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Abnehmen mit Aquafitness und Wassergymnastik: Es ist egal, wie viel man wiegt

Hochgewichtige Menschen können im Wasser feststellen, dass sie nicht weniger fit sind als Schlanke. Sport im Wasser kann eine Offenbarung sein. Aquafitness macht Spaß, macht fit, macht schlank, und wenn man Glück hat, bezahlt es die Krankenkasse.
Aquafitness - gelenkschonend fit und schlank werden im Wasser
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8 Minuten
Astrid Kurbjuweit
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Wer abnehmen möchte, möchte auch mit Sport anfangen. Aber wenn man (noch) recht viel wiegt, ist Sport oft beschwerlich und kann sogar Schmerzen verursachen.

Sport im Wasser ist gelenkschonend und es spielt überhaupt keine Rolle, wie viel man wiegt, denn das Wasser trägt das Gewicht.

Aquafitness, Wassergymnastik und eine ganze Reihe von anderen Sportarten im Wasser verbrauchen überraschend viel Kalorien, machen enorm fit.

Welche Sportarten es gibt, was man beachten sollte und wie man einen Kurs findet, der zu einem passt.

Was ist Aquafitness?

Aquafitness ist ein effektives Ganzkörpertraining im Wasser.

Meistens wird es in Becken mit einer Wassertiefe von 1,20m bis 1,30m durchgeführt.

Man steht auf dem Boden des Wasserbeckens, das Wasser trägt das Körpergewicht und man macht Übungen gegen den Wasserwiderstand.

Alternativ kann Aquafitness auch im tiefen Schwimmerbecken durchgeführt werden. Dann wird trotzdem in aufrechter Körperhaltung trainiert, wobei das Körpergewicht von unterschiedlichen Schwimmhilfen getragen wird.

Aquafitness in der Gruppe im Schwimmbecken

Aquafitness sieht leicht aus, ist aber enorm anstrengend, verbraucht entsprechend viele Kalorien
Foto: LightField Studios/Shutterstock

Aquafitness wird meistens in Form von Kursen angeboten, man bekommt die Übungen gezeigt, übt in der Gruppe, oft auch mit Musik. Es ist nicht nur anstrengend, es ist auch kurzweilig und gesellig.

Man wird schnell fitter, und man verbrennt eine Menge Kalorien.

Und weil das Körpergewicht dabei überhaupt nicht stört, ist das Training im Wasser oft auch Bestandteil der Adipositastherapie.

Aquafitness und Wassergymnastik, was ist der Unterschied?

Eigentlich gibt es keinen Unterschied. Aber viele Kursanbieter verwenden die Begriffe so, dass Wassergymnastik eher etwas ruhiger ist, eher in der Rehabilitation oder im Seniorensport angeboten wird.

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Zuletzt aktualisiert am 10. Oktober 2024 um 20:00 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Während Aquafitness sich eher an jüngere Menschen richtet, mit höherer Anstrengung einhergeht und insgesamt eine bessere Fitness voraussetzt.

Aber man kann in jedem Kurs die Übungen in seinem eigenen Tempo, in seiner eigenen Intensität durchführen.

Man braucht jedenfalls nicht davon auszugehen, dass man mit höherem Gewicht automatisch weniger fit wäre. Das Wasser trägt das Gewicht, man ist genauso fit wie andere Leute auch.

Wie viele Kalorien verbraucht Aquafitness?

Wie bei allen Sportarten ist es auch bei Aquafitness nicht die Sportart, sondern der Sportler, die Sportlerin, die die Kalorien verbrauchen.

Je fitter man ist, je intensiver man übt, umso höher ist der Kalorienverbrauch.

Es ist also wie in allen Sportarten, je länger man dabei ist, umso mehr Kalorien wird man verbrauchen.

Hinzu kommt allerdings der Umstand, dass das Training im Wasser stattfindet.

Die Wassertemperatur hat einen großen Einfluss auf den Energieverbrauch. Je kälter das Wasser ist, umso mehr Kalorien werden verbraucht.

Und das Wasser hat noch einen zweiten Effekt. Jede Bewegung bringt auch das Wasser in Bewegung. Man muss ständig ausgleichen, ausbalancieren, sich gegen den Wasserwiderstand halten.

Dadurch werden beim Aquafitness alle Muskeln des Körpers trainiert. Auch die tiefliegenden Stabilisatoren, die sonst oft vernachlässigt werden.

Je mehr Muskeln arbeiten müssen, umso höher ist der Kalorienverbrauch.

Schätzungen gehen für Aquafitness von 400 kcal pro halber Stunde Training aus. Aber es gibt natürlich große Unterschiede.

Aquafitness und ähnliche Sportarten, was gehört alles dazu?

Aquafitness ist ein Oberbegriff, der jede Art von Fitnesstraining im Wasser umschreibt.

Je nach Schwerpunktsetzung kann man aber mehr die Ausdauer, oder mehr die Muskeln trainieren, man kann unter Wasser Rad fahren (Aquacycling) oder echtes Krafttraining machen.

Aquacycling - Rad fahren unter Wasser

Aquacycling ist fast wie Rad fahren, aber es werden mehr Muskeln beansprucht
Foto: Lisavo/Shutterstock

Die Gymnastik wird oft mit Musik animiert und so angeleitet, dass es richtig Spaß macht. Egal, wie alt oder jung man ist.

Daneben gibt es Kurse, die bestimmte Zielgruppen ansprechen, wie die Wassergymnastik für den Seniorensport oder das Aquarobic, das eher junge Leute ansprechen soll.

In manchen Kursen kann man im Wasser tanzen, natürlich auch nach Musik. Man kann hüpfen und springen, auch wenn man zu denen gehört, bei denen an Land die Gelenke schon gehörig knirschen.

Aquajogging bezeichnet Joggen unter Wasser, Aquacycling ist Radfahren unter Wasser, auf speziellen Rädern.

Aquapower ist Krafttraining im Wasser, und je nachdem, welches Equipment verwendet wird, gibt es noch weitere Kurse mit anderen Namen.

Wenn man sich auf das Training im Wasser einlässt, wird es jedenfalls nie langweilig, und man kann seine Fitness immer weiter verbessern, dabei auch immer weiter abnehmen.

Generell steht bei der Wassergymnastik eher der Nutzen im Vordergrund, während alles, was mit Aqua- beginnt, in den Vordergrund stellt, dass der Sport auch Spaß machen soll.

Fit und schlank kann man mit allem werden.

Wassergymnastik als Rehasport

Im Rehabilitationssport (Rehasport) spielt Wassergymnastik und überhaupt Sport und Bewegung im Wasser eine wichtige Rolle.

Wer Rehasport machen möchte, braucht ein Rezept vom behandelnden Arzt.

Diagnosen, bei denen Rehasport verordnet werden kann, sind unter anderem Rückenbeschwerden, Diabetes, Adipositas und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Wenn man das Rezept hat, übernimmt die Krankenkasse die Kurskosten.

Wenn man kein Rezept hat, kann man immer noch Glück haben, und die Krankenkasse beteiligt sich an den Kurskosten im Rahmen einer allgemeinen Präventionsmaßnahme.

Fragen kostet nichts.

Aquafitness für alle

Aquafitness kann von jedem ausgeübt werden. Alter, Gewicht und Sportlichkeit spielen überhaupt keine Rolle. Auch als Rehabilitationssportart ist es geeignet.

Wenn man nicht vollständig gesund ist, sollte man allerdings vorher seinen Arzt fragen. Das gilt für alle Sportarten, sowohl im Wasser als auch an Land.

Auch Nichtschwimmer können mitmachen, sie sollten allerdings im flachen Wasser bleiben.

Alles, was man braucht, ist ein Schwimmbad (und entsprechende Kleidung).

In vielen Schwimmbädern werden inzwischen auch Kurse angeboten, die mit Musik untermalt werden und so gestaltet sind, dass das Training richtig Spaß macht.

Sonstiges Equipment wie Schwimmnudeln und ähnliches wird in den Kursen gestellt. Man braucht nur dann eigene, wenn man ohne Kurs, für sich alleine, üben möchte.

Viele Kurse werden von den Krankenkassen als Präventionsmaßnahmen unterstützt. Aber natürlich kann man auch für sich alleine üben. Besser ist, zuerst in einem Kurs die Übungen zu lernen, und dann erst alleine weiterzumachen.

Aquafitness-Kurse

Kurse haben den Vorteil, dass man die richtige Technik lernt und dass sie zusammen mit anderen stattfinden.

Man kann also sehen, dass es wirklich eine Sportart für alle ist und dass die Dünnen auch nicht unbedingt immer sportlicher sind.

Daneben lernt man in den Kursen viele Übungen, die einem alleine wahrscheinlich nicht eingefallen wären.

Wer lieber alleine üben möchte, der kann sich seinen eigenen Kurs mithilfe eines passenden Buches, einer Video-Anleitung oder ähnlichem zusammenstellen.

Aquafitness-Geräte

Zu den Übungen werden verschiedene Geräte verwendet, die speziell für Aquafitness entwickelt worden sind.

So braucht man für das Aquajogging im tiefen Wasser einen speziellen Auftriebsgürtel.

Es gibt spezielle Hanteln und Geräte, die den Wasserwiderstand erhöhen. In Kursen kann man diese ausleihen und auch lernen, wie sie verwendet werden.

Viele Übungen sind aber auch ganz ohne Geräte und Hilfsmittel möglich.

Ausdauer- und Krafttraining

Mit Aquafitness lässt sich sowohl das Herz-Kreislauf-System als auch die Muskulatur trainieren. Dabei werden die Gelenke und Sehnen geschont, da das Wasser das Körpergewicht trägt.

Deshalb wird es in allen Varianten auch häufig in der Rehabilitation nach Verletzungen eingesetzt.

Beachten sollte man dabei, dass Schonung der Gelenke, Sehnen und Knochen bedeutet, dass sie nicht trainiert werden.

Wenn ein solches Training erwünscht ist, wie zum Beispiel bei Osteoporose, sollte die Wassergymnastik durch andere Sportarten ergänzt werden.

Weitere Auswirkungen

Das Training im Wasser hat noch weitere positive Auswirkungen.

Durch den Wasserdruck wird der Druck auf die oberflächlichen Blutgefäße erhöht. Dieser Druck setzt sich auch im gesamten Körper fort, sodass die Herzfrequenz bei gleicher Leistung sinkt.

Der Temperaturunterschied zwischen Wasser und Luft führt zu einer Anregung des Immunsystems.

Im Wasser ist der Muskeltonus niedriger, dadurch kommt es zu einem entspannenden Effekt.

Und, was für Übergewichtige besonders wichtig ist, im Wasser wiegt der Körper nur einen Bruchteil des Gewichtes an Land. Die Bewegungen sind also für Übergewichtige nicht beschwerlicher als für Normalgewichtige.

Das Training im Schwimmbad, vor allem in der Kursgruppe, hat noch weitere Vorteile.

Während Übergewichtige, die im Park oder an sonstigen öffentlichen Orten Sport machen, sich oft Bemerkungen, sogar Beleidigungen anhören müssen, scheint die Sportgruppe im Schwimmbad davor gut zu schützen.

Das wirkt sehr entspannend und trägt dazu bei, den Spaß am Sport zu behalten.

Aquafitness und Abnehmen

Aquafitness kann ohne Einschränkungen auch mit einem hohen Körpergewicht ausgeführt werden. Das erleichtert die Reduktion dieses Körpergewichtes.

Die Intensität der Übungen kann jederzeit an den eigenen Trainingsstand angepasst werden, dadurch wird im Laufe der Zeit immer mehr Energie verbraucht.

Die steigende Fitness und zunehmende Muskelmasse erhöhen auch den Energieverbrauch in Ruhe.

Wenn das Wasser nicht zu warm ist, dann entsteht schon durch den Kältereiz ein hoher Energieverbrauch (Aber Vorsicht, hinterher kommt der Hunger).

Und vor allem macht es Spaß, eine wichtige Voraussetzung, um auch tatsächlich dabei zu bleiben. Also eine richtig gute Sportart zum Abnehmen.

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Beitragsbild: AMA/Shutterstock