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Fußschmerzen bei Übergewicht

Wenn die Füße wehtun, vermeidet man, sie zu benutzen. Das fördert Übergewicht. Wer die Fußschmerzen loswird, kommt leichter in Bewegung, kann besser abnehmen.
Übergewicht und schmerzende Füße
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14 Minuten
Astrid Kurbjuweit
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Wer abnehmen möchte, der weiß, wie wichtig es ist, in Bewegung zu kommen. Zu Fuß gehen, ist mit der beste Einstieg in eine aktive Lebensweise. Nur leider spielen oft die Füße nicht mit. Sie tun weh. Die Fußschmerzen können die Lust an der Bewegung gründlich vertreiben, egal ob man übergewichtig ist oder nicht. Es lohnt sich aber, sich mit dem Problem zu befassen, denn in den meisten Fällen kann Abhilfe geschaffen werden.

Wer es schafft, die Fußschmerzen loszuwerden, wird das Gehen nicht mehr vermeiden. Wer geht, kann viel leichter abnehmen.

Ursachen von Fußschmerzen

Es gibt viele Gründe, warum die Füße weh tun. Übergewicht kann zu Fußschmerzen beitragen, ist aber selten die alleinige Ursache.

Die lapidare Aufforderung, abzunehmen, hilft also im Allgemeinen nicht weiter. Zumal die Schmerzen oft genau dann beginnen oder sich verstärken, wenn man mit Sport anfängt, also das Abnehmen in Angriff nimmt.

Die Hauptursachen von schmerzenden Füßen sind Überlastungen infolge von mangelnder Übung, gefolgt von den falschen Schuhen. Fußfehlstellungen können angeboren sein, sind aber oft auch die Folge von mangelnder Übung, also zu schwachen Muskeln.

Die falschen Schuhe können nicht nur direkt Schmerzen verursachen, sondern auch zur Entwicklung von Fußfehlstellungen beitragen, die dann wiederum zu Schmerzen führen. Auch Normalgewichtige können Probleme mit den Füßen bekommen.

Da es natürlich noch viele andere Ursachen von Fußschmerzen gibt, sollte man in jedem Fall seinen Arzt befragen. Das gilt auch bei jeder Art von Schmerzen beim Abnehmen.

Denn wer einfach nur die Zähne zusammenbeißt und die Schmerzen aushält, macht es nicht besser. Auch in den Füßen können sich Entzündungen entwickeln, auch unangenehme Entwicklungen wie ein Fersensporn sind nicht ausgeschlossen. In dem Fall ist der Besuch beim Orthopäden unvermeidbar.

Fußfehlstellungen: Plattfuß, Senk-Spreizfuß und co.

Fußfehlstellungen können auch zu Schmerzen und Einschränkungen fast im ganzen Körper führen. Knie, Hüfte, Rücken, alle Gelenke und ihre zugehörigen Sehnen und Muskeln können durch die Fehlstellungen in Mitleidenschaft gezogen werden. Sogar Kopfschmerzen als Folge sind möglich.

Hinzu kommt, dass das Aushalten von Schmerzen Lebensfreude kostet und die Lust an der Bewegung, die eigentlich jeder Mensch in sich trägt, nachhaltig dämpfen kann. Abnehmen und sportlich fit werden wird dadurch sicherlich nicht einfacher.

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Es ist also in jedem Fall gut, nach Auswegen zu suchen, wie man die Schmerzen loswerden kann.

Fußfehlstellungen sind häufig geworden, seit die Menschen Schuhe tragen. Senkfuß, Spreizfuß, Plattfuß, Knickfuß, und alle Kombinationen aus diesen sind in fast allen Fällen eine Folge schlecht trainierter Fußmuskulatur, was wiederum auf das Tragen von Schuhen und zu wenig Bewegung zurückgeführt werden kann.

Einfach ab jetzt nur noch barfuß zu gehen ist allerdings nur theoretisch die Lösung. Im Folgenden geht es darum, was auch praktisch realisierbar ist.

Schmerzende Füße bei Übergewicht? Die richtigen Schuhe können (fast) Wunder wirken

Unsere Lebensweise bringt es mit sich, dass wir Schuhe tragen müssen. Jedenfalls sehr oft.

Schuhe gibt es in verschiedenen Größen und manchmal auch noch in unterschiedlichen Breiten. Diese Auswahl wird der Unterschiedlichkeit menschlicher Füße leider nicht annähernd gerecht.

Es ist also von vornherein schon mal schwierig, passende Schuhe zu finden. Da die Mode den Fokus selten auf Bequemlichkeit, aber oft auf Optik und gutes Aussehen legt, gibt es eine große Auswahl an Schuhen, die gut aussehen, aber nicht gut für die Füße sind.

In den meisten Fällen sind Kompromisse gefragt. Das Optimum, maßgefertigte Schuhe, ist für fast alle nicht bezahlbar, und auch nicht nötig. Bezahlbar ist dagegen, mehrere Paar Schuhe zu haben für unterschiedliche Zwecke.

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Man kann hin und wieder für kurze Zeit Schuhe tragen, die aus orthopädischer Sicht völlig unmöglich sind, ohne sich zu schaden. Wer über längere Zeit zu enge, zu spitze, zu hochhackige Schuhe trägt, sollte sich allerdings über schmerzhafte Folgen nicht wundern.

Optimal sind Schuhe, die sowohl in der Länge als auch in der Breite genau an den jeweiligen Fuß angepasst sind, die genügend Platz für die Zehen bieten und in denen der Fuß trotzdem Halt findet. Optimal ist auch der Verzicht auf jeglichen Absatz, auch wenn das unter Umständen gewöhnungsbedürftig ist.

Je öfter man solche Schuhe trägt, umso eher ist man vor Fußschmerzen geschützt. Bedingt durch die Unterschiedlichkeit menschlicher Füße gibt es nicht den einen Schuh, der für alle am besten ist. Aber es gibt für jeden einen passenden Schuh. Suchen kann mühsam sein, lohnt sich aber.

Wer starkes Übergewicht hat, hat es oft besonders schwer, passende Schuhe zu finden. Denn die Füße sind oft breiter, aber breitere Schuhe, die trotzdem genügend Halt bieten, in denen man also nicht hin und her rutscht, sind schwer zu konstruieren, also auch schwer zu finden.

Als Kompromiss tragen viele Übergewichtige dann Schuhe, die ihnen zu klein sind. Wenn man schon nach kurzen Gehstrecken Blasen und aufgescheuerte Haut an den Füßen hat, dann hat man mit Sicherheit die falschen Schuhe. Langfristig führt die Quälerei dann auch noch zu weitergehenden Problemen.

Aber welches sind nun die richtigen Schuhe?

Schuhe gegen Fußschmerzen bei Übergewicht

Die richtigen Schuhe sind also flach, lang genug und breit genug. Wenn sie dazu noch eine Dämpfung haben, die Stöße abfedert, dann sind sie ideal. Fündig werden kann man unter anderem bei Walking-Schuhen, leichten Wanderschuhen und eventuell auch bei Laufschuhen.

Diese Schuhe sind flach und leicht, es gibt sie in verschiedenen Breiten und die Zehen haben genug Platz. Eingezwängte Zehen verursachen Schmerzen im ganzen Fuß, normale Straßenschuhe sind häufig vorne zu eng. Jetzt müssen die Schuhe nur noch die richtige Größe haben.

Es ist ganz egal, welche Zahl an den Schuhen dran steht, sie müssen passen, auch abends, wenn die Füße schon etwas geschwollen sind. Viele Leute stellen bei sorgfältiger Auswahl fest, dass sie eine größere Schuhgröße haben, als sie bisher gedacht hatten.

Praktisch ist auch, wenn die Schuhe eine lose Einlegesohle haben, die man herausnehmen kann. Diese kann man, wenn entsprechender Bedarf besteht, einfach durch eine orthopädische Einlage ersetzen, ohne deswegen neue Schuhe zu brauchen.

Barfußschuhe gegen Fußschmerzen: Auch bei Übergewicht?

Seit man weiß, dass Barfußgehen ein gutes Mittel gegen Fußschmerzen und weitergehende Schäden an den Füßen ist, steht die Tatsache im Raum, dass man in unserer Welt nicht wirklich Barfuß gehen kann.

Barfußschuhe sind eher wie Socken, weich und elastisch. Aber sie schützen vor heißem Asphalt, vor Glasscherben und allem Dreck und Unrat, der auf unseren Straßen so rumliegt.

Barfußschuhe ermöglichen es also, quasi barfuß zu gehen, auch wenn die Umwelt nicht danach ist. Das ist ein Vorteil.

Aber kein Vorteil ohne Nachteile. Unsere Füße sind dazu gemacht, barfuß zu gehen. Allerdings hat die Natur an natürliche Untergründe gedacht, an Waldboden, Sand oder Wiese. Asphalt, Beton und Pflastersteine sind nicht vorgesehen. Barfußschuhe sind also nur ein Teil der Lösung.

Denn bei jedem Schritt lastet das gesamte Körpergewicht auf dem Fuß. Beim Laufen oder Joggen ist es sogar ein mehrfaches des Körpergewichtes. Der Fuß ist mit seinem elastischen Fußgewölbe für die Dämpfung des Aufpralls zuständig, allerdings in Kombination mit einem ebenfalls dämpfenden Untergrund. So hat die Natur das vorgesehen.

Wenn, wie in unserer Welt üblich, die Dämpfung durch den Untergrund wegfällt, muss der Fuß die gesamte Last übernehmen. Diese Aufgabe ist umso schwerer, je höher das Körpergewicht ist.

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Aber auch ein hohes Gewicht ist kein wirklicher Hinderungsgrund, denn die eigentliche Limitierung liegt in der Muskulatur der Füße. Wenn die Fußmuskulatur gut trainiert ist, kann sie alles möglich ausgleichen. Dann sind auch Barfußschuhe eine gute Entscheidung.

Natürlich kann jeder Barfußschuhe tragen. Es hilft, sie zuerst nur kurz zu tragen, und dann jeden Tag ein bisschen länger. Von jetzt auf sofort den ganzen Tag lang mit Barfußschuhen unterwegs zu sein, führt dagegen nur zu mehr Fußschmerzen.

Training der Fußmuskulatur: die optimale Hilfe gegen Fußschmerzen, egal ob mit oder ohne Übergewicht

Barfußgehen, egal ob ganz ohne Schuhe oder mit Barfußschuhen, ist ein Teil der Lösung. Denn es trainiert die Fußmuskulatur.

Aber wie mit jedem Training kommt es auf die Dosierung an. Wer bisher nicht barfuß gegangen ist, und dann vielleicht noch unter der einen oder anderen Fußfehlstellung leidet, braucht einen sinnvollen Trainingsaufbau. Sonst kann das Problem mit den Fußschmerzen schlimmer statt besser werden.

Barfußgehen ist die einfachste Sache der Welt. Man zieht die Schuhe aus und geht mit nackten Füßen oder auf Socken umher. Dabei sollte man etwas auf den Untergrund achten, zum Beispiel sind Socken auf glattem Boden oft sehr rutschig oder im Freien können Glasscherben oder ähnliches zu Verletzungen führen.

Den Anfang macht man also am besten in der Wohnung, auf dem Teppich. Man fängt mit fünf Minuten Barfußgehen am Tag an und steigert nach und nach. Weitere Steigerungsmöglichkeiten sind durch die Wahl des Untergrundes gegeben, so zum Beispiel auf Rasen (zum Beispiel Fußballplatz), Waldboden oder Sand.

Neben dem einfachen Barfußgehen gibt es noch die Fußgymnastik. Die beiden Methoden lassen sich nach Belieben kombinieren.

Fußgymnastik gegen Fußschmerzen, nicht nur für Übergewichtige

Fußgymnastik ist Krafttraining für die Füße. Schon mit wenigen Minuten täglich lassen sich beachtliche Erfolge erzielen. Welches die besten Übungen sind, hängt davon ab, welches Fußproblem man genau hat. Es ist also sinnvoll, zuerst den Orthopäden nach der Diagnose zu fragen, und dann nach den passenden Übungen zu suchen.

Wer als Übergewichtiger Fußschmerzen hat, sollte also zuerst nach passenden Schuhen suchen, dann Barfußgehen und Fußgymnastik in Betracht ziehen. Als letzten Punkt gibt es noch die Einlagen.

Orthopädische Einlagen gegen Fußschmerzen bei Übergewicht

Orthopädische Einlagen gleichen Fußfehlstellungen aus. Aber auch wenn keine Fehlstellung vorliegt, können die Einlagen helfen.

Denn sie bewirken die Entlastung, die Entspannung, die erst dazu führt, dass Training die optimale Wirkung erzielen kann.

Jedes Training lebt nicht nur von der Anstrengung, sondern immer von der sinnvollen Abfolge von Anstrengung und Entspannung. Das gilt auch für das Training der Fußmuskulatur, wenn man Fußschmerzen entgegenwirken möchte.

Füße hochlegen entspannt die Fußmuskulatur natürlich auch. Aber das ist nicht immer möglich. Und auch nur selten sinnvoll. Orthopädische Einlagen können helfen, schmerzfrei unterwegs zu sein, auch wenn es eigentlich Grund für Fußschmerzen gibt.

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Mit den Einlagen kann man weiter gehen, auch wenn die (noch) schwachen Fußmuskeln schon an der Grenze der Belastbarkeit angekommen sind.

Ärztlich verschriebene orthopädische Einlagen gegen Plattfüße, Senk-Spreizfüße oder welche Fußfehlstellung auch immer sollten so oft wie möglich getragen werden. Bis zum Ausgleich der Fehlstellung.

Fußgymnastik und gelegentliches Barfußgehen sind trotzdem sinnvoll.

Nach dem Ausgleich der Fehlstellung, oder auch wenn gar keine vorliegt, können die Einlagen aber immer noch zur Entspannung und Entlastung der Füße beitragen.

Gerade wenn ein hohes Gewicht zu einer starken Belastung der Füße führt, kann das abwechselnde Gehen, mal mit Einlagen und mal barfuß oder mit Barfußschuhen, zu einem guten Training der Fußmuskulatur führen, ohne dass es zur schmerzhaften Überlastung kommt.

Zuerst geht man also fast die ganze Zeit mit den Einlagen, dann verlängert man nach und nach die Zeit, die man ohne Einlagen unterwegs ist. Nach und nach wird man die Einlagen immer weniger brauchen.

Und das in doppelter Hinsicht. Denn die Einlagen bewirken, dass man schmerzfrei unterwegs sein kann. Man kann also zu Fuß gehen, auch richtig weit. Das ist die optimale Voraussetzung zum Abnehmen.

Dadurch sinkt auch die Belastung der Füße. Während gleichzeitig die Fußmuskulatur immer stärker wird. Die Fußschmerzen verschwinden dann nach und nach ganz. Die Einlagen, die eine Zeit lang wichtig waren, werden nach und nach überflüssig werden.

Training der Fußmuskulatur mithilfe orthopädischer Einlagen

Orthopädische Einlagen entlasten die Füße, so dass man schmerzfrei gehen kann.

Für das Training der Fußmuskulatur probiert man zunächst aus, wie weit, oder wie lange man schmerzfrei gehen kann, in bequemen, flachen Schuhen, ohne die Einlagen.

Den Rest des Tages ist man dann mit den Einlagen unterwegs. Denn Quälerei bringt überhaupt nichts.

Durch die Einlagen kann man weiter schmerzfrei gehen, was Bewegung schafft, die gut zum Abnehmen ist.

Am nächsten Tag probiert man wieder aus, wie weit man ohne Einlagen kommt. Den Rest des Tages geht man dann mit Einlagen. Im Laufe der Zeit wird man immer länger ohne Einlagen unterwegs sein können.

Denn die Füße wurden trainiert, aber nicht überlastet. Dadurch werden sie immer kräftiger.

Nach und nach werden die Einlagen also überflüssig werden. Man kann sie immer noch für außergewöhnliche Belastungen in Reserve halten, aber nach einer Weile wird man sie nicht mehr täglich brauchen.

Schmerzfrei gehen zu können, führt dazu, dass man sich mehr bewegt, ganz automatisch. Das ist gut zum Abnehmen.

Am Anfang kann es sein, dass man sich erst an die Einlagen gewöhnen muss. Das kann ein paar Tage dauern. Aber danach sind sie wirklich hilfreich.

Wenn die Schmerzen nicht weggehen, kann ein Besuch beim Orthopäden helfen. Denn es gibt auch andere Fußprobleme, nicht alles ist Überlastung.

Wer dann, schlank geworden oder auf dem Weg dorthin, weiterhin viel zu Fuß geht, wird die Einlagen bald nicht mehr brauchen. Die Auswahl an Schuhen, in denen man bequem gehen kann, wird größer werden. Und auch die besonders gesunde Alternative, das Gehen in Barfußschuhen, wird immer einfacher möglich sein.

Wer Übergewicht und Fußschmerzen hat, muss sich also nicht entscheiden, welches Problem er zuerst lösen will. Das eine bedingt das andere, es hängt zusammen. Es löst sich immer beides.

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Beitragsbild: Anatta_Tan/Shutterstock