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Magenband zum Abnehmen: Warum die Euphorie nicht mehr ganz so groß ist

Das Magenband wurde eine Zeit lang als Allheilmittel angepriesen. Heute weiß man, dass es nicht automatisch schlank macht. Für einige Menschen kann es trotzdem die Methode der Wahl sein.
Magenband zum Abnehmen - schematische Zeichnung
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16 Minuten
Astrid Kurbjuweit
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Das Magenband wurde 1983 erfunden und etwa seit 1995 mit zunehmender Häufigkeit angewendet.

Mit dem Magenband waren große Hoffnungen verbunden, denn es kann in einer kleinen Operation eingesetzt werden und die ersten Erfolge sind fast immer deutlich und unübersehbar, bei wenigen Nebenwirkungen.

Auch Menschen, die seit Ewigkeiten an Adipositas leiden und trotz wirklich engagierter Bemühungen nicht abnehmen konnten, können das mit dem Magenband dann doch.

Eine Zeit lang glaubte man also, die Lösung des Übergewichtsproblems gefunden zu haben.

Hier geht es darum, warum das Magenband heute nur noch selten angewendet wird. Es hat immer noch seine Existenzberechtigung, aber man muss doch sehr genau hingucken, bevor man sich für ein Magenband entscheidet.

Was ist ein Magenband?

Es klingt bestechend einfach: Um den Magen wird ein Band gelegt, das das Magenvolumen stark verkleinert. Dadurch kann man nicht mehr so viel essen, man nimmt ab.

Tatsächlich ist der Zusammenhang allerdings wie immer komplexer, die Eigenmotivation und Selbstverantwortung spielen eine wichtige Rolle.

Das Magenband ist ein flexibler Silikonschlauch, der um den oberen Teil des Magens gelegt wird. Dadurch wird der Magen in zwei Bereiche geteilt: einen kleinen oberen Teil und einen größeren unteren Teil.

Der Schlauch kann über einen Port, der unter der Haut platziert wird, mit sterilem Wasser gefüllt werden. Je nach verwendeter Wassermenge kann der Durchgang zwischen den beiden Teilen des Magens weiter oder enger gestellt werden.

Anzeige: Zuletzt aktualisiert am 21. November 2024 um 17:31 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Das Magenband wird meistens in einer laparoskopischen Operation unter Vollnarkose eingesetzt. Es ist ein minimalinvasiver Eingriff, der abgesehen von den allgemeinen Operationsrisiken risikoarm ist. Nicht jedoch risikofrei.

Das Magenband kann dann erstmal an der Stelle bleiben, theoretisch auch lebenslang. Es kann aber auch wieder entfernt werden, und der vorherige Zustand wieder hergestellt werden. Die Operation ist also vollständig reversibel.

Das ist ein wesentlicher Unterschied zu anderen Operationen der Adipositaschirurgie. Eine Magenverkleinerung, ein Schlauchmagen oder ein Magenbypass zum Beispiel sind endgültig, da gibt es kein Zurück.

Wie funktioniert das Magenband?

Durch das Magenband wird der Magen in zwei Teile unterteilt. Der obere Teil, direkt unterhalb der Speiseröhre, wird Pouch oder auch Vormagen genannt. Er hat dann etwa so viel Volumen wie eine kleine Kaffeetasse.

Die tatsächliche Größe wird individuell verschieden festgelegt, ist also nicht bei jedem Patienten gleich.

Wenn man etwas isst, gelangt es zuerst in diesen kleinen Teil des Magens. Der dann sehr schnell, durch eine sehr kleine Essensmenge, gefüllt ist.

Ein gefüllter Magen sendet durch die Dehnung der Magenwand ein Signal an das Gehirn. Das Signal lautet „satt“. Wer satt ist, hört auf zu essen. Jedenfalls in der Theorie.

Hinzu kommt, dass der kleine Vormagen tatsächlich voll ist. Es passt tatsächlich nichts mehr rein. Man muss ein bisschen warten, bis der Speisebrei am Magenband vorbei in den größeren Teil des Magens gelangt ist, bevor man nochmal etwas essen kann.

In der Praxis wirkt sich das so aus, dass Menschen mit Magenband insgesamt deutlich weniger essen und in der Folge tatsächlich schnell und viel abnehmen.

Wie viel kann man mit dem Magenband abnehmen?

Im Prinzip kann man mit dem Magenband sein gesamtes Übergewicht loswerden und noch mehr. Die Gewichtsreduktion passiert dabei meistens sogar recht schnell. Im ersten Jahr verlieren die meisten Patienten mindestens 10% ihres Ausgangsgewichtes, oft auch sehr viel mehr.

Wer also zum Beispiel 160 Kilo wiegt, kann im ersten Jahr mit mindestens 16 Kilo Gewichtsabnahme rechnen. Es kann aber auch deutlich mehr sein.

Allerdings ist das nicht bei jedem so und vor allem bleibt es bei ganz vielen nicht so.

Das Magenband ist also kein Allheilmittel. Man nimmt nicht zwangsläufig ab. Man kann auch mit Magenband zunehmen.

In den folgenden Abschnitten geht es deshalb darum, warum das so ist, für wen das Magenband geeignet ist und wie man sich verhalten muss, um tatsächlich mit dem Magenband abzunehmen.

Disziplin beim Essen, auch mit Magenband

Durch das Magenband wird der Magen in zwei Abschnitte geteilt, einen kleinen Vormagen und den größeren Restmagen. Die Nahrung gelangt zuerst in den Vormagen, der schnell gefüllt ist und dadurch die mögliche Essensmenge stark begrenzt.

Allerdings kann durch Flüssigkeitszufuhr (Trinken) die Passage des Mageninhalts durch den durch das Magenband erzeugten Engpass beschleunigt werden, so dass die Begrenzung der Essensmenge nicht zwangsläufig ist und umgangen werden kann.

Auch wird flüssige und breiige Nahrung den Engpass schnell passieren und damit die Wirkung des Magenbandes aushebeln.

Es ist mit einem Magenband ohne weiteres möglich, sehr viele kleine Mahlzeiten zu essen, die zusammengenommen auch wieder zu viel sein können.

Es ist also auch mit Magenband eine Menge Disziplin beim Essen erforderlich, um tatsächlich Gewicht zu reduzieren.

Für wen ist ein Magenband geeignet?

Ein Magenband ist für stark Übergewichtige, vor allem für adipöse Menschen geeignet, die bereits gezeigt haben, dass sie auch ohne Magenband abnehmen können, die aber Schwierigkeiten beim weiteren Abnehmen und beim Halten des neuen Gewichtes haben.

Konkret werden oft Menschen mit einem BMI zwischen 40 und 50 als Zielgruppe für ein Magenband angegeben.

Auch wenn das Einbauen eines Magenbandes eine relativ einfache Operation ist, so besteht doch das allgemeine Operationsrisiko, das gegen den Nutzen des Magenbandes abgewogen werden muss.

Ärztliche Beratung vor der Magenband-OP

Ohne ärztliche Beratung gibt es kein Magenband. Das ist sinnvoll, auch wenn es nicht immer erfreulich ist.
Foto: Peakstock/Shutterstock

Ein Magenband ist also nichts für Menschen, die fünf oder zehn Kilo zu viel haben.

Eine starke Eigenmotivation ist notwendig, denn auch ein Magenband führt nicht automatisch zur Reduktion des Körpergewichtes, sondern nur in Kombination mit einer Umstellung der Ernährung und mit Sport und Bewegung.

Das Magenband ist nicht geeignet für Menschen mit Essstörungen, vor allem Binge eating muss vor der Operation unbedingt ausgeschlossen werden, da es sonst zu lebensgefährlichen Situationen kommen kann.

Menschen, die sehr viele Süßigkeiten essen oder viele kalorienhaltige Getränke zu sich nehmen, sollten vom Magenband Abstand nehmen, es wird wahrscheinlich nichts nützen.

Wer unter Sodbrennen leidet, sollte kein Magenband bekommen, weil die Probleme sich deutlich verschärfen könnten.

Wer ein emotionaler Esser ist, also unter Stress oder in anderen unangenehmen Situationen die Kontrolle über sein Essverhalten verliert, sollte kein Magenband bekommen.

Wer auch nur manchmal nicht aufhören kann zu essen, auch wenn er genau weiß, dass er satt ist, sollte kein Magenband bekommen. Es kann sonst zu erheblichen Komplikationen kommen.

Man kann kurz sagen, wer aus anderen Gründen als Hunger isst, wer bei Sättigung nicht immer aufhören kann zu essen, sollte sich drüber klar sein, dass das Magenband nicht die Lösung sein kann.

Der feste Vorsatz, es mit dem Magenband dann immer richtig zu machen, ist leider wenig hilfreich. Denn es geht ja genau um Situationen, in denen man die Kontrolle verliert, ob man will oder nicht.

Bevor man also mit dem Magenband eine vermeintliche Abkürzung wählt, sollte man sich mit den Gründen befassen, die dazu geführt haben, dass man übergewichtig ist.

Der feste Vorsatz, ab jetzt alles anders und besser zu machen, ist dabei für gewöhnlich nicht ausreichend. So schmerzhaft diese Erkenntnis auch sein kann.

Zusammenhänge dieser Art sind in der Vergangenheit oft zu wenig beachtet worden. Dadurch hat das Magenband dann Nebenwirkungen entwickelt, die nicht eingeplant waren.

Vor dem Einsetzen des Magenbandes steht also die Frage, ob es für einen selbst wirklich ganz sicher die richtige Methode ist.

Was muss man tun, damit das Abnehmen mit dem Magenband ein Erfolg wird?

Das Magenband erfüllt seinen Zweck nur in Verbindung mit einer entsprechenden Ernährungsumstellung.

Man muss sehr kleine Mahlzeiten essen, sehr langsam essen, sehr gut kauen.

Flüssige Lebensmittel wie Suppen oder auch kalorienhaltige Getränke werden vom Magenband nicht aufgehalten. Man muss also ständig darauf achten, was und wie viel davon man isst, sonst überlistet man sich sehr schnell selbst.

Man darf zu den Mahlzeiten nichts mehr trinken, das muss entweder deutlich vor, oder eben deutlich nach dem Essen erfolgen, da sonst keine Sättigung eintritt.

Da man nur sehr kleine Mengen essen kann, ist es sehr wichtig, gesunde, nährstoffreiche Lebensmittel zu essen, da es sonst leicht zu Mangelerscheinungen kommen kann.

Es reicht also nicht aus, einfach weniger zu essen, man muss seine Ernährung komplett umstellen.

Man kann mit einer ganzen Reihe von Verhaltensweisen die Wirksamkeit des Magenbandes umgehen und trotzdem große Mengen essen.

Wer das tut, wird nicht abnehmen, sondern unter Umständen auch mit Magenband zunehmen.

Kaum jemand wird so etwas mit Absicht tun, aber es kann passieren, ohne dass man es merkt. Man muss also ständig darauf achten, was man tut.

Zu den zu vermeidenden Verhaltensweisen gehört das Essen außerhalb der Mahlzeiten, das Trinken kalorienhaltiger Getränke, das Trinken zu den oder direkt nach den Mahlzeiten, das Essen von Süßigkeiten oder von fettreichen Lebensmitteln.

Langsames Essen und sehr gründliches Kauen sind absolut notwendig, sonst sind Schwierigkeiten mit dem Magenband vorprogrammiert.

Es ist also bekannt, was man tun muss, um mit dem Magenband erfolgreich abzunehmen. Allerdings sind alle diese Dinge deutlich schwieriger in die Tat umzusetzen, als man zunächst denkt. Viele scheitern daran.

Warum Abnehmen mit dem Magenband alles andere als einfach ist

Wer über ein Magenband nachdenkt, ist übergewichtig.

Es gibt viele Gründe, warum man zugenommen hat, wie es zu diesem Übergewicht gekommen ist. Jeder Mensch hat hier seine eigenen.

Viele dieser Gründe liegen außerhalb der eigenen Kontrolle, man kann sie nicht einfach mal eben ändern.

Es ist naiv zu glauben, man wäre einfach selbst schuld am Übergewicht und könnte das jetzt deshalb einfach ändern. Bei den allermeisten liegt die „Schuld“ nicht bei ihnen selbst, sondern bei äußeren Umständen, für die sie nichts können.

Wer zum Beispiel als Kind gelernt hat, bei unangenehmen Gefühlen zu essen, weil das die Situation weniger unangenehm macht, kann das als Erwachsener ändern. Aber nicht einfach so.

Das Magenband ändert an dieser Situation jedenfalls überhaupt nichts.

Viele der Verhaltensweisen, die man mit Magenband unbedingt vermeiden sollte, sind Gründe dafür, dass überhaupt Übergewicht vorhanden ist.

Eine Zeit lang kann man sie mit Disziplin vermeiden. So lange funktioniert das Magenband.

Aber irgendwann kommen die alten Gewohnheiten, die schon in der Kindheit gelernten Verhaltensweisen wieder zum Vorschein, und dann hilft keine Disziplin.

Damit das Abnehmen mit dem Magenband funktioniert, muss man sich also mit der Frage beschäftigen, wo das Übergewicht hergekommen ist.

Und es reicht nicht aus, lapidar festzustellen, dass man zu viel gegessen hat. Erst wenn man sich wirklich klar darüber ist, warum man zu viel gegessen hat, wird man das in der Zukunft ändern können. Und dann wird dauerhaftes Abnehmen, auch ganz viel abnehmen, möglich.

Mit dem Magenband ist es dann einfacher als ohne, geht es schneller als ohne. Aber das Magenband ersetzt nicht die Beschäftigung mit der ganz eigenen Geschichte.

Daneben gibt es noch ein paar ganz konkrete Dinge, die bei der Entscheidung für oder gegen ein Magenband beachtet werden müssen.

Die Magenband-Operation

Um das Magenband einzusetzen, ist eine Operation erforderlich.

Kosten der Magenband-OP

Die Kosten dieser Operation werden von den Krankenkassen nur auf Antrag übernommen, dies ist oft eine sehr große Hürde. Es gibt aber auch die Möglichkeit, sich als Privatpatient operieren zu lassen, die Operation also selbst zu bezahlen.

Eine Magenband-Operation ist eine relativ kleine Operation, aber sie kostet trotzdem um die 10.000 Euro (2024). In jedem Fall muss man individuell nachfragen und sich eine Kostenaufstellung machen lassen. Es kann etwas weniger, aber auch sehr viel mehr kosten.

laparoskopische Operation, um ein Magenband einzusetzen

Wer ein Magenband möchte, muss sich operieren lassen. Es ist nur ein kleiner Eingriff, aber trotzdem eine Operation.
Foto: izzet cakalli/Shutterstock

Im Ausland gibt es das Magenband auch kostengünstiger, aber man muss sich gut überlegen, wo und von wem man sich operieren lässt. Das gilt ganz generell, auch in Deutschland hat nicht jeder Arzt die nötige Erfahrung für eine solche Operation.

In den meisten Fällen wird die Magenband-OP ohne Bauchschnitt vorgenommen. Sie wird stattdessen laparoskopisch, also durch kleine Einschnitte in der Bauchdecke, durchgeführt.

Das hat den Vorteil, dass der Patient sehr viel weniger belastet wird und meistens schon wenige Tage nach der Operation wieder nach Hause gehen kann.

Erst einige Wochen nach der Operation wird der Patient geblockt, dass heißt, erst jetzt wird der Schlauch des Magenbandes durch den Port mit Flüssigkeit gefüllt und damit der Durchgang zwischen Vormagen und Restmagen eingeengt.

Auch wenn diese Blockung unter Röntgenkontrolle stattfindet, sind in den meisten Fällen mehrere Nachblockungen erforderlich, bis die richtige Menge eingestellt ist.

Komplikationen

Wie bei jeder Operation können auch bei einer Magenbandoperation Komplikationen auftreten.

Diese betreffen hauptsächlich das allgemeine Narkoserisiko, aber auch Infektionen sind möglich, wenn auch beides sehr selten auftritt.

Direkt nach der Operation muss man wie nach jeder Operation mit Kreislaufproblemen und Schmerzen rechnen, die aber mit der Zeit aufhören.

Für die laparoskopische Operation wird der Bauchraum mit Gas gefüllt, es kann einige Zeit dauern, bis dieses wieder verschwunden ist.

Häufiger sind Schwierigkeiten in der Zeit nach der Operation.

Der Port, der auf der Bauchmuskulatur befestigt wird, kann Schmerzen verursachen und viele Bewegungen behindern, das Magenband kann verrutschen, die richtige Blockung nicht gefunden werden.

Selten kann auch das Magenband selber defekt werden, oder die Verbindung zwischen Port und Schlauch kann sich lösen. In beiden Fällen muss erneut operiert werden.

Es ist schon vorgekommen, dass das Magenband in den Magen eingewachsen ist und dann zusammen mit einem Teil des Magens in einer Notoperation entfernt werden musste.

Die Blockung

Das Finden der richtigen Blockung ist oft eine nervenaufreibende Angelegenheit. Wenn zu wenig geblockt ist, dann ist das Magenband unwirksam.

Eine zu starke Blockung ruft dagegen Beschwerden wie Erbrechen hervor, viele Lebensmittel werden überhaupt nicht vertragen und andere rufen Unwohlsein und andere Beschwerden wie Sodbrennen hervor.

Bei zu starker Blockung kommt es häufig vor, dass die Nahrung aus dem Vormagen nicht in den Restmagen weitertransportiert wird, sondern zurück in die Speiseröhre und oft auch in die Luftröhre läuft und dort erhebliche Beschwerden hervorruft.

Die Flüssigkeitsmenge und damit die Größe des Durchlasses zwischen den beiden Magenteilen kann jederzeit durch den Arzt reguliert werden, ohne neue Operation.

Es kann nur eben sein, dass sehr viele solche Regulationen notwendig sind.

Das Magenband bleibt im Allgemeinen mehrere Monate bis Jahre an seiner Position, wenn keine Komplikationen eintreten. Also auch über das Erreichen des Normalgewichtes hinaus.

Essensmengen und Gewichtsreduktion

Das Magenband funktioniert, weil es einen dazu anhält, deutlich weniger zu essen. Das führt zur Gewichtsreduktion, ist aber nicht nebenwirkungsfrei.

Dadurch, dass durch das Magenband nur noch sehr kleine Mengen gegessen werden können, tritt in vielen Fällen eine sehr schnelle Gewichtsreduktion ein. Dies ist natürlich erwünscht.

Es bringt aber mit sich, dass sich der Grundumsatz der Betroffenen stark erniedrigt.

Viele können trotz regelmäßigem Sport nur mit deutlich weniger als 2000 Kalorien am Tag ihr Gewicht halten, zum Abnehmen müssen sie dies nochmals deutlich reduzieren.

Es geht also sehr vielen so, dass sie mit weniger als 1000 Kalorien am Tag nur noch sehr wenig abnehmen und schon bei geringfügigen Überschreitungen dieser sehr geringen Menge wieder zunehmen.

Dies führt unter anderem dazu, dass keine normalen Portionen mehr gegessen werden können, was unter anderem zu sozialen Problemen führen kann.

Wenn vorher das Übergewicht der Grund für soziale Ausgrenzung war, so können jetzt unter Umständen die Essgewohnheiten zur gleichen Ausgrenzung führen.

Durch die sehr geringen Essensmengen können Mangelerscheinungen wie Vitamin- oder Mineralstoffmangel auftreten.

Erfolgsaussichten: Abnehmen mit Magenband

Das Magenband kann für viele Adipositas-Patienten geradezu eine Offenbarung sein. Abnehmen ist also doch möglich. Allerdings ist das, wie dargelegt, nicht zwangsläufig so.

Zuerst muss die Operation gelingen. Sie sollte also von einem Operateur durchgeführt werden, der Erfahrung hat und weiß, was er tut.
Dann muss die richtige Einstellung des Magenbandes gefunden werden, also die korrekte Blockung.

Wenn das alles gelungen ist, dann kommt der schwierige Teil. Denn zunächst erscheint es so, als ob das Abnehmen mit dem Magenband ganz von alleine passiert.

Als ob man sich zurücklehnen könnte, das Problem mit dem Übergewicht löst jetzt das Magenband.

Dem ist leider nicht so. Erfolg hat auf Dauer, wer mit der Einstellung an die Sache ran geht, dass eigenverantwortliches Handeln der Schlüssel zum Erfolg ist.

Das Magenband macht nicht von selbst schlank, es hilft nur beim Abnehmen.

Die Einsicht, dass es sich beim Magenband nur um ein Hilfsmittel, eine Krücke handelt, ist sehr wichtig. Auch mit Magenband muss jeder immer noch selber gehen.

Aber auch die richtige Einstellung ist keine Garantie für das Gelingen des Unternehmens.

Wenn der Hunger nicht in den Griff zu kriegen ist, wenn die Gelüste übermächtig werden oder wenn Frust oder Enttäuschung mit Essen bekämpft werden müssen, dann kann auch ein Magenband das nicht verhindern.

Viele haben schon die Erfahrung gemacht, dass sie zwar am Magen, aber nicht an ihren Verhaltensweisen operiert worden sind.

Entscheidung pro/kontra Magenband

Bevor man sich für ein Magenband als Abnehmmethode entscheidet, sollte man sich also genau informieren.

Erst wenn man alle Argumente für und gegen das Magenband kennt, sollte man sich entscheiden.

Dabei sollte man berücksichtigen, dass das Magenband nicht für jeden die richtige Methode ist. Außerdem ist die Rate der Komplikationen insgesamt eher hoch, es gibt viele Therapieversager.

Auf der anderen Seite gibt es eine ganze Reihe ehemals stark adipöser Menschen, die mit dem Magenband sehr deutlich abgenommen oder sogar ihr Normalgewicht erreicht haben.

Allerdings würden sich auch viele dieser Menschen trotz ihrer Erfolge nicht nochmal ein Magenband einsetzen lassen.

Bei der Information sollte man alle möglichen Quellen nutzen, sich nicht nur auf die Aussagen der Ärzte und Kliniken verlassen. Auch Magenband-Erfahrungsberichte von Betroffenen sind wichtig für die eigene Entscheidungsfindung.

Auch über die notwendige Umstellung der Ernährung sollte man sich im Vorfeld informieren und ehrlich mit sich selbst sein, wenn es um die Frage geht, ob man das konsequent umsetzen kann.

Eine neue Ernährungs- und Lebensweise ist in jedem Fall erforderlich, mit oder ohne Magenband. Adipositas und Übergewicht verschwinden nicht von selbst.

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Beitragsbild: Alila Medical Media/Shutterstock