Vitamin B2 oder Riboflavin gehört zur Gruppe der B-Vitamine und ist ein wasserlösliches Vitamin. Es muss regelmäßig mit der Nahrung aufgenommen werden und kann nur für kurze Zeit im Körper gespeichert werden. Vitamin B2 wird von Pflanzen und Mikroorganismen hergestellt. Menschen und Tiere müssen es mit der Nahrung aufnehmen.
Riboflavin hat eine intensiv gelbe Farbe und wird deshalb auch als Farbstoff in der Lebensmittelindustrie verwendet. Natürlich hat es auch in der Natur die Rolle eines Farbstoffes. So ist es unter anderem in gelben Gemüsen und in den Randschichten von Getreide enthalten. Überdosierungen kann man ebenfalls an der gelben Farbe erkennen, die in dem Fall der Urin annimmt.
Vorkommen von Vitamin B2
Rivoflavin ist in allen pflanzlichen und tierischen Zellen enthalten. Allerdings in unterschiedlicher Menge. Es kommt in nennenswerten Mengen in Milch und Milchprodukten vor. Gemüse, Fisch, Fleisch, Leber, Eier und Vollkornprodukte enthalten ebenfalls relativ viel Vitamin B2. Besonders viel Vitamin B2 ist in Hefe enthalten. Das wichtigste Vorkommen ist aber in den Randschichten des Getreidekorns. Vitamin B2 aus tierischen Produkten kann besser aufgenommen werden als das aus pflanzlichen Produkten. Vitamin B2 aus Milch oder Milchprodukten wird auch als Lactoflavin bezeichnet. Vitamin B2 ist lichtempfindlich, nicht jedoch hitzeempfindlich. Es ist also auch in gekochten und gebackenen Speisen enthalten. Milch sollte nicht in Flaschen aus hellem Glas aufbewahrt werden, da sonst das Vitamin innerhalb weniger Stunden zerstört wird. Vitamin B2 kommt in der Natur nicht isoliert vor, sondern immer zusammen mit anderen Vitaminen aus der B-Gruppe.
Bedarf an Vitamin B2
Der tägliche Bedarf beträgt etwa 1,4 bis 1,6 mg und wird üblicherweise durch die normale Nahrungsaufnahme gedeckt. Schwangere haben einen erhöhten Bedarf. Durch eine fettreiche Ernährung wird der Bedarf erhöht. Eventuell steigt der Bedarf auch mit steigendem Energieverbrauch. Das ist nicht abschließend geklärt.
Funktion
Vitamin B2 ist am Stoffwechsel der Kohlenhydrate, Proteine und Fette beteiligt. Zusammen mit Vitamin A erhält und verbessert es die Schleimhautfunktion im Verdauungssystem und unterstützt die Aufnahme von Eisen und Vitamin B12. Auch der Stoffwechsel der Schilddrüsenhormone wird durch Vitamin B2 beeinflusst. Es unterstützt die Funktion der Vitamine B6 und Niacin.
Vitamin B2 ist am Fettabbau aus Fettzellen und an der Umwandlung von Purinen in Harnsäure beteiligt. Es hat positive Auswirkungen auf das Immunsystem. Es schützt vor Zellentartungen und vor Stress. Auch wirkt es sich positiv auf Gesundheit und Aussehen von Haut und Haaren aus. Vor allem wegen des Einflusses auf die Schilddrüsenhormone und der Beteiligung am Fettabbau ist es besonders beim Abnehmen wichtig, ausreichend versorgt zu sein.
Mangel und Überdosierung von Vitamin B2
Ein schwerer Mangel an Vitamin B2 ist in den Industrieländern heute fast nur noch bei Alkoholabhängigen oder Magersüchtigen zu beobachten. Ganz selten sind Schwangere betroffen. Ein schwerer Mangel an Vitamin B2 kann zu Schleimhautentzündungen, Hautbeschwerden und -entzündungen, Augenbeschwerden wie nachlassender Sehschärfe, Augenentzündungen und Bindehautentzündungen, neurologischen Störungen und zu einer Beeinträchtigung des Eisenstoffwechsels führen. Das kann auch zu einer Anämie führen. Der Stoffwechsel von Niacin, Vitamin B6, Folsäure und Vitamin K wird beeinträchtigt und kann zu einem Mangel an diesen Vitaminen führen.
Eine leichte Unterversorgung an Vitamin B2 führt zu unspezifischen Symptomen wie Müdigkeit und Arbeitsunlust. Es kann zu Hautrötungen, Rissen in den Mundwinkeln, Juckreiz und Entzündungen des Zahnfleischs kommen. Ein leichter Vitamin B2 Mangel ist bei Frauen relativ häufig. Durch einseitige Ernährung wie zum Beispiel Diäten kann schnell ein leichter Mangel entstehen. Dieser lässt sich aber durch ausgewogene Ernährung auch schnell wieder beseitigen.
Negative Folgen von Überdosierungen sind nicht bekannt. Ein Zuviel wird über den Urin ausgeschieden, wobei es diesen gelb färbt.