Vitamine sind lebenswichtige, essenzielle Nährstoffe, die täglich mit der Nahrung aufgenommen werden müssen. Der Körper kann sie nicht selbst herstellen.
Wenn man beim Abnehmen weniger isst, besteht das Risiko, dass man zu wenig Vitamine zu sich nimmt. Das ist besonders bei einseitigen Diäten ein Problem.
Gleichzeitig gibt es eine Menge Hinweise, dass eine gute Vitaminversorgung das Abnehmen deutlich einfacher machen kann.
Grund genug, mal zu gucken, auf welche Vitamine es beim Abnehmen besonders ankommt und wie man sicherstellen kann, dass der Bedarf gedeckt wird.
Am besten ganz natürlich, ohne Nahrungsergänzung. Denn Abnehmen mit Vitaminen geht am besten mit natürlichen Lebensmitteln.
Inhalt
Was sind Vitamine?
Vitamine sind organische Verbindungen, die von Pflanzen, Mikroorganismen oder Tieren (zum Teil auch von Menschen) hergestellt werden und die man als Mensch zum Leben braucht.
Sie sind Bestandteil der Lebensmittel und man muss sie essen. Und weil sie nicht lange haltbar sind und nur einige im Körper gespeichert werden können, sollte man sie möglichst jeden Tag essen.
Nach dem heutigen Stand der Forschung werden 13 Substanzen in die Klasse der Vitamine eingeordnet.
Die Benennung ist nicht besonders systematisch, da sich herausgestellt hat, dass einige Substanzen, die man ursprünglich für Vitamine hielt, doch keine sind.
Auf der anderen Seite hat sich herausgestellt, dass das Vitamin B eine ganze Klasse sehr unterschiedlicher Substanzen mit ebenso unterschiedlichen Wirkungen ist. Man hat sie einfach durchnummeriert.
Da es insgesamt 13 sind, ist es nicht besonders sinnvoll, von den 13 wichtigsten Vitaminen zu sprechen. Alle sind wichtig.
Auch die Behauptung, egal welche davon wären die 3 wichtigsten Vitamine, ist falsch. Alle sind lebensnotwendig. Da gibt es kein „am wichtigsten“.
Vitamine sind erst seit etwas mehr als 100 Jahren bekannt. Chemisch handelt es sich nicht um eine einheitliche Stoffklasse. Auch die Wirkung der Vitamine im Körper ist sehr unterschiedlich.
Gemeinsam ist ihnen, dass sie lebensnotwendig sind, vom Körper nicht oder nicht in ausreichendem Maße selbst hergestellt werden können und dass es sich um organische Verbindungen handelt.
Das unterscheidet sie von den Mineralstoffen und Spurenelementen, die ebenfalls lebensnotwendig sind.
Vitamine dienen nicht der Energieversorgung, sondern der Regelung vieler unterschiedlicher Prozesse im Körper. Sie sind notwendig, damit der Stoffwechsel funktioniert.
Ohne Vitamine kann die Energie aus Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen nicht verwertet werden, ohne Vitamine gibt es keine Energiegewinnung, keinen Energieverbrauch. Damit auch kein Leben.
Dabei hat jedes Vitamin seine ganz spezifische Funktion. Aber alle sind notwendig, damit das komplexe System menschlicher Körper funktioniert.
Zu den Vitaminen werden heute gezählt: Vitamin A (Retinol), Vitamin B1 (Thiamin), B2 (Riboflavin, früher Vitamin G), B3 (Niacin), B5 (Panthothensäure), B6 (Pyridoxin), B7 (Vitamin H oder Biotin), B9 (Folsäure), B12 (Cobalamin), C (Ascorbinsäure), D (Calciferol), E (Tocopherol), K (Phyllochinon).
Grundsätzlich unterschieden werden die wasserlöslichen Vitamine und die fettlöslichen Vitamine. Wasserlöslich sind alle B-Vitamine (B1, B2, B3, B5, B6, B7, B9, B12) und das Vitamin C.
Mit Ausnahme des Vitamin B12 können sie nicht im Körper gespeichert werden. Man muss sie also möglichst jeden Tag mit der Nahrung zu sich nehmen.
Fettlöslich sind die Vitamine A, D, E und K. Bis auf das Vitamin K können sie alle im Körper gespeichert werden.
Die Vitamine, die nicht gespeichert werden können, muss man möglichst täglich essen. Alle anderen Vitamine muss man zumindest regelmäßig essen, denn die Vorräte müssen aufgebaut werden und sind nicht unendlich.
Auf der anderen Seite besteht bei den gespeicherten Vitaminen immer auch das Risiko einer Überdosierung. Jedenfalls, wenn man sie in Form von Nahrungsergänzung, von Vitamintabletten oder Ähnlichem zu sich nimmt.
Viele Vitamine können durch Hitze, Sonnenlicht oder lange Lagerung zerstört werden. Es ist also wichtig, sich möglichst mit vielen frischen Lebensmitteln zu versorgen.
Was ewig haltbar ist, ist praktisch. Enthält aber meistens nur wenige Vitamine und von denen nicht genug.
Vitamine und Übergewicht
Alle natürlichen, naturbelassenen Lebensmittel enthalten Vitamine. Meistens mehrere, oft richtig viel davon. Wenn man sich also von diesen Produkten ernährt, dann ist ein Vitaminmangel eigentlich nur möglich, wenn man deutlich zu wenig isst.
Erst seit die Lebensmittelindustrie Produkte wie modifizierte Stärke, raffinierten Zucker, Glukosesirup und Ähnliches als billige Ersatz- und Füllprodukte verwendet, ist ein Vitaminmangel bei gleichzeitiger Überernährung überhaupt möglich.
Und seither kommt beides auch recht häufig zusammen vor. Denn wenn man sich von Fertiggerichten, Fast Food oder anderen Industrieprodukten ernährt, bekommt man sehr viele Kalorien und gleichzeitig nur sehr wenige Vitamine und andere Nährstoffe.
Die Vitamine, die drin sind, sind dann oft auch noch zugesetzte, künstliche Vitamine. Denn durch die industrielle Fertigung wird oft jedes natürliche Vitamin gekillt.
Wer heute dick ist, ist oft zusätzlich nur ungenügend mit Vitaminen versorgt. Das ist zwar nicht zwingend so, man kann auch von gesunden Lebensmitteln zu viel essen, aber es ist häufig so.
Wenn man Mangel an einem oder mehreren Vitaminen hat, dann entsteht oft Hunger, Appetit oder sogar Heißhunger auf Lebensmittel, die zumindest etwas von diesen Vitaminen enthalten. In der Folge isst man noch mehr.
Wer raus will aus diesem Teufelskreis, und abnehmen möchte, hat es dann erst mal schwer.
Warum Vitaminmangel das Abnehmen schwer macht
Wenn in der Ernährung ein Vitamin (oder ein anderer Nährstoff) fehlt, dann tritt ein eingebauter Regulationsmechanismus in Aktion. Wir bekommen Appetit auf ganz bestimmte Lebensmittel. Die den fehlenden Nährstoff enthalten.
Allerdings kann sich der Appetit nur auf solche Lebensmittel richten, die wir kennen. Wer also kaum naturbelassene Lebensmittel isst, wird nicht feststellen können, dass sich sein Appetit auf solche Produkte richtet.
Stattdessen wird die Lust, immer noch mehr von den Dingen zu essen, die kaum (aber nicht gar keine) Vitamine enthalten, immer größer.
Und falls jemandem auffällt, dass das dazu führt, dass man nur immer noch mehr Industrieprodukte isst, damit immer noch dicker wird, dann hat die Industrie noch ein Angebot: isolierte Vitamine in Form von Tabletten, Kapseln, Brausetabletten, oder als Zusatz in anderer Nahrungsergänzung. Gerne auch in spezieller Pulver-Abnehmnahrung.
Es wird oft suggeriert, Abnehmen mit Vitaminen wäre automatisch Abnehmen mit Kapseln, Tabletten und Pillen.
Überall hier kommen dann oft auch die sogenannten wichtigsten Vitamine zum Zug. Denn die Herstellung der künstlichen Vitamine ist unterschiedlich aufwendig, je nachdem, um welches Vitamin es sich handelt. Am wichtigsten sind immer die, die billig hergestellt werden können.
Das ist ein wichtiger Grund, warum man zum Abnehmen mit Vitaminen auf naturbelassene Lebensmittel, auf eine vollwertige Ernährung setzen sollte.
Denn man braucht alle Vitamine, und die sind in natürlichen Lebensmitteln alle enthalten. In einer Menge, die den Bedarf deckt und eine Überversorgung fast unmöglich macht.
Denn man muss aus dem Kreislauf raus, in dem immer irgend ein Vitamin fehlt. Und man nicht weiß, welches. Mit natürlichen Lebensmitteln braucht man da nicht drüber nachzudenken.
Warum Abnehmen oft zu Vitaminmangel führt
Mit einer gesunden, vollwertigen Ernährung werden normalerweise alle Vitamine in ausreichender Menge zugeführt.
Diäten, insbesondere Crash-Diäten, sind aber oft einseitig und enthalten schlicht nicht genug Nahrung. Wer vorher schon unzureichend mit Vitaminen versorgt war, macht es jetzt schlimmer, statt besser.
Wer vorher gut versorgt war, kann das durch Diäten nachhaltig ändern. Der Vitaminmangel ist dann ein Grund, wieso sich die Diät nicht durchhalten lässt, egal, wie diszipliniert man alle Vorschriften einhält.
Wie Abnehmen mit Vitaminen einfacher ist als ohne
Es ist ganz klar so, dass Vitamine beim Abnehmen helfen können. Wer sich ausreichend mit allen Vitaminen versorgt, kann besser abnehmen, als wenn das nicht der Fall ist.
Aber eine unzureichende Versorgung fällt bei manchen Vitaminen schwerer ins Gewicht als bei anderen.
Als Vitamine zum Abnehmen werden vor allem Vitamin C, die B-Vitamine und Vitamin D diskutiert.
Dabei wird manchmal der Eindruck erweckt, als würde es sich dabei um Wundermittel handeln. Man müsste also nur besonders viel von diesem einen Vitamin zu sich nehmen, und dann würde man quasi von alleine abnehmen.
Solche Werbung für Vitamine geht immer einher mit der Werbung für die entsprechenden Nahrungsergänzungsmittel, nicht mit Werbung für Obst und Gemüse oder anderen Naturprodukten, die das jeweilige Vitamin enthalten.
Tatsächlich scheint es so zu sein, dass eine ausreichende Versorgung mit allen Vitaminen wichtig ist, wenn man abnehmen möchte. Dass man aber mit mehr als ausreichender Versorgung keine besseren Effekte erreichen kann.
Zu viel von den wasserlöslichen Vitaminen ist dabei im Allgemeinen unproblematisch. Der Überschuss wird ausgeschieden. Zu viel von den fettlöslichen Vitaminen, oder auch von Vitamin B12, kann allerdings problematisch werden.
Denn hier wird der Überschuss eingelagert. Und manche Vitamine, zum Beispiel Vitamin A oder Vitamin D, können im Überschuss giftig wirken.
Vitamine mit guter Wirkung beim Abnehmen
Gut fürs Abnehmen sind die Vitamine C und D, und alle B-Vitamine.
Vitamin C
Vitamin C ist sowieso ein Allround-Vitamin. Aber es ist auch an der Fettverbrennung beteiligt. Eine gute Versorgung beim Abnehmen ist also eine gute Idee. Es ist leicht, sich gut mit Vitamin C zu versorgen. Ein Stück Obst und eine Handvoll Gemüse am Tag reichen normalerweise aus, um den Bedarf zu decken.
Es macht nichts, wenn man mehr Vitamin C zu sich nimmt. Der Überschuss wird ausgeschieden. Es gibt also auch keine positiven Wirkungen einer überreichlichen Versorgung.
Die B-Vitamine
Alle B-Vitamine, vor allem aber das Vitamin B2, sind am Energiestoffwechsel beteiligt. Sie sorgen dafür, dass die Energie bereitgestellt wird, die der Mensch dann nur noch verbrennen muss. Wer viele leere Kohlenhydrate isst, hat einen erhöhten Bedarf an B-Vitaminen.
An den B-Vitaminen sieht man auch, dass Obst und Gemüse nicht ausreichen, wenn man sich gesund ernähren möchte. Viele B-Vitamine stecken in Eiern und Milchprodukten, in Fleisch, vor allem in Leber, aber auch in verschiedenen Fischarten.
Vitamin D
Viele Menschen in Mitteleuropa sind unzureichend mit Vitamin D versorgt. Das liegt daran, dass das Vitamin eine Sonderstellung hat.
Denn während die Versorgung über die Nahrung schwierig ist, weil man dazu sehr viele fettreiche Lebensmittel essen müsste, ist es eigentlich einfach, sich über den Weg der Eigenproduktion mit Vitamin D zu versorgen.
Man muss nur nach draußen gehen, Sonnenlicht an die Haut lassen, und das Vitamin D wird ohne weiteres Zutun hergestellt. Allerdings ist in Nord- und Mitteleuropa im Winter die Sonnenstrahlung nicht intensiv genug.
Vitamin D kann gespeichert werden, in Mengen, mit denen man über den Winter kommen kann. Wenn man sich im Sommerhalbjahr ausreichend der Sonne aussetzt.
Es ist eine gute Idee, das auch tatsächlich zu tun. Denn zum einen ist Bewegung an der frischen Luft gut zum Abnehmen, zum anderen ist ziemlich sicher, dass hohe Vitamin D-Spiegel im Blut mit niedrigerem Körpergewicht einhergehen.
Mit genügend Vitamin D ist Abnehmen einfacher, und Zunehmen lässt sich einfacher vermeiden.
Ein Wundermittel, das man nur einwerfen muss, und schon passiert das abnehmen von alleine, ist es allerdings trotzdem nicht.
Fazit
Alle Vitamine sind notwendig, aber keins ist ein Wundermittel, das alles andere überflüssig macht. Eine Vitamin-Diät ist also einfach eine vollwertige Ernährung, die mit allen Nährstoffen versorgt und deshalb einfach gesund ist. Damit ist Abnehmen dann einfach.