Lebensmittel mit hohem Gehalt an Vitamin-B1
27. August 2021
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2 Minuten
Astrid Kurbjuweit

Thiamin oder Vitamin B1 ist ein wasserlösliches Vitamin aus der Gruppe der B-Vitamine. Der Mensch ist darauf angewiesen, es mit der Nahrung aufzunehmen, am besten täglich. Denn wie alle wasserlöslichen Vitamine kann es nur in unbedeutendem Maße gespeichert werden. Erste Krankheitsanzeichen können bereits nach zwei Wochen Vitaminverzicht auftreten.

Auf der anderen Seite ist es aber recht einfach, den Bedarf mit der Nahrung zu decken. Vor allem in Vollkorngetreide ist das Vitamin reichlich enthalten, aber auch in Schweinefleisch, Hülsenfrüchten, Hefe, Sonnenblumen- und anderen Kernen, Nüssen und Sojabohnen. Auch Milch, Milchprodukte, Obst und Gemüse enthalten geringere Mengen Vitamin B1. Alle natürlichen, kohlenhydrathaltigen Lebensmittel enthalten Vitamin B1. Weißes, ausgemahlenes Mehl und Zucker enthalten dagegen keine nennenswerten Mengen. Eine halbwegs gesunde, vollwertige Ernährung sichert also den Bedarf.

Vitamin B1 Bedarf

Es wird davon ausgegangen, dass Erwachsene zwischen 1 und 1,4 Milligramm Vitamin B1 am Tag benötigen. Diese Menge ist zum Beispiel in 100 Gramm Schweinefleisch und einem Vollkornbrötchen enthalten. Oder in 200 Gramm Gemüse, 100 Gramm Vollkornreis und einem Glas Sojamilch. Bei halbwegs gesunder Lebensweise wird eine Supplementation von Vitamin B1 also nur selten notwendig sein. Es schadet auch nicht, wenn zu viel aufgenommen wird, der Überschuss wird einfach über die Nieren ausgeschieden. Folgen einer Überdosierung sind bisher nicht bekannt geworden, außer bei intravenöser Gabe.

Mangel an Vitamin B1

Obwohl eine Unterversorgung bei normaler Ernährung selten ist, können durch Fehl- oder Mangelernährung wie zum Beispiel durch Diäten oder eine an Zucker und Weißmehl reiche Ernährung Mangelerscheinungen entstehen. Diese machen sich durch Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Reizbarkeit, Depressionen, Wadenkrämpfe und andere Muskelprobleme oder Herzbeschwerden bemerkbar. Im Extremfall tritt die Krankheit Beri-Beri auf. Die meisten Symptome können durch die Beteiligung des Vitamins B1 am Kohlenhydrat-Stoffwechsel erklärt werden. Wenn das Gehirn oder die Muskulatur nicht mehr ausreichend mit Kohlenhydraten versorgt werden, treten Probleme auf.

Die Bedeutung des Vitamins B1 wurde offenbar, als Maschinen zum Schälen von Reis erfunden und eingesetzt wurden. Viele Menschen, die sich hauptsächlich von Reis ernähren, erkrankten an Beri-Beri, weil sie ihre Ernährung auf polierten Reis umgestellt hatten.

Auch wenn Mangelerscheinungen selten sind, so kommen sie doch regelmäßig im Zusammenhang mit übermässigem Alkoholkonsum vor. Alkoholabhängige haben fast immer einen Vitamin B1 Mangel. Auch durch Rauchen wird die Vitamin B1 Aufnahme vermindert, sodass ein Mangel wahrscheinlicher wird. Vitamin B1 wird bei der Verdauung der Kohlenhydrate verbraucht, daher kann ein Mangel auftreten, wenn die Nahrung einen hohen Anteil an „leeren“ Kohlenhydraten wie Zucker und Weißmehl enthält, die selbst kein Vitamin B1 enthalten.

Es wird vermutet, dass Sportler, die einen hohen Energie- und damit auch Kohlenhydratumsatz haben, einen erhöhten Bedarf an Vitamin B1 haben. Nachgewiesen ist dies allerdings nicht. Vermutlich wird der erhöhte Bedarf auch durch die höhere Nahrungsaufnahme gedeckt, sodass durch Sport kein Mangel entsteht.

Weiterführende Informationen gibt es unter anderem bei DocMedicus.

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Beitragsbild: Tatjana Baibakova/Shutterstock