Auch wenn die Gesundheit für die meisten nicht der zentrale Grund ist, warum sie abnehmen möchten, so möchte doch niemand durch das Abnehmen krank werden. Dabei ist noch nicht mal abschließend geklärt, ob Übergewicht wirklich ungesund ist.
Viele Übergewichtige fühlen sich gesund. Manche Schlanke nicht. Das Adipositas-Paradoxon besagt, dass leichtes Übergewicht am gesündesten ist. Seit es entdeckt wurde, wurde eine große Zahl an wissenschaftlichen Untersuchungen durchgeführt, mit dem Ziel, zu entscheiden, welches Gewicht denn nun am gesündesten ist. Und es scheint doch so zu sein, dass es besser ist, etwas weniger zu wiegen. Solange man nicht untergewichtig ist.
Das bedeutet aber noch nicht, dass auch Abnehmen gesund ist. Hier geht es darum, wie man so abnehmen kann, dass es der Gesundheit möglichst förderlich ist.
Inhalt
- Ist Abnehmen gesund?
- Eine gesunde Ernährung braucht ein gewisses Minimum an Kalorien
- Abnehmen und Sterblichkeit
- Abnehmen mit Abnehmprodukten und Wundermitteln ist nicht gesund
- Abnehmen und Essstörungen
- Der Jo-Jo-Effekt ist nicht nur frustrierend, er ist auch ungesund
- Wie kann man gesund abnehmen?
- Wie kann man sich gesund ernähren und dabei abnehmen?
- Sport und Bewegung gehören dazu zum gesunden Abnehmen
- Zufriedenheit und Stressvermeidung – Aspekte gesunden Abnehmens
- Welches Körpergewicht ist gesund?
- Maßzahlen für gesundes Körpergewicht
Ist Abnehmen gesund?
Wer abnehmen möchte, möchte dieses lästige Kapitel meistens möglichst schnell hinter sich bringen. Leider ist schnelles Abnehmen nicht besonders gesund.
Das liegt zum einen daran, dass der Körper nicht nur Energie braucht, um zu funktionieren. Sondern auch eine lange Liste an Nährstoffen, an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, sekundären Pflanzenstoffen, Ballaststoffen, essenziellen Fettsäuren und noch einigem mehr.
Eine gesunde Ernährung braucht ein gewisses Minimum an Kalorien
Es hat sich gezeigt, dass man alle diese Nährstoffe am besten in möglichst naturbelassenen Lebensmitteln zu sich nimmt. Die Abkürzung über Supplemente und Nahrungsergänzungen funktioniert nicht wirklich.
Wenn man aber alle diese Nährstoffe in Lebensmitteln zu sich nehmen möchte, dann muss man zwangsläufig eine ganze Menge davon essen. Eine ganze Menge Gemüse, Obst, Getreide, Kartoffeln, Fleisch, Fisch, Milch, Eier, Nüsse, Öle und noch einiges mehr.
Das bedeutet auch so einige Kalorien. Wer gesund essen möchte, wird also zwangsläufig langsam abnehmen. Denn sonst fehlen Nährstoffe, was eben gerade nicht gesund ist.
Abnehmen kann also nur dann gesund sein, wenn man sich dabei zumindest gesund ernährt.
Gesund abnehmen bedeutet also langsam abnehmen. Dafür gibt es noch weitere Gründe.
Abnehmen und Sterblichkeit
Es kann sein, dass eine Gewichtsreduktion die Sterblichkeit erhöht. Einige Untersuchungen haben gezeigt, dass aus einer Gruppe von Menschen, die abgenommen hatten, mehr Menschen gestorben waren als aus einer Gruppe, die ihr Gewicht konstant gehalten oder zugenommen hatte.
Die Forschung zu dieser Frage ist nicht abgeschlossen, es ist nicht so einfach festzustellen, warum die Menschen gestorben sind, ob es tatsächlich am Abnehmen lag.
Für Menschen mit Diabetes oder Bluthochdruck und anderen, mit Übergewicht assoziierten Krankheiten scheint Abnehmen positive Auswirkungen auf die Gesundheit zu haben. Gesunde Menschen profitieren aber wohl nicht.
Auch wenn man zu denen gehört, die gesundheitlich von der Gewichtsreduktion profitieren, bleibt die Tatsache, dass eine schnelle Gewichtsreduktion für den Körper erheblichen Stress bedeutet.
Bei der Verstoffwechselung des Körperfettes fallen Nebenprodukte an, die hauptsächlich über die Nieren entsorgt werden müssen. Je schneller man abnimmt, umso höher ist die Belastung, nicht nur für die Nieren, sondern für das gesamte System.
Daneben sind im Körperfett auch Umweltgifte gespeichert, die beim Abnehmen freigesetzt werden. Deshalb sollten Schwangere und stillende Mütter nicht abnehmen. Aber auch für alle anderen bedeutet es natürlich eine Belastung.
Abnehmen mit Abnehmprodukten und Wundermitteln ist nicht gesund
Definitiv ungesund bis gefährlich wird das Abnehmen bei der Verwendung von Appetitzüglern und anderen Abnehm-Helfern.
Wer also seine Gesundheit beim Abnehmen irgendwie mit berücksichtigen möchte, verzichtet auf solche Substanzen. Es gibt keine nebenwirkungsfreien Wundermittel.
Anfällig für solche vermeintlichen Abkürzungen sind vor allem Menschen, die sich selbst als hoffnungslose Fälle in Sachen Abnehmen ansehen.
Gerade bei diesen Methoden gibt es aber so gut wie nur vorübergehende Erfolge, die auch noch zu einem hohen Preis erkauft werden müssen.
Abnehmen und Essstörungen
Eine Nebenwirkung des Abnehmens, vor allem des schnellen Abnehmens, ist das Risiko, eine Essstörung wie eine Bulimie oder Binge Eating zu entwickeln. Auch das ist nicht gesund.
Dieses Risiko wächst vor allem durch den Jo-Jo-Effekt.
Den man also vermeiden sollte, nicht nur, weil er so frustrierend ist, sondern eben auch, weil er ungesund ist. Das Risiko steigt aber auch durch langanhaltendes, restriktives Essen. Wenn man sich also über längere Zeit versagt, sich satt zu essen.
Der Jo-Jo-Effekt ist nicht nur frustrierend, er ist auch ungesund
Fast jeder, der schon mal abgenommen hat, kennt den Jo-Jo-Effekt. Nach erfolgreicher Gewichtsabnahme (und manchmal auch schon früher) kehrt sich die Entwicklung um.
Ohne dass man etwas dagegen tun könnte, muss man hilflos zugucken, wie das Gewicht steigt und steigt. Viele kompensieren den Frust dann zusätzlich noch mit Essen, was es nicht besser macht.
Woran man meistens nicht denkt, ist die Tatsache, dass der Jo-Jo-Effekt ungesund ist. Die schnelle Zunahme geht mit einem hohen Risiko für ein metabolisches Syndrom, für eine Insulinresistenz, für Diabetes, für Gallensteine und für Herz-Kreislauf-Erkrankungen einher. Die Blutfette und der Blutzucker geraten aus dem Gleichgewicht.
Wenn das mal passiert, kann fast jeder Körper das wegstecken. Ungesund sind dagegen vor allem die wiederholten Achterbahnfahrten des Gewichtes, wenn man ab- und wieder zunimmt, ab- und wieder zunimmt.
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Besser als das ewige hin und her mit dem Gewicht ist es also, sich zu entscheiden: entweder man bleibt eben dick oder man nimmt nur noch einmal ab, mit einer Methode, die es erlaubt, hinterher das neue Gewicht zu halten.
Wenn der Jo-Jo-Effekt da ist, kann man nichts tun. Erst mal schnell abnehmen und dann weitersehen ist also keine echte Option. Man kann nur von Anfang an so abnehmen, dass man möglichst vermeidet, in diese Falle zu tappen.
Das bedeutet vor allem, langsam abzunehmen. Sich nichts zu versagen, sich immer wieder etwas zu gönnen, sich mit allen Nährstoffen zu versorgen. Für Genuss und Spaß beim Essen zu sorgen.
Wer sich also fragt, wie viele Kilogramm pro Woche er mit der neuesten Diät abnehmen kann, stellt die falschen Fragen.
Wenn man langsam abnimmt, dann kann man auf einmal auch durchhalten beim Abnehmen. Solange, bis das Ziel erreicht ist. Es ist ein Marathon, kein Sprint. Man muss also langsam machen.
Es ist gesünder, zwei Kilo abzunehmen und dann das Gewicht zu halten, als zehn Kilo abzunehmen und danach acht Kilo wieder zuzunehmen. Zumal der Jo-Jo-Effekt immer wieder dafür sorgt, dass man eher 12 als acht Kilo zunimmt.
Schnell abnehmen ist möglich. Gesund abnehmen ist möglich. Allerdings muss man sich entscheiden, beides gleichzeitig geht nicht.
Wie kann man gesund abnehmen?
Gesund abnehmen bedeutet, sich gesund zu ernähren. Sich also mit allen Nährstoffen zu versorgen, die der Körper braucht. Gesund abnehmen bedeutet auch, sich zu bewegen, besser noch, Sport zu machen.
Gesund abnehmen bedeutet, Stress zu vermeiden, für Entspannung und gute Stimmung zu sorgen. Wenn man dafür sorgt, dass es einem gut geht, dann ist das schon ein großer Schritt in die richtige Richtung.
Das bedeutet, auf strenge Diäten, Selbstkasteiung und strenge Disziplin zu verzichten. Das alles hilft immer nur vorübergehend. Besser ist, zu lernen, was alles zu einer gesunden Ernährung gehört, wie man gesund kocht und Mahlzeiten zubereitet.
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Der erfreuliche Teil ist, dass es dabei keineswegs um strenge Vorschriften geht, sondern darum, aus der riesigen Auswahl an Lebensmitteln und Zubereitungsweisen die zu finden, die einen selbst glücklich machen.
Die Frage, welche Diät gerade modern ist, ob Paleo, Vegan oder Low Carb, oder was auch immer, sollte keine Rolle spielen. Auch dass die beste Freundin mit der einen Diät gut abgenommen hat und egal welcher Prominente mit der anderen, hat nichts damit zu tun, was für einen selbst gut ist.
Denn langsam abnehmen und hinterher nicht wieder zunehmen erfordert, dass die gewählte Ernährungsweise zur eigenen Persönlichkeit, zu den eigenen Vorlieben und zu den eigenen Lebensumständen passt. Natürlich soll sie auch mit einer guten Nährstoffversorgung einhergehen.
Nur dann kann man sie ein Leben lang durchhalten. Was notwendig ist, wenn man nicht wieder zunehmen möchte.
Wie kann man sich gesund ernähren und dabei abnehmen?
Sich gesund zu ernähren steht im Zentrum der Bemühungen um gesundes Abnehmen. Das bedeutet natürlich, den Körper mit allem zu versorgen, was er braucht. Es bedeutet aber auch, Essen zu genießen, das zu essen, was einem wirklich schmeckt.
Um die richtige Ernährungsweise zu finden, muss man also lernen, welche Lebensmittel besonders gut geeignet sind, den Körper mit möglichst vielen Nährstoffen zu versorgen. Man muss lernen, wie man diese Lebensmittel am besten kombinieren kann, um sich optimal zu versorgen, auch mit eher wenigen Kalorien.
Man muss auch lernen, welche Lebensmittel vielleicht nicht so gut geeignet sind, sodass man sie möglichst selten und nur in kleiner Menge essen sollte. Es gibt keine verbotenen Lebensmittel, reduzieren ist aber manchmal sinnvoll.
Sehr sinnvoll und zielführend ist, seine Mahlzeiten selbst zuzubereiten, selbst zu kochen. Auch das kann man lernen. Man sollte es lernen, wenn man gesund und dauerhaft abnehmen möchte.
Wenn man sich das nötige Wissen erworben und Kochen gelernt hat, dann wird man bald feststellen, dass gesunde Ernährung keine Einschränkung bedeutet. Dass sich im Gegenteil eine ganze Welt an Möglichkeiten auftut.
Dann ist zum Beispiel auch das Abnehmen mit Nudeln und Pasta ohne Probleme möglich, auch wenn die Mode das heute anders sieht.
Durch Ausprobieren, Experimentieren und immer wieder neue Kombinationen von Lebensmitteln und Zubereitungsarten wird man im Laufe der Zeit herausfinden, was am besten zu einem selbst und den eigenen Lebensumständen passt.
Es ist gut, sich von anderen inspirieren zu lassen, aber es ist nicht gut, sklavisch die Rezepte anderer Leute nachzukochen.
Der viel gesuchte 10 Kilo Abnehmen Ernährungsplan ist also höchstens als Anregung geeignet. Wer ihn diszipliniert exakt anwendet, tut sich langfristig keinen Gefallen.
Man darf auch so kochen, wie es zu einem selbst passt. Während die einen den ganzen Tag in der Küche stehen und kunstvolle Kreationen entwickeln, werfen die anderen einfach eine Handvoll von diesem und eine Handvoll von jenem in den Topf. Beides ist in Ordnung, man darf und soll seinen eigenen Weg finden.
Denn um gesund abzunehmen, muss man dabeibleiben. Es reicht nicht, dass man heute dieses eine Essen akzeptieren kann. Es muss so gut sein, dass man es immer wieder haben möchte. Niemand kann wissen, auf welches Essen das zutrifft. Außer einem selber.
Sport und Bewegung gehören dazu zum gesunden Abnehmen
Gesund abnehmen beinhaltet auch Bewegung. Sport muss nicht sein, hilft aber sehr. Wichtig ist nur, das richtige Maß zu finden. Wer lange Zeit keinen Sport gemacht hat und jetzt mit dem Ziel der maximalen Kalorienverbrennung sportelt bis kurz vorm Umfallen, tut sich keinen Gefallen. Es ist nicht gesund und es bringt auch nicht den gewünschten Erfolg.
Besser ist, es langsam angehen zu lassen. Sich zu bewegen, zum Beispiel erst mal spazieren zu gehen. Oder im Wohnzimmer ein wenig Gymnastik zu machen. Oder Schwimmen zu gehen, Rad zu fahren, oder was auch immer zu tun, was einem Spaß macht und gut tut.
Wenn man zu wissen glaubt, dass einem nur der Aufenthalt auf dem Sofa gut tut, dann fehlt es meistens nur an positiven Erfahrungen. Denn Bewegung macht glücklich!
Es hilft also, sich mal aufzuraffen, mal die Erfahrung zu machen. Ein Spaziergang ist für den Anfang ganz ausgezeichnet geeignet. Es geht nicht um Höchstleistungen, es geht darum, mal raus zu kommen, mal ein paar Schritte zu tun.
Hinterher kann man sich dann fragen, ob es wirklich so furchtbar war. Und falls ja, dann hilft es, genau hinzugucken, und festzustellen, was genau so unangenehm war.
Wenn man genau hinguckt, dann findet man den Grund. Wenn man den Grund gefunden hat, dann kann man ihn abstellen. Oft sind es eher banale Dinge, die Füße tun weh, oder es regnet.
Gegen schmerzende Füße, oder überhaupt gegen Schmerzen, kann man im Allgemeinen etwas tun. Gegen Regen hilft Kleidung. Wenn die Menschen unhöflich sind, kann man sie zur Rede stellen oder ihnen aus dem Weg gehen.
Es gibt gegen fast jede Misslichkeit ein Heilmittel. Gesund und dauerhaft abnehmen bedeutet, diese Einschränkungen ernst zu nehmen und sie abzustellen. Das geht fast immer. Und wo es nicht geht, da gibt es Auswege, um sie zu vermeiden. Man muss das Unangenehme nicht aushalten.
Sich drauf einzulassen, Bewegung zu etwas Angenehmen werden zu lassen, ist ein riesiger Schritt hin zu einer gesunden Gewichtsreduktion. Und hin zu einem gesünderen Lebensstil. Der dann hilft, dauerhaft schlank zu bleiben.
Der wichtige Grund für Sport und Bewegung: es sind nicht die Kalorien
Der Grund für Sport und Bewegung beim Abnehmen ist nicht, dass dadurch viele Kalorien verbrannt werden. Natürlich nimmt man den zusätzlichen Verbrauch mit, aber wichtiger ist etwas anderes.
Sport und Bewegung regeln den Appetit. Wer sich regelmäßig anstrengt, isst weniger, vor allem weniger Ungesundes. Es wird viel leichter, sich gesund zu ernähren.
Die ganzen Kalorienbomben verlieren ihre Attraktivität, wenn man regelmäßig Sport treibt, sich regelmäßig bewegt. Gesunde Lebensmittel schmecken besser als früher.
Sport und Bewegung sorgen auch für gute Laune. Es geht einem einfach besser, wenn man sich regelmäßig ein wenig anstrengt. In guter Stimmung ist dann alles einfacher, findet man seinen Optimismus wieder.
Mit moderatem Sport, mit Bewegung wird die Ernährungsumstellung hin zu einer gesünderen Ernährungsweise plötzlich einfach. Die gesunden Sachen schmecken auf einmal. Man merkt besser, wenn man satt ist, kann aufhören zu essen.
Für diesen Effekt ist es nicht nötig, sich bis zur Erschöpfung zu verausgaben. Viel besser, auch viel gesünder ist, sich so zu bewegen, dass es Spaß macht.
Dann sorgen Sport und Bewegung nicht nur dafür, dass man gesünder abnimmt, sondern auch für mehr Lebensfreude. Aus der man dann wieder die Motivation zum Weitermachen ziehen kann.
Nicht zu vergessen, dass Sport und Bewegung dafür sorgen, dass die Gesundheit ganz objektiv besser wird. Blutwerte verändern sich hin zu einem gesunden Bereich, ein drohender Diabetes kann abgewendet werden, der Blutdruck sinkt, und viele weitere Veränderungen beginnen sofort, setzen sich über lange Zeit fort.
Der positive Effekt von Sport und Bewegung tritt recht schnell ein, lange bevor man schlank geworden ist. Es ist gesünder, dick und fit zu sein als schlank und unsportlich. Sportlich fit zu werden ist für die Gesundheit also wichtiger als Abnehmen.
Zufriedenheit und Stressvermeidung – Aspekte gesunden Abnehmens
Gesund abnehmen erfordert mehr als nur gesunde Ernährung und Bewegung. Es ist erwiesen, dass Stress dick macht. Dass Stress zudem ungesund ist, ist bekannt. Zum gesunden, dauerhaften Abnehmen gehört also, zu lernen, wie man mit dem Stress umgeht. So dass er sich nicht wieder und wieder auf den Hüften niederschlägt.
Es ist nicht möglich, einen Schalter umzulegen und ab sofort keinen Stress mehr zu empfinden. Aber man kann lernen, zum einen Stress zu vermeiden und zum anderen anders mit Stress umzugehen.
Das geht in kleinen Schritten, es ist eine Entwicklung. Perfekt muss es nicht werden, aber wenn es voran geht, ist es gut. Es geht sowohl darum, sich durchzusetzen, seine Meinung zu sagen, als auch darum, sich zu entspannen, die Misslichkeiten dieser Welt nicht immer an sich heranzulassen.
Viele Menschen, nicht nur Übergewichtige, essen aus den unterschiedlichsten Gründen. Hunger ist nur einer davon. Zu lernen, dass Essen nicht wirklich gegen unangenehme Emotionen hilft, ist ein weiterer Schritt im Abnehmprozess.
Er beinhaltet das Lernen, was man stattdessen tun kann, wenn man traurig, einsam, verzweifelt, unglücklich, was auch immer ist.
Gesund Abnehmen bedeutet also auch, mit seinem Leben zufrieden zu sein. Oder zumindest, daran zu arbeiten, dass man es wird. Der Gedanke, dass man ja abnimmt, um zufrieden zu werden, ist leider ein Trugschluss.
Man braucht die Zufriedenheit, um abnehmen zu können. Man kann lernen, damit zufrieden zu sein, dass man jetzt sein Schicksal in die eigene Hand nimmt. Wenn man das beim Abnehmen hinkriegt, geht es auch bei anderen Dingen im Leben. Und umgekehrt.
Gesund abnehmen ist also nicht getrennt zu sehen. Gesund abnehmen geht nur in einem gesunden Leben. Mit gesunder Psyche. Alles bedingt sich gegenseitig. Wo man anfängt, ist egal. Der Weg ist das Ziel.
Langsames, gesundes Abnehmen vermeidet das Wiederzunehmen. Dadurch ist langsames Abnehmen am Ende schneller als schnelles Abnehmen.
Gesund abnehmen ist also möglich. Aber es ist mehr als nur das Befolgen von ein paar Abnehm-Tipps.
Welches Körpergewicht ist gesund?
Abnehmen ist das eine, aber welches Gewicht soll man nun anstreben? Welches Gewicht ist gesund? Das optimale, das gesündeste Gewicht ist sicherlich für jeden Menschen verschieden. Wahrscheinlich ist es auch gar nicht über eine Zahl auf der Waage festzumachen.
Das weiter oben schon mal erwähnte Adipositas-Paradoxon geht darauf zurück, dass bei bestimmten Krankheiten, die mit Gewichtsverlust einhergehen, die Überlebenschance größer ist, wenn man ein paar Reserven dabei hat.
Gleichzeitig geht ein starkes Übergewicht mit einem erhöhten Risiko für eine ganze Liste von anderen Krankheiten einher. Sicher ist, dass starkes Übergewicht, so ab einem BMI von 40 oder höher, nicht mehr gesund ist. Dabei ist es müßig, sich über konkrete Zahlen zu streiten, das Risiko ist umso höher, je schwerer man ist.
Unstrittig ist auch, dass Untergewicht ungesund ist. An Untergewicht kann man unmittelbar sterben, an Übergewicht nur indirekt, über andere Krankheiten. Weniger klar ist, wo genau Untergewicht anfängt.
Dazwischen gibt es einen großen Bereich, in dem das Körpergewicht wahrscheinlich gesund ist, oder zumindest dann gesund ist, wenn andere Dinge in Ordnung sind.
Festzustellen, ob das eigene Gewicht gesund ist, ist aber trotzdem nicht so ganz einfach. Es gibt eine längere Geschichte von Maßzahlen, die ein gesundes Gewicht festlegen wollen. Der Erfolg ist zweifelhaft.
Maßzahlen für gesundes Körpergewicht
Den Anfang machte das sogenannte Normalgewicht. Es war einfach definiert. Körpergröße in Zentimetern, minus 100, und diese Zahl dann in Kilogramm. Es hatte den Vorteil, dass es immer eindeutig und einfach festzustellen war. Allerdings stammt es aus einer Zeit, als viele Menschen eher zu wenig wogen. Wer Normalgewicht hatte, war jedenfalls nicht untergewichtig.
Abgesehen von dem Nachteil, dass mit diesem Maß fast alle Menschen entweder zu viel oder zu wenig wogen, erschien es dem aufkommenden Schlankheitsbewusstsein als zu hoch.
Deshalb wurde das sogenannte Idealgewicht erfunden. Es wurde berechnet, indem man vom Normalgewicht 10%, oder 20% abzog. Männer durften etwas mehr wiegen als Frauen. Aber es blieb, dass fast jede und fast jeder nicht richtig waren. Denn es gab nur eine einzige Kilozahl, die man für seine Körpergröße treffen musste, um richtig zu sein.
Das Idealgewicht war in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts das Maß der Dinge. Es ist inzwischen überholt, wird nicht mehr verwendet. Auch wenn es ein Traum für die damals erst startende Diät-Industrie war.
Die Suche nach einem Maß, das etwas mehr Spielraum lies, eben weil Menschen nun mal unterschiedlich sind, führte zur Entwicklung des BMI. Als gesund gilt seither, wer einen BMI zwischen 20 und 25 hat. Egal, ob Mann oder Frau.
Aus politischen Gründen wurde der als gesund geltende Bereich nach unten erweitert, er fängt seit einiger Zeit bei einem BMI von 18,5 an. Große Teile der Erdbevölkerung wären sonst als untergewichtig gelabelt worden, das wollte man vermeiden.
An dieser Argumentation sieht man auch, dass es beim BMI nicht wirklich um Gesundheit geht. Viele Jahre lang sind Menschen als übergewichtig diskriminiert worden, weil ihr BMI 25,1 betrug.
Auf der anderen Seite haben viele sowieso schön Dünne den BMI als Rechtfertigung für weitere Diäten verwendet. Schließlich war ihr Wert gerade so noch nicht im Untergewichtsbereich.
Der BMI ist besser als Normal- und Idealgewicht, aber er hat trotzdem noch viele Nachteile. Zum einen unterscheidet er nicht zwischen Fett und Muskeln, zum anderen ist er bei sehr großen und sehr kleinen Menschen mindestens ungenau, wenn nicht falsch.
Und er ignoriert die Fettverteilung. Wir wissen inzwischen, dass Fett auf Hüften und Hintern etwas völlig anderes ist als das viszerale Bauchfett, das unter der Bauchdecke zwischen den inneren Organen liegt. Nur letzteres ist ungesund.
Die Entwicklung weiterer Maßzahlen ist vor allem darin begründet, dass Ärzte ein einfach und schnell anzuwendendes Maß brauchen, um mal eben zu entscheiden, ob ihre Patienten übergewichtig sind oder nicht.
Ein sehr einfaches Maß, das insbesondere das eher ungesunde viszerale Bauchfett beachtet, ist der Bauchumfang. Man misst an der schmalsten Stelle der Taille. Wer hier keine schmale Stelle hat, misst etwas oberhalb des Bauchnabels, oder etwa auf der Mitte zwischen Rippen und Beckenknochen. Einmal waagerecht rundherum.
Bis dahin ist es einfach. Welcher Bauchumfang jetzt aber gesund ist und welcher nicht, ist eine andere Frage. Für Frauen werden die Grenzwerte 74 cm, 80 cm und 88 cm diskutiert. Bei Männern sollen es entweder 94 cm oder 102 cm sein. Oberhalb davon soll es ungesund sein. Die Körpergröße soll keine Rolle spielen.
Und weil natürlich sofort klar ist, dass die Körpergröße eben doch eine Rolle spielt, wurde gleich das nächste Maß entwickelt. Es ist der Waist-to-hip Ratio (WHR), also das Verhältnis von Hüftumfang und Taillenumfang. Dabei ist die Körpergröße jetzt tatsächlich egal. Das Maß berücksichtigt, dass Hüftspeck nicht ungesund ist, Bauchfett aber sehr wohl.
Bei Männern sollte der Wert kleiner als 1 sein, was bedeutet, dass der Bauchumfang zumindest nicht größer als der Hüftumfang sein sollte. Bei Frauen sollte der Wert kleiner als 0,85 sein. Für Frauen ist also eine deutlich erkennbare Taille erforderlich, um den Test zu bestehen.
Je nach Fettverteilung kann es vorkommen, dass man einen hohen BMI und trotzdem ein gesundes Taille-zu-Hüfte Verhältnis hat. Das trifft auf einige Frauen zu. Bei Männern kommt es so gut wie nicht vor.
Alle diese Maßzahlen können durchaus zu Verwirrung führen. Keine davon sagt eindeutig und für alle, wie das richtige Gewicht sein soll.
Tatsache ist nur, dass zu viel Fett am Körper ungesund ist, zu wenig aber auch. Gesund ist dagegen, viel Muskeln am Körper zu haben. Das gilt für Frauen und für Männer. Es ist also durchaus in Ordnung und sehr gesund, schwer zu sein, wenn gleichzeitig der Fettanteil eher niedrig ist.
Das geht in die gleiche Richtung wie die oben erwähnte Tatsache, dass es gesünder ist, dick und sportlich zu sein als dünn und unfit.
Das gesündeste Gewicht ist also keineswegs klar, es kann sich auch im Laufe des Lebens ändern. Fest steht aber, dass man es sich nicht aussuchen kann.
Wer anstrebt, weniger zu wiegen als gesund wäre, lässt sich auf einen fortwährenden Kampf gegen seinen Körper ein. Einen Kampf, den man nicht gewinnen kann.
Gesund abnehmen bedeutet eben auch, ein gesundes Gewicht anzustreben.