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Schmerzen beim Abnehmen

Schmerzen beim Sitzen? Bauchschmerzen, Knieschmerzen? Die Liste ist noch länger. Ja, Abnehmen kann Schmerzen verursachen. Ein Trost: es ist vorübergehend.
Schmerzen am Hintern, Sitzknochen auf einmal zu spitz, Abnehmen hat Nebenwirkungen
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11 Minuten
Astrid Kurbjuweit
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Es kann tatsächlich passieren. Abnehmen kann Schmerzen verursachen. Wenn das Körperfett abgebaut wird, verändert der Körper sich drastisch, je mehr man abnimmt, umso größer sind die Veränderungen.

Schmerzen beim Abnehmen können an den unterschiedlichsten Körperstellen auftreten. Meistens sind sie harmlos und vorübergehend.

Aber man kann auch während und nach dem Abnehmen krank werden. Das muss nicht immer mit der Gewichtsreduktion zusammenhängen. Im Zweifel fragt man also besser eine Ärztin, einen Arzt.

Schmerzen beim Abnehmen? Was soll das?

Wer abnimmt, tut das auch in der Hoffnung auf eine Verbesserung des Wohlbefindens. Wenn sich dann, auch wenn es nur vorübergehend ist, stattdessen Schmerzen einstellen, wirkt sich das nicht so positiv auf die Motivation aus.

Das Verständnis der Mitmenschen hält sich meistens auch in Grenzen.

Es hilft, wenn man sich klarmacht, dass es tatsächlich sein kann, dass Abnehmen, direkt oder indirekt, Schmerzen verursachen kann. Das ist keine Einbildung, und es ist tatsächlich ausgesprochen unangenehm.

Es hilft, sich klarzumachen, dass diese Schmerzen, wenn sie denn tatsächlich vom Abnehmen kommen, auch wieder vorbeigehen werden.

Und schließlich treten abnehmbedingte Schmerzen erst dann auf, wenn bereits gewisse Erfolge zu verzeichnen sind. Sie sind also in gewisser Weise ein Indikator dafür, dass man sich auf dem richtigen Weg befindet.

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Bei unklaren Schmerzen sollte man natürlich immer eine Ärztin/einen Arzt um eine Abklärung bitten, denn auch wenn man gerade abnimmt, kann man Schmerzen bekommen, die nichts mit der Gewichtsreduktion zu tun haben, und die behandelt werden sollten.

Es kann an allen möglichen und unmöglichen Stellen wehtun, häufig sind Beschwerden

  • am Hintern, vor allem beim Sitzen
  • im rechten Oberbauch
  • an verschiedenen Stellen im Bauch, vor allem während der Bewegung
  • an Füßen, Knien, Hüften, allgemein am Bewegungsapparat
  • am Rücken
  • auf der Haut (Wundscheuern)

Schmerzen beim Abnehmen können quasi überall auftreten.

Schmerzen beim Sitzen

Körperfett dient nicht nur als Energiespeicher, es isoliert und polstert auch. Das kann man besonders dann deutlich bemerken, wenn die Fettpolster am Hintern weniger werden und die Sitzknochen auf einmal so spitz erscheinen.

Das kann man zwar nicht sehen, dafür umso deutlicher fühlen.

menschlicher Beckenknochen, bearbeitetes Röntgenbild, schmerzen beim abnehmen

Ein menschlicher Beckenknochen im (bearbeiteten) Röntgenbild, die Sitzknochen am unteren Rand. Da kommen die Schmerzen beim Abnehmen her.
Foto: Marko Aliaksandr/Shutterstock

Dann schmerzt das Sitzen, besonders auf harten Unterlagen, sehr. Diese Schmerzen können auch dann auftreten, wenn objektiv noch genügend Polsterung vorhanden ist.

Seine Sitzknochen kann man übrigens immer ertasten, auch dann, wenn eine gut isolierende Fettschicht vorhanden ist. Man sitzt immer auf seinen Sitzknochen, egal, wie dünn oder dick man ist. Trotzdem sind diese Schmerzen möglich.

Wer viel abnimmt, wird immer mal wieder Phasen erleben, in denen diese Schmerzen auftreten und dann wieder verschwinden.

Wenn man sich sicher ist, dass die Schmerzen ihre Ursache in den weniger werdenden Fettpolstern haben, braucht man keine Behandlung.

Die Schmerzen verschwinden von alleine wieder, der Körper gewöhnt sich an die neuen Verhältnisse. Zwischenzeitlich kann man sich mit einem Kissen Linderung verschaffen.

Oder weniger sitzen, sich mehr bewegen. Dann fällt es nicht auf.

Schmerzen im rechten Oberbauch

Bauchschmerzen können zehntausend Ursachen haben.

Deshalb sollte man mit Bauchschmerzen jeder Art zu einem Arzt gehen, sie können vielfältige Ursachen haben, die nicht alle harmlos sind.

Schmerzen im rechten Oberbauch treten beim Abnehmen relativ häufig auf, es können Leberschmerzen sein.

Schmerzen beim Abnehmen: im rechten Oberbauch kann es die Leber sein

Schmerzen beim Abnehmen: im rechten Oberbauch kann es die Leber sein
Foto: Dmitri_st/Shutterstock

Das Abbauen und Verwerten des Körperfettes ist eine große Belastung für die Leber. Hinzu kommt, dass in Zeiten allgemeiner Umweltverschmutzung im Körperfett Schadstoffe der unterschiedlichsten Arten eingelagert sind. Diese werden beim Abnehmen freigesetzt, die Leber muss sie unschädlich machen.

Die Leber hat beim Abnehmen also zu tun, manchmal vielleicht zu viel.

Das belastet die Leber, die darauf unter Umständen mit Schmerzen reagiert. Insbesondere, wenn bereits aus anderen Gründen eine Vorschädigung der Leber vorliegt, können diese Aufgaben die Leber überfordern.

Der Arzt kann sagen, ob eine Behandlung erforderlich ist, ob unter Umständen das Abnehmen besser etwas langsamer erfolgen sollte.

Sich während des Abnehmens (und auch sonst) gesund zu ernähren, auf Genussgifte zu verzichten, kann das Problem lösen, oder zumindest verkleinern. Die Ärztin sollte man dennoch aufsuchen.

Seitenstechen

Schmerzen in der Seite, die beim Sport oder anderer Anstrengung auftreten, können auch Seitenstiche (oder Seitenstechen) sein. Das ist zwar sehr schmerzhaft, aber harmlos. Langsam machen beim Sport, nicht übertreiben, ist die beste Behandlung.

Unklare Bauchschmerzen

Auch Bauchschmerzen, die nicht genau einer bestimmten Stelle zugeordnet werden können, können ihre Ursache im Abnehmen haben.

Das Viszeralfett, das im Bauchraum zwischen den inneren Organen liegt, ist nicht nur gesundheitsbeeinträchtigend und störend, es füllt auch den Platz zwischen den Organen aus.

Wenn nun das Fett schwindet, verändern die Organe ihre Position im Bauchraum, während sich das Bindegewebe, das die Organe stützt, erst wieder an seine Aufgabe gewöhnen muss.

Gleichzeitig ist die Bauchdecke, die durch die Bauchmuskeln gebildet wird, vorübergehend zu groß. Ein Zustand, den auch Frauen in der Zeit nach einer Geburt kennen.

Wenn in der Zeit heftige Bewegungen, wie zum Beispiel Springen, oder auch Ballspielen, die Schmerzen auslösen, dann kann man entweder solange mit diesen Aktivitäten pausieren, bis es wieder besser ist.

Oder man kann Shapewear oder Kompressionswäsche tragen. Das bringt Entlastung und lässt einen schlanker aussehen.

Wenn keine andere Ursache für die Schmerzen gefunden wird, dann kann ein regelmäßiges, moderates Bauchmuskeltraining helfen, die nötige Stabilität wieder herzustellen und die Organe an ihrem Platz zu halten.

Gelenkschmerzen

Gelenkschmerzen können viele Ursachen haben, meistens hängen sie nur indirekt mit dem Abnehmen zusammen.

Zum Beispiel kann es sein, dass ein zu großer Eiweiß- und/oder Fettkonsum, wie er bei kohlenhydratarmen Diäten vorkommen kann, zu Gicht oder Gichtanfällen führt.

Nicht jeder reagiert auf diese Weise auf einseitige Ernährung, aber spätestens, wenn man solche Symptome bekommt, sollte man über eine ausgewogene Ernährung mit allen Nährstoffen nachdenken.

Sowohl Gelenkschmerzen als auch Gicht können aber behandelt werden, man sollte damit also eine Arztpraxis aufsuchen.

Schmerzen in Knien, Hüften, Füßen

Wer abnimmt, beginnt meistens auch ein Sportprogramm.

Viele finden es schwierig, vernünftig und langsam einzusteigen, sie überfordern sich. Die Schmerzen in den Gelenken, in den Muskeln, Sehnen und Bändern, allgemein am Bewegungsapparat sind dann die Quittung für die Überlastung.

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Wenn die Schmerzen da sind, hilft nur eine Trainingspause. Die man dann wirklich machen sollte. Quälerei führt nur dazu, dass es schlimmer wird. Das bringt überhaupt gar nichts.

Das gilt immer, egal, ob es sich um harmlosen Muskelkater oder um eine Verstauchung, eine Sehnenreizung oder was auch immer handelt.

Während der Pause kann man dann gucken, ob man vielleicht noch etwas tun kann.

Schmerzen beim Abnehmen? Fuß-Fehlstellungen können die Ursache sein

Viele Schmerzen in Füßen, Knien, Hüften, manchmal auch im Rücken bis hoch in den Nacken gehen auf eine Fuß-Fehlstellung zurück.

Fuß-Fehlstellungen kann jeder bekommen. Allerdings fördert Übergewicht die Entwicklung. Es ist also gut möglich, dass man seine Fuß-Fehlstellung schon länger hat. Aber erst, wenn man in Bewegung kommt, beginnt, Sport zu treiben, dann macht sie sich mit Schmerzen bemerkbar.

Dagegen helfen orthopädische Einlagen, passende, flache Schuhe und Fußgymnastik. Fußschmerzen sollte man nicht einfach aushalten.

Der Neuanfang nach einer Trainingspause sollte dann einem sinnvollen Trainingsplan folgen, mit langsamem Beginn und einer allmählichen Steigerung. So kann man seine Fitness und seinen Kalorienverbrauch am schnellsten steigern, ohne sich zu überlasten.

Rückenschmerzen

Auch Rückenschmerzen können von sportlicher Überlastung kommen. Öfter kommen sie aber von zu wenig Sport in der Vergangenheit.

Das Fettgewebe hat unter anderem auch eine stützende Funktion. Wenn es verschwindet, macht sich der Mangel an Rückenmuskulatur wieder bemerkbar.

Mit Sport, auch mit spezieller Rückengymnastik, kann man die Schmerzen langfristig wieder zum Verschwinden bringen.Kräftige Rückenmuskeln sind die Lösung des Problems. Die kann man sich erarbeiten.

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Das bringt auch noch so einige positive Nebenwirkungen mit sich. Mit starken Rückenmuskeln verbessert sich die Körperhaltung. Man sieht schlanker und oft auch jünger aus, alle Bewegungen werden dynamischer.

Rückentraining lohnt sich also in jedem Fall.

Degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule, die auch zu Rückenschmerzen führen können, sollten dagegen ärztlich behandelt werden.

Schmerzen beim Abnehmen: wundgescheuert

Auch die Haut kann beim Abnehmen Schmerzen verursachen. Solange man dick ist, ist der Körper oft rund und kompakt.

Durch das Abnehmen verlieren die Fettzellen ihren Inhalt, das Unterhautfett wird vorübergehend lose, schwabbelig. Und entwickelt bei Bewegung eine gewisse Eigendynamik.

Wenn dabei Haut auf Haut scheuert, ist es bis zum schmerzhaften Wundscheuern nicht mehr weit.

Insbesondere wenn man dabei auch noch schwitzt, wie es bei sportlicher Betätigung der Fall ist, kann man fast davon ausgehen, dass man sich wundscheuern wird.

Wie stark dieses Problem auftritt, hängt von einer Reihe von Faktoren ab. Wer jung ist, langsam und wenig abnimmt, hat eher keine Probleme. Je älter man ist, je schneller und je mehr man abnimmt, umso größer wird das Problem, umso wahrscheinlicher tritt es auf.

Im Allgemeinen bilden sich das Bindegewebe und die Haut nach einer Weile entsprechend zurück, so dass man den vorübergehenden, schwabbeligen Zustand als eindeutigen Hinweis sehen kann, dass man tatsächlich abgenommen hat.

Damit kann man es dann besser aushalten.

Aber bevor man zum Sport geht oder sonst aktiv wird, kann man überprüfen, ob und wo Haut auf Haut scheuern kann. Wenn man das so ändert, dass stattdessen Stoff auf Stoff scheuert, dann gibt es im Allgemeinen keine Probleme.

Man kann auch Shapewear oder Kompressionswäsche tragen. Das erleichtert deutlich, auch optisch.

Wenn sich die losen Hautfalten nicht nach einer Weile von alleine zurückbilden, dann spricht man von einer Fettschürze oder überschüssiger Haut. Das kann behandelt werden, auch wenn es direkt erstmal keine Schmerzen verursacht.

Wer abnimmt, hat’s nicht leicht

Schmerzen beim Abnehmen sind gar nicht so selten. Es kann also durchaus vorkommen, dass Abnehmen zu unangenehmen Begleiterscheinungen, auch zu Schmerzen führt.

Wenn das Abnehmen die Ursache der Schmerzen ist, dann werden sie wieder verschwinden. Wenn bestimmte Verhaltensweisen, ungesunde Ernährung oder übertriebener Sport, die Ursachen sind, dann kann man das ändern und sich vernünftiger verhalten.

Mit gesunder Ernährung und einem der eigenen Fitness angepassten Sportpensum kann man gut abnehmen, man muss nicht übertreiben oder in Extreme verfallen. Schmerzen können hier auch ein Warnsignal sein, dass man es übertreibt.

In jedem Fall lohnt es sich auf Dauer, die Schwierigkeiten zu überstehen, nicht aufzugeben, weiter abzunehmen. Am Ende wird man sich besser fühlen als vor der Abnahme.

Andauerndes Übergewicht schränkt stärker ein als vorübergehende Unannehmlichkeiten. Sich bei Problemen oder Schmerzen Linderung zu verschaffen ist trotzdem sinnvoll.

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Beitragsbild: Monthira/Shutterstock