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Problemzonen – was das ist und wie frau sie loswird

Problemzonen finden sich wohl an jedem weiblichen Körper. Was man dagegen tun kann, und welche Methode am besten hilft.
Problemzonen - irgendwas ist immer falsch
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7 Minuten
Astrid Kurbjuweit
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Viele Frauen sind mit ihrer Figur unzufrieden. Egal, ob dick oder dünn, es gibt Problemzonen.

Der Hauptgrund dafür liegt in der Nicht-Übereinstimmung zwischen einer ganz normalen weiblichen Figur und dem immer noch vorherrschenden Schönheitsideal.

Auch wenn sich das Schönheitsideal mit der Mode ändert, bleibt es immer so, dass es für ganz normale, durchschnittliche Frauen unerreichbar ist.

Gleichzeitig entsteht immer der Eindruck, dass es mit ein wenig Anstrengung doch noch erreicht werden könnte.

Was man gegen Problemzonen tun kann, wie man sie kaschieren kann, und wie man Frieden mit ihnen schließen kann.

Wo sitzen die Problemzonen?

Viele Menschen, Dicke wie Dünne, haben Problemzonen an ihrem Körper.

Dabei handelt es sich meistens um unerwünschte Fettansammlungen, die auch bei normalem Gewicht durchaus vorkommen können.

Vor allem Frauen streben mit Nachdruck nach einer Reduktion dieser Fettansammlungen, die sie als problematisch empfinden.

Problemzone Bauch: Fettansammlung bei einer schlanken Frau

Problemzone Nummer 1 ist der Bauch. Es ist normal, etwas Unterhautfett am Bauch zu haben, aber es entspricht nicht dem Schönheitsideal.
Foto: polkadot_photo/Shutterstock

Meistens geht es dabei um Fettdepots an den Hüften, an Bauch, Beinen (Reiterhosen) und Po.

Aber auch die Oberarme, der Busen, das Doppelkinn und jede andere Körperzone können zum Problem werden. Auch Cellulite wird häufig als problematisch angesehen.

Männer glauben eher selten, Problemzonen zu haben. Wenn, dann ist es meistens der Bauch, auch wenn Männer immer noch seltener dazu neigen, ihre Fettansammlungen als problematisch anzusehen.

Ursachen und Bekämpfung der Problemzonen

Die Entstehung von Problemzonen kann verschiedene Gründe haben, danach richten sich auch die Maßnahmen, mit denen sie sinnvoll bekämpft werden können.

Der einfachste Grund für unerwünschte Fettpölsterchen, egal wo sie sich ansammeln, ist Übergewicht.

Dies lässt sich durch allgemeine Gewichtsreduktion beseitigen. Abnehmen hilft.

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Zuletzt aktualisiert am 3. Dezember 2024 um 17:30 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Dabei schwinden dann auch die Problemzonen, auch wenn nicht vorhergesagt werden kann, ob sie zuerst oder zuletzt drankommen. Allerdings sollte man diese Methode nur dann anwenden, wenn man tatsächlich übergewichtig ist.

Eine allgemeine Unsportlichkeit führt oft dazu, dass trotz normalem Körpergewicht der Körperfettanteil hoch ist.

Dies zeigt sich dann oft in Fettansammlungen an den Problemzonen.

Dagegen hilft nicht, wie oft propagiert, ein Training der Muskeln, die unter den jeweiligen problematischen Stellen liegen, sondern nur ein allgemeines Krafttraining, das alle Muskeln des Körpers trainiert.

Wenn es durch ein Ausdauertraining ergänzt wird, wirkt es noch besser.

Denn das Körperfett hat keine besondere Verbindung zu den Muskeln, die zufällig darunter liegen.

Das Körperfett wird nur ganz allgemein von allen Muskeln als Brennstoff verwendet und dadurch abgebaut, während Muskeln ganz allgemein durch Training aufgebaut werden.

Gutes Aussehen entsteht meistens dadurch, dass die Muskeln sich eben genau an anderen Stellen befinden als die vorher vorhandenen Fettpölsterchen.

Durch das Training wird nicht einfach nur das Fett durch Muskeln ersetzt. Fett lagert sich an anderen Stellen am Körper ab als Muskeln.

Eine sportliche Figur, die als wohlproportioniert empfunden wird, hat nicht einfach nur wenig Fett, sondern eben auch eine ganze Menge Muskeln.

Deshalb verändert sich das gesamte Erscheinungsbild der Figur, wenn man nach und nach immer sportlicher wird.

Dadurch schwinden dann auch die Problemzonen, auch wenn dieser Prozess seine Zeit braucht.

Ein allgemeines Training wirkt dabei besser als ein spezifisches Problemzonentraining, denn je mehr Muskeln trainiert werden, umso besser ist der Trainingseffekt.

Zusätzlich zum Fettabbau und zum Muskelaufbau verbessert sich durch Sport auch die Körperhaltung und die Bewegungen wirken dynamischer, dadurch steigt die Attraktivität an.

Der dritte, wichtigste Grund für das Gefühl, nicht richtig zu sein, ist die Wahrnehmung. Heutzutage scheint es für viele Frauen Pflicht zu sein, mit sich und ihrer Figur unzufrieden zu sein.

Da wird dann eben nach Unzulänglichkeiten gesucht, auch wenn es sich in Wirklichkeit nur um ganz normale weibliche Rundungen handelt.

Auch Frauen mit perfekter Figur finden Körperstellen, die ihnen nicht gefallen.

Tatsächlich ist es für Frauen aber ganz normal und natürlich, gewisse Fettansammlungen am Körper zu haben, auch wenn das heutige Schönheitsideal dies so nicht vorsieht.

Sowohl die Verteilung des Fettgewebes als auch der Knochenbau (breite Hüften) sind genetisch vorgegeben und lassen sich nicht verändern.

Wer es nicht schafft, sich selbst attraktiv zu finden, der sollte nicht die scheinbar schuldigen Körperstellen bearbeiten, sondern stattdessen an seinem Selbstbewusstsein arbeiten.

Problemzonen und Lebensstil

Es gibt die Idee, dass es einen Zusammenhang zwischen den jeweiligen Problemzonen und dem Lebensstil gibt.

Nach dieser Vorstellung bräuchte man also „nur“ seinen Lebensstil zu ändern, dann würden die Probleme schon verschwinden.

Es scheint tatsächlich so zu sein scheint, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Lebensstil und der „Problemzone“ ganzer Körper geben könnte.

Übergewicht hat durchaus mit dem Lebensstil zu tun.  Aber es gibt auch andere Gründe für Übergewicht.

Für das Aussehen einzelner Körperstellen Zusammenhänge mit dem Lebensstil anzunehmen, scheint dagegen doch mehr als gewagt.

Dass Stress über den Umweg Cortisol zu übermäßigen Fettansammlungen am unteren Bauch führen könnte, ist bisher nur eine Vermutung.

Jede Frau, die nicht untergewichtig ist, hat Unterhautfett am Bauch. Die einen mehr, die anderen weniger. Ab wann ist das Cortisol, oder der Lebensstil, verantwortlich?

Für alle anderen Problemzonen gilt das, was immer gilt: Die Fettverteilung ist genetisch bedingt, der Knochenbau auch.

Die Länge der Beine, die Breite des Beckens und des Schultergürtels sind so, wie sie sind. Es ist eine gute Idee, einfach zu akzeptieren, das diese Dinge so sind, wie sie eben sind.

Den Lebensstil für Problemzonen verantwortlich zu machen, ist nur eine Neuauflage des verbreiteten Selbst-Schuld-Paradigmas.

Den Schuh sollte man sich nicht anziehen. Denn das verursacht nur Stress. Der tatsächlich dick macht.

Andere Maßnahmen gegen Problemzonen

Die wirksamen Maßnahmen gegen Problemzonen, Abnehmen, Sport und sich selbst einfach mal gut zu finden, sind vielen zu mühsam.

Deshalb gibt es eine ganze Industrie von Versprechungen, wie man leicht und ohne Mühe seine Fettpölsterchen loswerden und die perfekte Figur bekommen kann.

So kann man sich das Fett an den Problemzonen absaugen lassen, man kann sich eine Fett-weg-Spritze verpassen lassen.

Man kann mit Reizstrombehandlungen oder verschiedenen Massageformen die Fettpölsterchen bearbeiten oder man kann mit Cremes und Salben arbeiten.

Es gibt immer wieder etwas Neues. Wer alles ausprobiert, gibt viel Geld aus.

Spezielle Problemzonengymnastik soll die Fettansammlungen reduzieren, ohne die Mühe eines umfassenden Fitnessprogramms.

Daneben gibt es kaschierende Kleidung und Shapewear.

Alle versprechen, den Körper zu straffen, zu formen und den Umfang zu reduzieren, oder zumindest den Eindruck zu erwecken, dass dies geschehen sei. Mit all diesen Maßnahmen wird viel Geld verdient.

Abgesehen von operativen Maßnahmen, die das Fett tatsächlich entfernen, erfordern alle anderen Maßnahmen den festen Glauben an ihre Wirksamkeit.

Aber auch die Operationen sollte man skeptisch betrachten, denn wenn damit auch das Fett an einer bestimmten Stelle tatsächlich entfernt wird, so bleibt doch das grundlegende Gefühl, sich selbst nicht attraktiv zu finden, erhalten.

Dieses Gefühl wird dann nach der Operation eine neue Problemzone, an einer anderen Stelle, entdecken. Damit geht dann alles wieder von vorne los.

Mit mehr Selbstbewusstsein und Selbstakzeptanz geht es besser, etwas Sport, vor allem Krafttraining und gesunde Ernährung helfen.

Was hilft am besten gegen Problemzonen?

Die Problemzonen sind für viele ein echtes Problem. Aber es ist wirklich schwer, ihnen tatsächlich erfolgreich den Kampf anzusagen.

Deshalb gibt es so viele verschiedene Möglichkeiten, die alle Hilfe, oder zumindest Linderung, versprechen.

Viele Menschen, vor allem Frauen, sind bereit, Geld auszugeben, um dieses Problem zu lösen.

Realistisch betrachtet, sind die Problemzonen aber immer noch da.

Die beste Methode gegen Problemzonen ist deshalb nicht, alle genannten (und noch mehr) Mittel und Maßnahmen auszuprobieren.

Am besten gegen Problemzonen hilft, sich die Frage zu stellen, ob das wirklich ein Problem ist. Oder ob es nicht besser ist, sich einfach mal zu entspannen.

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Beitragsbild: mainfu/Shutterstock