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Abnehmen mit Apfelessig: Was man erwarten kann – und was nicht

Apfelessig hilft beim Abnehmen. Besser als Apfelessig-Diäten sind neue Gewohnheiten, die das Trinken von Apfelessig beinhalten.
Apfelessig- Naturprodukt zum Abnehmen
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8 Minuten
Astrid Kurbjuweit
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Apfelessig wird oft als eine Art Abnehm-Wundermittel angepriesen.  Besser ist, realistisch zu sein. Apfelessig hilft beim Abnehmen, aber es ist eine kleine Hilfe von vielen.

Abnehmen gelingt am besten, wenn man eine kleine Gewohnheit nach der nächsten verändert.

Süße oder zuckerhaltige Getränke durch kalorienfreie Alternativen zu ersetzen, ist ein großer Schritt in die richtige Richtung.

Hier ist Apfelessig richtig gut. Mit Wasser verdünnter Apfelessig ergibt ein erfrischendes Getränk für den Sommer, das dazu noch ein paar weitere Vorteile hat.

Hilft Apfelessig beim Abnehmen? Richtig angewendet, hat er eine unterstützende Wirkung. Ein Wundermittel ist er aber nicht. Wie abnehmen mit Apfelessig funktioniert und was man erwarten kann.

Was ist Apfelessig?

Apfelessig wird aus Äpfeln hergestellt. In einem natürlichen Prozess entsteht aus den Äpfeln, zusammen mit dem Luftsauerstoff, Apfelwein oder Apfelmost.

Der Alkohol darin wird dann von Essigsäurebakterien zu Essig fermentiert. Dabei ist ebenfalls Sauerstoff notwendig. In den Äpfeln enthaltene Kohlenhydrate werden dabei verbraucht, sind also im Apfelessig nicht mehr enthalten.

In der Praxis kann dieser Ablauf in einem Schritt erfolgen.

Man kann also aus Äpfeln Apfelsaft, Apfelwein oder Apfelessig herstellen. Und aus Apfelsaft kann man Apfelwein und Apfelessig herstellen. Apfelwein kann zur Herstellung von Apfelessig verwendet werden.

Das sind alles natürliche Prozesse, die durch den Luftsauerstoff und durch Essigsäurebakterien am Leben gehalten werden.

Apfelessig ist also ein Naturprodukt.

Er enthält alle Mineralstoffe und Spurenelemente aus den Äpfeln. Der Gehalt an Vitaminen ist etwas geringer als in den Äpfeln, aber es sind alle vorhanden. Ein paar Gerbstoffe, Aminosäuren, sekundäre Pflanzenstoffe und Enzyme runden das Ganze ab.

Apfelessig ist ein gesundes Lebensmittel.

Wie wirkt Apfelessig?

Mit Apfelessig werden große Hoffnungen verbunden, er soll ein Fatburner sein. Besser ist, realistisch zu sein.

Apfelessig enthält alle guten Nährstoffe aus den Äpfeln, aber kaum Kalorien. Er macht aus schlichtem Wasser ein angenehm schmeckendes Getränk, das erleichtert es, genug Kalorienfreies zu trinken. Jedenfalls dann, wenn man auf Süßes, auch auf Honig, im Essigwasser verzichtet.

Apfelessig dämpft ein wenig den Appetit. Es hilft also, vor dem Essen ein Glas Apfelessig-Wasser zu trinken, um ein Überessen zu vermeiden. Aber ein einfaches Glas Wasser hat diesen Effekt auch.

Apfelessig kann helfen, den Blutzuckerspiegel konstant zu halten. Wenn man Blutzuckerspitzen vermeidet, hilft das dabei, Heißhunger zu vermeiden. Was indirekt beim Abnehmen hilft.

Er kann dazu führen, dass man besser bemerkt, wenn man satt ist. Dadurch wird es einfacher, rechtzeitig mit Essen aufzuhören, was das Abnehmen einfacher macht.

Die Vitamine und Mineralien  sorgen dafür, dass man gut mit allem versorgt ist, was man braucht. Heißhunger, um Defizite auszugleichen, kann so vermieden werden.

Und, weniger gut, Apfelessig kann durch die Säure den Zahnschmelz angreifen. Das Risiko ist kleiner, wenn man auf Zucker, auch auf Honig, verzichtet.

Studienergebnisse: Die Rolle von Apfelessig bei der Bekämpfung von Diabetes und Adipositas

Apfelessig steht im Verdacht, das Abnehmen einfacher zu machen. Und Apfelessig hilft vermutlich dabei, Blutzuckerspitzen zu vermeiden. Er könnte also auch bei Diabetes hilfreich sein.

Es gibt inzwischen einige Studien, die diesen vermuteten Zusammenhängen nachgehen. Denn es ist nicht so wirklich bekannt, welches die Mechanismen hinter der vermuteten Wirkung des Apfelessigs sind.

Ist es die Essigsäure? Sind es die enthaltenen Mineralien? Oder ist es die Tatsache, dass man mehr trinkt? Oder ist alles nur Einbildung, in Wirklichkeit gibt es gar keinen Effekt?

Da die Forschung aber noch ganz am Anfang steht, gibt es bisher auch nur vorläufige Antworten auf die gestellten Fragen. In einer Übersichtsarbeit von Górska et al. [1] werden aktuelle Studien vorgestellt und miteinander verglichen.

Bisher scheint es danach so zu sein, als ob es die vermuteten Wirkungen tatsächlich gibt. Aber die untersuchten Zeiträume sind noch zu kurz, es wurden bisher noch zu wenige Personen untersucht. Es kann sich alles auch noch ganz anders herausstellen.

Fest steht nur, dass auch Apfelessig nicht das so dringend gesuchte Wundermittel zum Abnehmen ist.

Und, wenn man eine Wirkung sehen möchte, muss man natürlichen, flüssigen Essig verwenden, Kapseln und Tabletten haben nicht den gleichen Effekt.

Man darf gespannt sein, wie die Forschung weitergeht, welche neuen Studienergebnisse es geben wird.

Wie wendet man Apfelessig zum Abnehmen an?

Es gibt verschiedene Apfelessig-Diäten, die aber gemeinsam haben, dass man die Kalorienaufnahme stark reduziert und zu jeder Mahlzeit ein Glas Apfelessig-Wasser trinkt.

Eine stark reduzierte Kalorienaufnahme führt immer dazu, dass man abnimmt. Und etwas später dann wieder zunimmt. Meistens jedenfalls.

Wenn man mit Apfelessig dauerhaft abnehmen möchte, dann macht man besser keine Apfelessig-Diät. Sondern nimmt ihn, um eine dickmachende Gewohnheit durch eine schlankmachende Gewohnheit zu ersetzen.

Wenn man also die Gewohnheit hat, kalorienhaltige, süße Getränke zu trinken, dann ist es sinnvoll und langfristig erfolgreich, stattdessen Wasser mit einem oder zwei Löffeln Apfelessig zu trinken.

Wenn man dazu neigt, zu den Mahlzeiten zu viel zu essen, dann kann es helfen, vor jeder Mahlzeit ein großes Glas Wasser, oder eben, noch besser, ein Glas Apfelessig-Wasser zu trinken.

Wenn man zwischendurch öfter Snacks zu sich nimmt, dann kann man versuchen, zumindest einige dieser Snacks durch ein großes Glas Apfelessig-Wasser zu ersetzen.

Es kann hilfreich sein, die eigenen Gewohnheiten kritisch zu betrachten. Vielleicht findet man ja noch eine ganz andere Gewohnheit, die man sich ab- oder angewöhnen könnte. Apfelessig kann dabei eine gute Rolle spielen.

Es sind diese kleinen Veränderungen, die auf Dauer den ganz großen Unterschied machen.

Wie und wann nimmt man Apfelessig zu sich?

Es ist nicht empfehlenswert, Apfelessig pur zu trinken. Zum einen schmeckt das wirklich nicht. Zum anderen ist die Essigsäure zu stark.

Besser ist, ein großes Glas Wasser mit ein bis zwei Teelöffeln Apfelessig aufzupeppen. So, dass man den Geschmack angenehm findet.

Dann ist es egal, ob man ihn morgens oder abends trinkt. Alleine, viel zu trinken, ist oft der Trick. Apfelessig macht das einfacher.

Die beste Wirkung hat man, wenn man ihn vor den Mahlzeiten, oder anstelle eines Snacks zwischendurch trinkt.

Spät abends, direkt vor dem Schlafengehen, kann die Wassermenge dazu führen, dass man nachts aufstehen muss. Es gibt keine Wirkung auf die Schlafqualität, aber nachts raus zu müssen, kann nachteilig sein.

Apfelessig ist gesund, man kann also, ausreichend verdünnt, so viel davon trinken, wie man möchte. Bei zu häufiger Anwendung sollte man beachten, dass die Säure den Zahnschmelz angreifen kann. Das Risiko ist kleiner, wenn man direkt danach etwas isst.

Gute Erfahrungen gibt es mit drei großen Gläsern Apfelessig-Wasser am Tag, jeweils vor den Mahlzeiten. Das wären dann etwa 3 bis 6 Teelöffel reiner Apfelessig am Tag. Es gibt aber keine feststehende Dosierung, die eingehalten werden muss.

Ein großer Teil der Wirkung von Apfelessig beruht darauf, dass es damit einfacher ist, genug zu trinken.

Für diese Wirkung muss man flüssigen Apfelessig in Flaschen kaufen. Kapseln oder Dragees haben diese Wirkung nicht. Sie sind auch keine Naturprodukte mehr.

Welches ist der beste Apfelessig zum Abnehmen?

Es gibt ganz viele Sorten Apfelessig. Jeder schmeckt anders. Die beste Qualität bekommt man, wenn man Bio-Apfelessig kauft. Der enthält noch die Essigmutter, das sind die Bakterien, die für die Fermentierung sorgen.

Bio-Apfelessig lebt also noch.

Wenn Schlieren und etwas irgendwie nicht so ganz flüssiges in der Flasche ist, dann ist das die Essigmutter. Man kann sie aufheben und für die Herstellung von eigenem Apfelessig verwenden.

Verschiedene Apfelessige enthalten unterschiedlich viel Essigsäure, werden aus unterschiedlichen Apfelsorten hergestellt und vielleicht ist auch der Herstellungsprozess nicht immer exakt gleich.

Jeder Apfelessig schmeckt deshalb anders. Es lohnt sich, sich auf die Suche nach dem Apfelessig zu machen, der einem selbst am besten schmeckt. Der ist dann auch am besten zum Abnehmen geeignet, denn man wird ihn regelmäßig trinken.

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Zuletzt aktualisiert am 3. Dezember 2024 um 18:15 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Apfelessig selber machen

Im Prinzip kann man Apfelessig selber machen. Es ist ganz einfach. Allerdings ist es in der Praxis oft so, dass das Ergebnis nicht ganz so ist, wie man es sich wünscht.

Ein Rezept, um Apfelessig herzustellen, ist denkbar einfach. Man braucht Äpfel, und man braucht frische Luft. Wenn man den Essig zuhause selbst ansetzt, braucht man auch noch Wasser und ein wenig Zucker.

Auf ein Kilo Äpfel nimmt man 1 bis 2 Esslöffel Zucker. Der ist im fertigen Produkt nicht mehr enthalten, die Fermentierung verarbeitet ihn.

Man wäscht die Äpfel sehr gründlich, schneidet alle Druckstellen und sonstigen Makel ab und zerkleinert die Äpfel grob. Kerngehäuse und Schale bleiben dran.

Statt kleinschneiden kann man die Äpfel auch grob stampfen. Dann gibt man sie in ein sauberes, mit kochendem Wasser ausgespültes Gefäß, zum Beispiel ein Einmachglas. Füllt mit Wasser auf, bis alle Apfelstücke bedeckt sind und verschließt das Glas mit einem sauberen Tuch.

Es ist wichtig, ein Tuch und keinen Deckel zu nehmen, denn es muss Luft an das Ganze, sonst funktioniert es nicht. Das Tuch festbinden, oder mit einem Einmachgummi fixieren.

Das Gefäß an einem kühlen, dunklen Ort (Keller oder Speisekammer) lagern und am besten täglich einmal umrühren.

Nach ein paar Wochen sollte sich ein weißer Schaum an der Oberfläche bilden. Das muss so sein. Die Apfelstücke sollten an der Oberfläche schwimmen. Und, ganz wichtig, es sollte ein Essiggeruch vernehmbar sein.

Wenn das Ganze stattdessen stinkt, schimmelt oder sonst wie nicht gut riecht, dann ist es misslungen. Absolute Sauberkeit verringert das Risiko, dass es schief geht, aber man hat es nicht hundertprozentig unter Kontrolle.

Innerhalb der nächsten Tage sollten dann die Apfelstücke wieder auf den Boden sinken. Wenn das Ganze jetzt immer noch frisch nach Essig riecht, durch ein Tuch in ein anderes Gefäß abgießen.

Wieder mit einem sauberen Tuch gut verschließen und jetzt warm (ca. 25°C) aufstellen. Mindestens 4 bis 6 Wochen stehen lassen.

Es werden sich Schlieren, Flocken, Klumpen in der Flüssigkeit bilden. Das ist die Essigmutter, sie besteht aus den Bakterien, die den Essig herstellen.

Nach 6 Wochen durch ein Tuch abgießen und den fertigen Essig kühl lagern. Die Essigmutter kann man aufheben und beim nächsten Essigherstellen verwenden. Dann geht es schneller und gelingt auch sicherer.

Beim ersten Mal kann man entsprechend die Essigmutter aus einem vorher gekauften Apfelessig verwenden. Dann gelingt es mit größerer Sicherheit.

Literatur

[1] GÓRSKA, Magdalena, KAŁUŻA, Izabela, GOLEMO, Jagna, SERKIS, Barbara, DĘBIŃSKA, Julia, CELICHOWSKA, Magdalena, DZIUBA, Gabriela, BOGOŃ, Aleksandra, OSTOJSKA, Magdalena and MIAZGA, Małgorzata. Apple Cider Vinegar in the Combat Against Type 2 Diabetes and Obesity – An Overview of Recent Research. Quality in Sport. Online. 30 July 2024. Vol. 20, p. 53303. [Accessed 22 November 2024]. DOI 10.12775/QS.2024.20.53303.

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