auch noch Muskelmasse verlieren. Wer also Fett verlieren möchte, muss sich drauf einstellen, dass es langsam gehen wird.
Zum anderen ist es unbedingt notwendig, Körperfett zu verlieren, wenn man tatsächlich abnehmen und schlank bleiben möchte. Dieses Körperfett kann man nicht schmelzen, oder irgendwie magisch zum Verschwinden bringen, auch wenn die Vorstellung bestechend erscheint.
Körperfett ist gespeicherte Energie, die verbraucht werden muss, wenn man es loswerden will. So unangenehm das ist, ist es doch eine Tatsache. Wer die akzeptiert, ist auf dem richtigen Weg.
Da in einem Kilo Körperfett ca. 7.000 kcal an Energie gespeichert sind, geht das nicht schnell. Wer also viel abnehmen will, sollte sich gedanklich auf eine lange Reise einstellen. Das ist wirklich wichtig!
Denn sobald man schnell abnimmt, verliert man Wasser und/oder Muskelmasse. Die man behalten sollte.
Die Reise ist auch nicht zu Ende, wenn das Wunschgewicht erreicht ist. Auch darauf sollte man sich einstellen.
Man wird tatsächlich immer weiter so leben müssen, dass man fit, gesund und geistig auf der Höhe bleiben kann. Man wird immer weiter gut zu sich selbst sein müssen. Was nichts wirklich Schlimmes ist.
Die Frage ist nur, wie man das hinkriegt. Darum geht es jetzt.
Warum jedes Kilo weniger ein Erfolg ist
Ganz viele sind nicht zufrieden, wenn sie ein paar Kilo abgenommen haben. Wenn schon, dann soll es auch so weitergehen, bis zur superschlanken Model-Figur.
Davon darf man träumen. Realistisch ist es leider nur für eine winzig kleine Minderheit. Jeder kann so weit abnehmen, dass Gesundheit, Fitness und Wohlbefinden deutlich besser werden. Aber Schönheitsideale werden die meisten nicht erreichen können.
Die Schönheitsideale werden ja genau deswegen so bewundert, weil sie so selten sind. Das, was alle erreichen können, fällt eben nicht weiter auf. Das ist eine Tatsache, die man besser akzeptiert. Sonst wird man sein Leben lang unglücklich bleiben.
Aber mit jedem Kilo weniger wird man ein bisschen fitter, ein bisschen gesünder, ein bisschen wacher und leistungsfähiger werden. Das fühlt sich richtig gut an.
Wer sich dieses Kilo weniger selbst erarbeitet hat, darf auch noch stolz auf sich sein. Es ist eine echte Leistung! Und mehrere dieser kleinen Erfolge ergeben am Ende einen großen Erfolg.
Es ist wichtig, jedes Kilo weniger als Erfolg anzusehen. Denn sonst muss man auf dem ganzen langen Weg bis zum Ziel (also meistens für immer) mit dem Misserfolg leben. Das killt jede Motivation. Das macht unglücklich. Das muss man sich nicht antun.
Aber jedes Kilo weniger ist das Ergebnis einer Leistung, die man erbracht hat. Auf diese Leistung kann und soll man stolz sein. Und aus dieser Leistung, aus diesem Stolz zieht man dann, fast wie von selbst, die Motivation für die nächste Anstrengung, für das nächste Kilo weniger.
Ein Erfolg zieht auf diese Weise den nächsten Erfolg nach sich. Man kann sich so weiterhangeln bis zum großen Ziel.
Abnehmen für hoffnungslose Fälle: Was ist eigentlich Erfolg?
Der Gedanke, ein hoffnungsloser Fall zu sein, entsteht oft dann, wenn man die eigenen Erfolge nicht sieht.
Erfolg ist nicht dann, wenn andere einen loben. Erfolg ist dann, wenn man selbst weiß, was man geleistet hat. Egal, was die anderen sagen.
Und wo (kleine) Erfolge sind, da ist auch Hoffnung. Niemand ist ein hoffnungsloser Fall.
Warum es so schwer ist, bis zum Wunschgewicht abzunehmen
Die meisten möchten nicht nur schnell, sondern auch möglichst viel abnehmen. Genau, weil es bis zum Ziel so weit ist, möchten sie schnell abnehmen. Denn schließlich möchten sie es hinter sich bringen.
Leider ist das ein Denkfehler. Man kann es nicht hinter sich bringen. Wer einmal übergewichtig war, wird sein Leben lang mit dem Risiko leben, es wieder zu werden. Es hört sowieso nicht auf. Das muss man sich klar machen. Aber das ist nichts Schlimmes.
Unter den Umständen ist es wirklich besser, sich den weiten Weg so angenehm wie möglich zu machen. Und das bedeutet unter anderem, langsam abzunehmen.
Wer ein kleines bisschen weniger isst als der Körper verbraucht, nimmt langsam ab. Aber das, was er abnimmt, wird Körperfett sein.
Und weil es langsam geschieht, hat man gute Chancen, den Körper sozusagen zu überlisten. Der sieht das allmähliche Abnehmen nicht als Hungersnot an, und folglich bleibt auch der Jo-Jo-Effekt aus. Man kann seine Erfolge behalten.
Auf kleinen Erfolgen, die man behält, kann man aufbauen. Große Erfolge, die kurz darauf vom Jo-Jo-Effekt zunichte gemacht werden, führen nur in die Hoffnungslosigkeit.
Gerade weil der Weg weit ist, sollte man also langsam gehen, nicht schnell. Wer einen Marathon läuft, wird auch nicht sprinten wie ein 100-Meter-Läufer. Mit jedem Schritt kommt man dem Ziel näher. Und behält immer genügend Kraft für den nächsten Schritt.
Ansonsten geht Abnehmen für hoffnungslose Fälle genauso wie eben Abnehmen: Immer weiter machen, egal, ob es gerade gut läuft oder nicht so gut.
Die Ungeduld und wie man damit umgehen kann
Wer abnehmen möchte, möchte fast immer schlank sein, nicht daran arbeiten, schlank zu werden. Zwar sehen die meisten ein, dass Letzteres nötig ist, aber je länger es dauert, umso stärker wird die Ungeduld.
Man kann lernen, diese Sichtweise zu verändern. Das, was man tun muss, um schlank zu werden, nicht mehr als notwendiges Übel ansehen, sondern als anstrebenswert, als etwas Gutes, das man gerne tut.
Man tut sich etwas Gutes, wenn man sich gesund ernährt, wenn man sich ein wenig bewegt, wenn man auf sich achtet. Der Körper revanchiert sich mit Leistungsfähigkeit, Wachheit, besserer Gesundheit und guter Laune. Und das tut er völlig unabhängig von der noch vorhandenen Fettschicht.
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Wie man es schafft, das richtige zu essen.
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Es muss nicht viel sein. Anfangen ist der Trick.
Es spricht nichts dagegen, sich immer weiter Gutes zu tun. Und dadurch, dass man sich etwas Gutes tut, kann man auch noch seine Abnehmziele erreichen. Eins nach dem anderen.
Ein Kilo nach dem nächsten. Jedes Kilo das Resultat der eigenen Anstrengung, der eigenen Leistung. Das fühlt sich gut an! Auf diesem Weg lernt man auch ganz nebenbei, sich selbst gut zu finden.
Wie viel kann man abnehmen? In welcher Zeit?
Um sich realistische Ziele zu setzen, wäre es natürlich gut, wenn man wissen könnte, wie viel man denn nun abnehmen kann. Und wie lange das dauern wird.
Tatsächlich sind diese Fragen aber unerheblich. Es wird ohnehin das ganze Leben lang dauern. Und wenn man als Ziel anstrebt, selbstbestimmt an seinem Wohlbefinden zu arbeiten, dann wird die Frage der Kilos nebensächlich.
Man muss ohnehin immer weiter machen. Die Kilos werden eins nach dem anderen verschwinden. Darauf kann man sich verlassen, wenn man immer weiter macht.
Dieses Vertrauen gibt die Hoffnung, die man braucht, um die Phase der Hoffnungslosigkeit zu überwinden. Auch scheinbar hoffnungslose Fälle können abnehmen, wenn sie sich von unrealistischen Vorstellungen frei machen.
Trotzdem ist es so, dass jeder, der etwas oder auch etwas mehr (oder auch richtig viel) Speck auf den Rippen hat, zumindest einen größeren Teil davon loswerden kann. Niemand ist ein hoffnungsloser Fall. Niemand braucht sich aufgeben. Niemand sollte sich aufgeben.
Es gibt immer Wege zum Ziel. Hoffnungslosigkeit lässt sich überwinden, indem man anfängt und einen Schritt nach dem nächsten geht.